Der Dauerregen hält die gesamte Woche an – von Montag bis Samstag. OK, Samstag wars ein bisschen besser, aber an dem Tag ging es mit meiner MZ-Werkstatt weiter. Wir haben es tatsächlich geschafft, das Werkstatt-Fachwerkgerüst komplett zu errichten – Klasse. Besten Dank an meinen Freund Wolfgang und Nachbar Karl-Heinz für die Hilfe – allein hätte ich das nie gepackt. Allerdings hab ich durch die für mich als Bürohengst ungewohnte Arbeit heute ziemlichen Muskelkater. Bin wirklich nix mehr gewohnt, eben nur ein alternder Bürohengst. Aber heute, am Sonntag, ist der Regen vorbei und ich fahre mal eben 150 km in der näheren Umgebung.
Immer öfter fahre ich bei meinen Hessentouren zunächst in Richtung Westen – und so auch heute. Geplant ist, das Biebertal zu „erfahren“ und so gehts zunächst bis Krofdorf-Gleiberg und dort fahre ich in Richtung Salzböden. Erstaunlicherweise bin ich dort noch nie, wirklich nie, gewesen, und so entdecke ich erstaunliche Dinge. Da mich aber der Muskelkater meiner gestrigen Werkstattaktion noch ganz schön quält, dehne ich die Fahrt heute nicht gross aus und lass es bei 150 km bewenden. Dennoch ein schöner Tag bei perfektem Herbstwetter, wenig Verkehr und schönen Routen.
Zum ersten Mal mache ich ein Bild an der Lahn, hier zwischen Lollar und Wismar, kurz vor dem Wismarer See.
In Krofdorf-Gleiberg nehme ich die Strasse nach Salzböden und komme auf eine unglaubliche Strasse. Endlos lang, schätze so ca. 15 km, zu 99 Prozent durch dunkele Wälder, ganz schmale Strasse in unglaublich schlechtem Zustand. Stellenweise zweifele, mich auf einer öffentlichen Strasse zu befinden. Macht aber einen Riesenspass, fühlt sich an wie 1955 und ingesamt keine 10 PKW auf der Gasse.
Jetzt bei Grossen-Buseck. Für mich ist dieser Landstrich zwischen Lollar, Reiskirchen und Buseck ziemlich reizlos, fast nur Zubringerstrassen mit viel Verkehr. Muss es abr auch geben und schliesslich muss ich selbst morgen in diese Gegend: Im Baumarkt Ruhl werde ich Bretter und Steine für meine Werkstatt bestellen.
Nachdem ich am letzten Sonntag meine schöne Moto-Detail-Uhr auf Burg Nordeck verloren habe, habe ich direkt bei Tante Luise eine neue bestellt - diesmal mit einem vernünftigen Halter. Die wird jetzt nicht einfach mit Klettband befestigt. Uhr am Motorrad muss einfach sein - hab ja im normalen Leben sonst nie eine dabei.
Über das Marburger Umland komme ich nach Kirchhain und beschliesse, im Cafe Noll ein wenig Kuchen für uns und die Nachbarn mitzubringen. Schliesslich haben mir Ruth und Egon gestern mit gutem Oettinger Bier für die Bauhelfer ausgeholfen.
Und wo ich schon mal in Kirchhain bin, nochmal kurz durch die Altstadt gekurvt. Dabei stosse ich auf den Hexenturm, den ich vorher noch nie gesehen habe. Und ich war früher verdammt oft in Kirchhain - aber hier noch nie.