Miesestes Novemberwetter mit Kälte, Wind und Dauerregen: Da besteht keine Chance auf eine kleine Ausfahrt. Dazu spüre ich die Grippe kommen mit Hals- und Kopfschmerzen. Bevor das schlimmer wird, mache ich mich ab in die Werkstatt an den Schaltroller, also das Cosa-Gespann. Da ist einiges zu tun von Reifenwechsel bis zum Anbau kleiner Chromteile. Als alter Mod bin ich für ein bisschen Glitzerchrom am Roller immer zu haben.
Hinterreifen und Seitenwagenreifen des Cosa-Gespanns sind abgefahren bis auf Null. Am Morgen hole ich in Grünberg den bestellten Heidenau K61 ab und besorge mir in der Reifenwerkstatt auch noch Gleitmittel und Talkum. In meiner kleinen Vespawerkstatt baue ich aber zuerst das Windschild an die Cosa, was doch ziemliche Fummelei ist, bis alles richtig und spannungsfrei sitzt.
Noch neues Kederband um das Windschild, alle Schrauben festgezogen und fertig ist der Wetterschutz. Dieses halbhohe Schild gefällt mir wesentlich besser als das Riesentrum an der GTS, wobei die Schutzfunktion des Gigantenschildes natürlich bestens ist.
Und dann mache ich erstmalig Bekanntschaft mit schlecht oder überhaupt nicht passenden Nachbauteilen. Hätte gerne die VA-Abdeckung für den Schaltmechanismus angebaut, aber der passt nicht die Bohne, da hilft auch kein Nacharbeiten – Murks also.
Jetzt gehts der Cosa an die Räder. Habe drei Chromfelgen gekauft und werde heute zwei davon verbauen. Man liest und hört ja nicht viel Gutes über diese Nachbaufelgen, aber bei dem Preis hab ich es mal riskiert. Zunächst behandle ich die Chromfelgen mit Chrompolitur als kleinen Rostschutz.
Der Heidenau K61 ist eigentlich kein toller Gespannreifen, aber aus einer meiner Gebrauchtteile-Aktionen habe ich noch einen nagelneuen K61, sodass an Hinterrad und Seitenwagenrad die gleiche Bereifung montiert werden kann. Ich lege den Schlauch in den Reifen und schmiere die Flanken ordentlich mit Montagepaste ein. In den Reifen habe ich vorher Talkum eingebracht. Dass mir beim Öffnen der Talkumdose der Boden herausgeflogen ist und sich fast die gesamte Talkumladung in der Werkstatt verteilt hat, ist eine andere Geschichte, die ich heute ausblende.
Jetzt bekommt der Schlauch etwas Luft aufgefüllt und dann drücke ich die Felgenhälften ein. Dank der Montagepaste flutschen die recht gut, sodass ich die Felgenhälften dann mit den 5 Muttern verschraube.
Das fertige Rad auf der Chromfelge sieht nicht übel aus. Mal sehen, ob der Chrom tatsächlich so schnell rostet und dann abblättert. Versuch macht klug!
Das alte Rad wird ausgebaut und das geht ja bei den Vespa unschlagbar einfach und gut. So ist es auch hier. Allerdings muss ich das Gespann mit zwei Wagenhebern in die richtige Position bringen.
Das Hinterrad ist jetzt eingebaut und ich finde, dass die Chromfelge prima aussieht. Jetzt mache ich mit dem Seitenwagenrad weiter.
Den neuwertigen K61 muss ich von einer alten Felge abziehen und das artet in richtige Arbeit aus. Über eine Stunde brauche ich, bis ich die beiden Felgenhälften vom Reifen gelöst habe: Das Gummi pappt unglaublich und ich will ja auch keine Gewalt anwenden.
Das Aufziehen des K61 auf die neue Chromfelge und das Wechseln des Seitenwagenrades dagegen klappt perfekt. Die Vespa-Radbefestigung ist einfach genial.
Das wäre geschafft und Hinter- sowie Seitenwagenrad sind jetzt neu bereift. Auf eine Prtobefahrt verzichte ich angesichts des nach wie vor strömenden Regens aber.
Noch ein paar kleinere Pflegearbeiten und abschließend komplettiere ich noch das kleine Werkzeugbrett für meine Vespa. Das war’s dann für heute und ich mache mich in die warme Stube, da werde ich noch ein wenig im Vespaforum stöbern.