Gespann-Typisierung die Erste

Heute verlasse ich um 7:00 mit dem W-Gespann das Haus – in Richtung TÜV, denn dort habe ich einen Termin mit einem Gespann-Spezialisten. Es ist noch knackig kalt, mehr als 3°C haben wir nicht. Aber die W springt brav an und wir versuchen, die 12 km bis zum TÜV so auszudehnen, dass nach einer Stunde das Ziel erreicht ist.

Die Absicht ist heute zu klären, ob der TÜV die Eintragungen für das Gespann so ändert, dass statt Hagon-Stoßdämpfern solche von Bilstein eingetragen werden und dass neben dem eingetragenen 3.25er Vorderreifen auch 3.50er und Niederquerschnittsreifen zugelassen werden. Das muss ich alles vor der Zulassung durchziehen, weil das Gespann aus Luxemburg durch die Bürokratie der Bündelungsbehörde muss.

Auf den ersten Kilometern ist es noch nebelig und es hängen optisch ansprechende Nebelschleier über den Wiesen. Beim ersten Halt jedoch ist bereits all das verflogen und die Sonne kommt durch - noch ohne Wärme zu spenden. Jetzt bin ich ja zum ersten mal "richtig" mit dem Gespann unterwegs - und ich muss sagen, da hat der Herr Däschlein gute Arbeit abgeliefert, das Gespann fährt sich wunderbar - es passt alles. Mit 20 Kilo Katzenstreu im Seitenwagen zieht auch die kombinierte Bremse die Fuhre nicht mehr nach rechts.

Pünktlich um 8:00 bin ich beim TÜV und der Spezialist ist ebenfalls pünktlich. Er schaut sich das Gespann äußerst sorgfältig an und erklärt sich bereit, die gewünschten Änderungen einzutragen. Allerdings will er den 3.50er Reifen vorn erst sehen, was durchaus verständlich ist. Eine längere Probefahrt mit dem Gespann zaubert übrigens ein verstärktes Lächeln auf die Spezialistenlippen. Gut, jetzt werde ich also einen neuen Reifen beschaffen, einen K34, und nächste Woche Samstag gibts dann die Eintragungen. Anschließend muss alles an die Bündelungsbehörde geschickt werden und für die endgültige Zulassung muss das Gespann dann noch bei der Zulassungsstelle vorgeführt werden. Da bedeutet, dass ich frühestens in zwei Wochen offiziell mit dem W-Gespann unterwegs sein werde.

Aber heute habe ich noch frei, das Kurzeitkennzeichen ist noch 2 Tage gültig und so mache ich mich auf meine ersten 150 Gespannkilometer des Jahres 2012. Mittlerweile sind die Temperaturen sehr angenehm und die Sonne wärmt ordentlich bei den Windmühlen von Bernsfeld.

Bei Rüddingshausen biege ich ab in Richtung Ebsdorfergrund, um dort ......

... in Wermertshausen auf das Anwesen von Falcone fahren, wo es heißen Kaffee, warme Sonne und angenehme Gespräche gibt - und das umgeben von Ws und anderen spannenden Maschinen.

Wir lassen uns weiter treiben und so sieht das W-Gespann das Amöneburger Becken vom Rondinchen aus .....

..... das Homberger Schloß hoch über den Dächern der Altstadt .......

..... und den ruhigen See im Kirtorfer Wald. Sechs Stunden bin ich letztendlich unterwegs heute und nach jedem Kilometer wächst meine Begeisterung für das Gespann. Ich wiederhole es gern: Danke, Herr Däschlein, saubere Arbeit. Und ganz ehrlich: Es gibt schon Unterschiede zwischen einem selbst aufgebautem Gespann und der Konstruktion von richtigen Gespannbauern. Das hier ist jedenfalls eine andere Liga als mein Silverstar-Gespann - was wahrlich auch nicht übel ist. Aber das Bessere ist und bleibt des Guten Feind.