Im Hessenpark von Neu-Anspach

Die ganze letzte Woche im Job eingespannt, am Samstag Landesmeisterschaft SAR in Alsfeld, aber am Sonntag muss gefahren werden. Hab mich mit Ruth und Egon verabredet, eine gemeinsame Tour zu starten. Zuerst dachten wir an eine Knüllfahrt, aber dann kam Ruth mit dem Vorschlag, in den Hessenpark zu fahren. So sollte es geschehen.

Über schöne Nebenstrecken geht es via Waldsolms in den Taunus nach Neu-Anspach. Das Wetter ist ideal, trocken und leicht bewölkt. So macht mir das Fahren Spass. Im Hessenpark angekommen erleben wir gleich mehrere Überraschungen:
1. Findet auf dem „Markplatz“ des Hessendorfes ein Treffen der VW-Brezelfreunde Deutschland mit internationaler Beteiligung statt.
2. Gab es heute viele aktive Dampfmaschinen im Einsatz zu bewundern und
3. Waren afrikanische Parlamentarier zu Besuch im Hessenpark und sorgten für ein buntes Bild.

Alles in allem ein wunderbarer Tag mit schönen Landschaften und viel interessanter Heimatkunde. Dann noch ein paar dicke Stücke Mohnkuchen aus dem Hessenpark nach Hause mitgenommen und dort genüsslich verspeist.

Zusammen mit meiner Silverstar aus der Frankfurter Ankerwickelei gabs ja ein Topcase, dass ich heute erstmalig montiert habe. Dort hinein kam das Regenzeug, denn etwas Niederschläge waren für Heute angekündigt. Es blieb aber trocken. Dennoch habe ich das Topcase schätzen gelernt, denn darin habe ich den Mohnkuchen von Neu-Anspach nach Hause transportiert. Aber aussehen tut das Teil schrecklich!

Meine beiden Tourbegleiter mit ihren 78 bzw. 85 PS Boliden. Hatte also mal wieder das schwächste Krad, aber sicher nicht den wenigsten Spass. Hier wird nach weiteren kleinen Kurvenstrassen in der Nähe von Brandoberndorf gesucht. Wir haben diese Strässchen auch gefunden!

Hier gehts in den Hessenpark hinein. Ist ganz schön was los heute, und wir erkennen sofort einen der Gründe dafür: Alles voller Brezelkäfer.

Schöne alte VW aus Deutschland, England, Belgien, Skandinavien und Frankreich vermitteln mit dem Flair der alten Fachwerkhäuser echtes Nachkriegsfeeling.

Ein Käfer als Taxi mit 4 Türen und noch funktionsfähigem Taxometer. Hab ich vorher noch nie gesehen.

Und auch diese Kotflügel sehe ich an diesem Tag zum ersten mal. Sieht wirklich nobel aus, fast wie ein amerikanischer Strassenkreuzer.

Nachdem wir die vielen VW ausgiebig bewundert hatten, ging es in die Tiefen des Hessenparkes, dorthin, wo es Geld kostet. Aber ich muss sagen: Der Hessenpark ist jeden Cent der 5 Euro Eintritt wert.

In diesem Fachwerkhaus werkelt ein Korbflechter, der die Ergebnisse seiner Arbeit direkt hier verkauft. Schöne Stücke!

Ein alter Garten von unbeschreiblicher Schönheit! Schaut euch nur den Zaun und das Tor an. Hier wird eine unglaubliche Atmosphäre vermittelt.

Und von einem solchen Häuschen mit Garten träume ich seit meiner Jugend. Das tolle ist, dass hier keine überrestaurierten Schauhäuser gezeigt werden, sondern Häuser mit dem Ambiente und der Patina der alten Zeiten.

Viele der Häuser sind auch innen komplett eingerichtet. Ein solches Sofa wie hier, jedoch in grün, hatten wir vor vielen Jahren in unserem ersten Fachwerkhaus in Wohratal-Langendorf selbst.

Heute werkeln etliche Dampfmaschinen im Park, so wie diese hier, die per Transmission einen Steinbrecher antreibt.

Eine Dampfmaschine als Kunstwerk. Diese englische Dampfauto fährt den ganzen Tag Besucher durch den Hessenpark.

Kleine Fachwerkhäuser faszinieren mich nach wie vor.

Zwei Reisebusse voller afrikanischer Parlamentarier bringen einen besonderen Farbklecks in den Hessenpark.

Eine Motorradstaffel hessischer Polizisten begleitet die Gäste vom schwarzen Kontinent. Erstaunlich: Die Motorräder sind bereits in blau, ebenso die Lederkombis der Polizisten. Erschreckend: Die Maschinen sind alle von Yamaha. Wie wäre es so schön, wenn das alles 1000er MZ Maschinen wären!

Die jüdische Synagoge aus Nentershausen in Nordhessen ist eine wirkliche Rarität. Für mich der erste Besuch in einem jüdischen Gotteshaus überhaupt.

Der freundliche Ochse Freddy zieht Fuhrwerke, pflügt und ackert für die Besucher im Hessenpark. Das Schwarzwälder Rind ist derart freundlich, dass sogar Kinder auf ihm reiten dürfen.

Ein ereignisreicher Tag geht mit einer angenehmen Rückfahrt angemessen zu Ende.