….. das bin ich nun wirklich nicht! Zwar liegen meine Wurzeln im Ruhrgebiet und damit fast zwangsläufig im städtischen Bereich, aber bereits 1978 habe ich dem Stadtleben Adieu gesagt und mich aufs Land zurück gezogen. Und genau da gehöre ich auch hin.
Was also hat es mit dem urbanen Typ auf sich? Nun, es hat mit meinen Motorrollern zu tun. Diese Fahrzeuge sind ganz ohne Zweifel die idealen Stadtfahrzeuge und damit urban geprägt. Und heute, am Oster-Montag, gehe ich auf eine urbane kleine Reise im ländlichen Bereich. Und das ist kein Widerspruch in sich.
Schon am frühen Morgen wird es urban: Yellow und ich fahren nach unserem Spaziergang noch in die Stadt nach Grünberg. Meine kleine Landpomeranze muss schliesslich auch das städtische Leben kennen lernen. Hier haben wir uns an der Grünberger Kirche postiert und schauen uns die braven Kirchgänger an.
Dann treiben wir uns ein wenig am und im Brunnental herum.
An der Eisdiele am Marktplatz wartet die Bedienung auf die ersten Kunden.
Am REWE-Parkplatz bewundern wir die schwarze Mille GT …..
….. und an einem der vielen Grünberger Brunnen nimmt Yellow frisches Wasser zu sich.
Als Krönung unseres gemeinsamen Ausfluges in die Stadt fahren wir dann noch im offenen MG nach Hause.
Schon Gestern habe ich mir vorgenommen, mal wieder die Automatik-Vespa zu bewegen. Und das Ziel ist, damit so viele Städtchen wie möglich anzufahren. Die Nahziele Grünberg und Laubach zählen aber nicht.
Wie gewohnt springt die kleine Vespa auch nach langer Pause perfekt an. Seit dem letzten Ölwechsel läuft das Motörchen seidenweich.
Kaum habe ich den heimischen Hof verlassen, wird es duster und schon fallen die ersten dicken Tropfen. Der schwarze Himmel sieht nicht sehr freundlich aus. In den Wäldern des Horlofftals aber riecht es wunderbar nach feuchtem Holz.
Aber wenn ich in Richtung Horlofftal blicke, sieht die Welt gleich freundlicher aus. Also nehme ich diese Richtung und von Kilometer zu Kilometer wird das Wetter besser.
In Bad Salzhausen ist das Wetter schon wieder perfekt: Warm, sonnig, trocken. Am Staatlichen Kurhaus halte ich den urbanen Eindruck des Kurbades fest.
Ein Stückchen weiter in Nidda bummele ich über den hübschen Marktplatz …..
….. und erfahre etwas über Schafe, Schäfer und das Schäferland.
Damit meine kleine Reise nicht zu urban wird, fahre ich bei Ober-Widdersheim tief in die blühenden Rapsfelder hinein. Als es wieder auf den Asphalt der Straße geht, gerate ich in eine größere Gruppe junger Rollerfahrer, mit denen ich einige Kilometer zusammen fahre. Die Gang mit ihren Rollern mit Versicherungskennzeichen fährt locker 60 km/h.
Eine Strassensperrung in Richtung Hungen durchfahre ich problemlos und komme durch die Baustelle nach Hungen hinein. Auch hier besuche ich kurz den Marktplatz, aber so richtig will sich kein urbanes Gefühl einstellen.
Da ist Lich, mein nächstes Ziel, doch von anderem Kaliber. Dieser ehemalige Motorroller-Laden allerdings hat von den angezeigten Marken wie Vespa, TGB oder Beeline nichts mehr im Schaufenster: Hier gibts scheinbar nur noch Quads. Wie langweilig.
Die Lichter Altstadt ist zweifellos eine der schönsten im gesamten Kreisgebiet. Jedesmal erscheint mir Lich wie eine Miniatur von Wien.
Beim Verlassen von Lich zieht sich der Himmel plötzlich wieder zu und ich sehe den Regen geradezu. Gleichzeitig erscheinen am Himmel aber mehrere, wenn auch etwas schwache, Regenbogen.
Die ersten Versuche, die Regenbogen auf die Platte zu bekommen, scheitern. Vor meinen Augen werden die Farbspiele schwächer und schwächer.
Aber bei Nonnenroth erwische ich sie! Zeitweise stehen drei Bögen übereinander. Überall versuchen Menschen, die Regenbogen zu fotografieren. Besonders schön sind zwei Mädchen, die quasi direkt unter einem Regenbogen posen.
Ich fahre jetzt regelrecht in die Regenbogen hinein – dabei aber auch gleichzeitig direkt in des Zentrum des Unwetters. Aber das stört überhaupt nicht, denn der Regen ist wie das Licht ganz weich und warm.
Je näher ich Ruppertsburg komme, umso härter und etwas gemeiner wird das Unwetter dann doch.
Aber was soll’s? Die Rollerjacke ist 100%ig dicht und durch Beinschild und Scheibe bin ich recht gut geschützt. Eine richtig schöne Regenfahrt.
Wieder zu Hause möchte ich noch darauf hinweisen, dass meine Lambretta jetzt wieder auf zwei Rädern steht und dass diese Räder korrekt in Mitroparot lackiert sind.