Mein letzter Urlaubstag – zum Fahren ist es mir zu kalt, aber eine kleine Schrauberaktion ist OK. Ich entscheide mich für einen Ölwechsel an der Matchless G80. Von meinen Rotax-MZ weiß ich, dass der Ölwechsel am Rotax meist in einer mittleren Sauerei endet und ich will sehen, ob das bei der Matchless genau so wird.
Mitten im Hof hats einen kleinen Sonnenfleck, in den schiebe ich die G80 und lege alle notwendigen Utensilien bereit.
Das Wichtigste: Frisches mineralisches Öl von Castrol als 20W-40, weiße Handschuhe, ein 17er und ein 13er Schlüssel sowie ein 5 mm Inbus.
Am Motor ist natürlich die Prozedur mit der an den Silverstars identisch: Ablassschraube in der Ölwanne raus und die drei Inbusschrauben für den Ölfilter. Aufgrund der Trockensumpfschmierung kommt aber aus dem Motor nur sehr wenig Öl, das meiste befindet sich im Öltank, also im Rahmen.
Am Rahmen ist die Angelegenheit aber besser gelöst als bei den MZ: Die 8er Schraube unten heraus gedreht und ca. 2 l Öl kommen in sattem Strahl heraus. An der Stelle kannst Du das Öl mit einer kleinen Wanne prima auffangen.
Wenn die alte Brühe komplett abgelaufen ist, wird das neue Öl im Rahmen eingefüllt. Wenn Du aber direkt die 2,5 l oben hinein kippst, schwappt dir das Öl aus dem Einfüllstutzen wieder heraus und Du musst dir komplizierte kleine Abschöpfwerkzeuge basteln. Besser ist, zunächst nur 2 Liter einzufüllen, dann den Motor kurz laufen lassen, wieder abstellen und den Rest hinein kippen. Das habe ich heute gelernt.
Wo ich gerade dabei bin, entferne ich die Abdeckung des Zahnriemens und prüfe Zustand und Spannung des Riemens. Ist aber alles OK.
Der Ölwechsel ist nun beendet, ging ganz gut und die Sauerei hat sich in Grenzen gehalten. Mit etwas mehr Aufmerksamkeit ist es sogar ganz ohne Kleckerei möglich. Und weil gerade die Sonne so schön heraus kommt, entschließe ich mich doch spontan zu einer kleinen Testfahrt.
Trotz der Sonne ist es ziemlich kalt und ich friere jetzt den dritten Tag hintereinander. Egal, die kleine 60 km Fahrt macht dennoch viel Spaß und nach ein paar Kilometern bilde ich mir ein, dass das Getriebe sich besser schaltet als vorher. Ist bei Castrol im Rotax nicht ungewöhnlich. Ich fahre über Laubach, Schotten, den Hoherodskopf, die Breungeshainer Heide und über Feldkrücken und Höckersdorf zurück. Bis auf diesen kleinen Stop hier gibts keine Pause, dass zeigt das hohe Maß an Fahrspass.
Auch diese Tour hat mein Smartphone per GPS mitgeschrieben und hier ist das Ergebnis:
Die meisten Teilstücke der heutigen Route lassen sich für mich nur mitten in der Woche fahren, am Wochenende ist hier der Teufel los, Du bist umgeben von Wahnsinnigen und die Polizeipräsenz ist enorm. Heute jedoch kann ich überall entspannt fahren. Und an der Durchschnittsgeschwindigkeit ist zu erkennen, dass dies eine Fahrt (fast) ohne Pause war - also diesmal keine Blümchenpflückertour.