Die letzten beiden Wochen bin ich jeden Tag mit dem ES-Gespann in die Firma gefahren, aber keinen Meter mit dem Silverstar-Gespann. Das geht natürlich nicht! Für den heutigen Samstag soll die erste Tageshäfte sonnig und heiss werden, am Nachmittag dagegen werden Gewitter erwartet. OK, nutze ich also die frühe Tageshälfte und starte um 9:00 zu einer 150 km-Tour in die freundliche Schwalm.
Um 9:00 ist es noch angenehm kühl, der Rotax springt sofort an und los gehts. Kirtorfer Wald, Antrifttal – und schon bin ich im schönen Künstlerdorf Willingshausen. Dann grobe Rchtung Knüllgebirge, aber insgesamt lasse ich mich heute einfach treiben. Eine Stunde später, um Punkt 10:00, zeigt ein Thermometer bei Wincherode bereits 28 Grad an. Die angenehmen Temperaturen sind jetzt wohl vorbei, und die Öltemperatur des Rotax geht in Richtung 100 Grad. Das ist natürlich nicht zu viel, liegt aber doch ca. 10 Grad über dem, was sonst bei meinen Motoren üblich ist. In den kühleren Waldpassagen sinkt die Anzeige aber auch recht schnell wieder in Richtung 90 Grad. Das gefällt mir besser.
Überraschenderweise muss ich heute bereits nach 15 km ein Päuschen machen - die Pennälerblase meldet sich. Liegt bestimmt daran, dass ich mich kurz vor dem Start über meine neue Standluftpumpe geärgert habe: Das Mistding aus dem Pennymarkt ist der letzte Schrott, sieht aber hübsch aus. Zum Luftpumpen taugts allerdings überhaupt nicht.
Am Fusse des Knüllgebirges fahre ich etliche Kilometer auf dem Höhenrundwanderweg bis Wincherode. Auf dem knapp 2 m breiten Strässchen, dass ausschliesslich durch den Wald führt, bin ich 100% alleine.
Von Wincherode nach Nausis, den grösseren Ort Neukirchen lasse ich heute links liegen. In Nausis sehe ich ein grosses Freigehege voller Rehwild. Komme leider nicht nah genug heran.
Nach etlichen Kilometern durch die Ränder des Knülls drehe ich ab komme nach Schrecksbach. Die Kreisstrasse führt mich von Immichenhain nach Schrecksbach und dort direkt an das alte Schlösschen, das jetzt ein italienisches Restaurant mit Biergarten ist. Sehr hübsch.
Halte mich Richtung Heidelbach, um einen Blick auf das Geschäft vom ehemaligen Moto-Guzzi-Müller zu werfen. Aber da stehen nur Unmengen von Quads davor und so fahre ich ohne Stop weiter. Hier etwa endet auch landschaftlich die Schwalm und es beginnt der Vogelsberg - meine Wahlheimat.
Wenn ich schon mal in Heidelbach bin, kann ich auch nach langer Pause mal wieder einen Blick auf den Märchengarten mit den Izh-Motorrädern bei Eudorf werfen. Die Maschinen und Seitenwagen sind naturgemäss noch weiter zugewachsen als im letzten Jahr. Aber ich habe alle Bemühungen eingestellt, die Teilel zu bekommen - ich will die Motorräder nicht mehr.
Über Romrod gehts nach Ober-Breitenbach (hier der letzte Stop dort im Wald) und dann reisse ich noch etliche Vogelsberg-Kilometer im Feldatal und um Ullrichstein ab. Mittlerweile ist es tierisch heiss, das Gespannfahren strengt ein wenig an und nach 150 km drehe ich ab in Richtung Mücke. Jetzt wird noch geschraubt!