Vorbei scheint er zu sein, der schöne Herbst diesen Jahres. Heute ist es grau, nebelig, kalt und es regnet leise vor sich hin. Dennoch nehme ich für die anstehenden Besorgungen wie selbstverständlich eine Vespa. Mit einem meiner Motorräder würde ich das nie tun. Aber der Wetterschutz auf dem Roller lässt schlechtes Wetter gleich anders aussehen. Und so sorgt die Vespa dafür, daß der Zwei- bzw. Dreiradspaß auch bei schlechter Witterung erhalten bleibt. Heute bin ich unterwegs mit Gianna, der schönen silbernen Vespa GTS.
Ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch – aber im negativen Sinne. Nass, matschige Strassen und dichter Nebel – niemals wäre ich bei so einem Wetter aufs Motorrad gestiegen. Aber die Vespa zischt durch den Nebel wie ein Silberpfeil.
Gewöhnen muß ich an die Scheibe bei Regen. Habe ja keinen Scheibenwischer, der den Regen weg wischt. Wahrscheinlich gibt es irgend ein Mittel, dass den Regen von der Scheibe abperlen lässt wie Wasser vom Gefieder einer Ente. Marco wirds wissen.
An manchen Stellen zeigt er sich noch, der goldene Oktober. Aber ein Großteil des Laubes liegt bereits am Boden und bald werden die Bäume leer und kahl sein.
Und dann wird die Gegend so trostlos aussehen wie hier. Macht aber nix, denn dann werde ich mich in der Vespa-Werkstatt aufhalten. Wer weiß, vielleicht habe ich dann für solche Tage schon eine alte Vespa, die restauriert werden will.
Ohne allzu großen Umweg geht es heute wieder zurück in die warme Stube, wo mittlerweile genügend Literatur bereit liegt – und das ist nicht nur Vespa-Literatur.