Freitag nass geworden, Samstag nass geworden – heute soll mir das nicht passieren. Bis 11:00 aber regnet es ordentlich, doch dann hört der Regen auf, es wird heller und sogar die Sonne lässt sich sehen. Bei Reinhard laufen noch Doro und Andi ein und wir beschließen, einen Kaffee auf dem Hoherodskopf an Doro’s Büdchen zu nehmen – wobei Andis Doro nichts mit der vom Büdchen zu tun hat.
Und so ziehen eine halbe Stunde später 3 Enduros und ein Gespann den Vogelsberg hoch.
Je höher wir uns schrauben, desto kälter und windiger wird es. Angekommen oben auf dem Hoherodskopf ist schon beinahe wieder ungemütlich.
Aber egal: Ungemütlich hin oder her, wir trinken unseren Kaffe und essen eine von Doros Nußecken. Für einen richtig langen Aufenthalt ist es jedoch wirklich zu unfreundlich.
Weil es sowieso am Wegesrand liegt, schauen wir noch kurz am Falltorhaus vorbei. Die dritte Enduro heute ist übrigens die 400er Husquarna von Doro, gegen die unsere 80er Jahre-Oldies genauso alt aussehen, wie sie sind.
Überraschung: Heute sind ein paar recht interessante Maschinen am Falltorhaus zu sehen – und das ist nicht selbstverständlich. Liegt natürlich nur an meinem skurilen und altmodischen Geschmack. Die kleine MZ jedenfall mag ich.
Ebenso die Sommer-Enfield mit dem Diesel-Motor und Riemenantrieb aus Bad Kissingen.
Reinhard macht ein Foto von mir, auf dem sogar die Nasenhaare zu sehen sind. Tut das Not?
Noch ein wenig Smalltalk und dann verlassen wir das Falltorhaus wieder – es geht in Richtung Heimat.
Nachdem wir uns getrennt haben, biege ich noch von der Strasse ab und fahre 10 Kilometer auf Feldwegen. Seit der Reise entlang des Grünen Bandes bin ich völlig infiziert und nehme jede Gelegenheit wahr, den Asphalt der Strasse zu verlassen.
Abseits der Strassen lässt sich in aller Ruhe das Spiel der Wolken betrachten – und nichts und niemand stört dabei. Oder vielleicht doch: Rein statistisch wird der Zeitpunkt kommen, an dem meine Kolonnenweg-Manie mir Ärger mit blau oder grün gekleideten Herren bereiten wird. Aber heute noch nicht.