Das Bocken und die Aussetzer meiner DR400 treiben mich schier zur Verzweiflung – und ich komme einfach nicht hinter die Ursache. Aber natürlich gebe ich so schnell nicht auf und befasse mich heute nach einer künstlerischen Pause mal wieder mit der DR.
Ich beginne mit den Ventilen, schraube den Lichtmaschinendeckel ab, um an die OT-Markierung zu kommen. Das Einlassventil stimmt, das Auslaßventil hat zu wenig Spiel. Das kann aber nicht die Ursache für das Bocken sein, jedoch möchte ich diesmal systematisch und analytisch vorgehen. Nach den Ventilen stelle ich noch die Spannung der Steuerkette nach. Kurze Probefahrt: Bockt immer noch, wenn auch etwas weniger.
Nun baue ich aus einer Ersatzmaschine den Vergaser aus, einen Mikuni VM32SS. Von dem weiß ich, dass er gelaufen hat. Eine Grundreinigung gibts aber dennoch vorher.
Der Vor- und Erstbesitzer hat den Auspuff stark modifiziert und den Motor über die Verdichtung leicht getunt. Dazu wurde der Originalvergaser komplett anders bedüst und eingestellt. Das mache ich jetzt rückgängig, d.h., ich baue den originalen Krümmer mit Vorschalldämpfer ein und dazu den Vergaser vom Ersatzmotor.
Nach dem Umbau springt die DR sofort und sehr gut an und hat auch prima Standgas. Ich lasse sie ein wenig warm laufen, damit der hitzebeständige Lack sich in Krümmer, Vorschalldämpfer und Auspuff einbrennen kann. Etwas leiser ist die Suzi jetzt natürlich durch den Vorschalldämpfer auch geworden - das hätte zwar nicht sein müssen, aber wie hieß es schon in den 70er Jahren: Less sound - more ground.
Tja, Kaltstart, Warmstart, Probelauf – alles gut und schön, aber jetzt ist eigentlich eine Probefahrt angesagt. Doch die muß ausfallen, weil der Himmel mal wieder seine Schleusen öffnet – wie so oft in diesem April. Die Testfahrt muß also ausfallen und jetzt kann ich dummerweise nicht sagen, ob meine Aktionen von Erfolg gekrönt waren. Hoffe jetzt auf den morgigen Tag.