Capri-Geplänkel

Logisch, die Neugier ist zu groß, als dass ich meinen Capri 50 einfach so links liegen lassen könnte. Trotz einer gewissen und allgemeinen Lustlosigkeit suche ich am Mittag den kleinen Roller im Schuppen auf.

Jetzt werden noch einmal alle Teile gesichtet, wirklich alle. Und natürlich stelle ich Fehlteile fest: Es fehlt der Kettenkasten, das Rücklichtglas ist defekt, der Reflektor blind, der Lichtschalter unvollständig – und eben die bereits bekannten Mängel. Aber eigentlich ist das Rollerchen OK und so richtig stören mich die Macken, Mängel und Fehlteile nicht.

Capri 50

Dem Typenschild und auch der Betriebserlaubnis nach ist der Roller ein Capri Brianza 50 von 1970. Allerdings ist mein Capri ein Rundheck und der Brianza war bereits ein Schrägheck. Ich schätze meinen Roller eher auf Baujahr 1960-62 und es handelt sich ganz klar um einen Capri 50. Hier stimmt also so einiges nicht.

Capri 50

Immerhin ist der Tacho noch in Ordnung. Dieses Bild hatte ich ab 1967 zwei Jahre lang fast täglich vor Augen.

Die kurze Überlegung, den Capri nur aufzupolieren und eine Patina-Restauration durchzuführen, lege ich seit Heute zu den Akten. Der Lack ist schlecht, teilweise nur drübergejaucht und beim besten Willen nicht hinzubekommen. Da werde ich wohl den großen Exorzismus durchziehen müssen.

 

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