200 km kreuz und quer durch den Schwalm-Eder-Kreis.

Nach der gestrigen Regenfahrt hätte eigentlich eine Putzorgie auf dem Programm stehen müssen, aber das Wetter um 8:00 war dermassen toll, dass ich nicht anders konnte: Rauf aufs verdreckte Silverstar Gespann und ab in den Schwalm-Eder-Kreis. Ohne wirkliches Ziel, lediglich Neukirchen will ich mir mal etwas näher anschauen. Das Gespannfahren klappt heute recht gut, und ehe ich mich vershe, sind wieder 200 km abgerissen. Wie schnell das gehen kann. Alles Tests für die Fahrt nach Leipzig.

Heute kam ich durch Teile der Schwalm, wo ich noch nie gewesen bin, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. So in der Gegend zwischen Röllshausen und Neukirchen sehe ich heute Orte und Strassen als Neuland. Kurve auch ein wenig durch den Knüll, lasse aber die Knülljause und das Knüllköpfchen links liegen. Später irre ich ein wenig durch Borken, vermutlich die Stadt mit der schlechtesten Beschilderung in Hessen. Dann der übliche Rückweg über Bad Zwesten und Bischhausen, dort beim Hondahändler Völker reingeschaut. Und da ist es passiert: Ich habe mich verliebt, verliebt in eine ältere Ducati 900 SS Desmo, die dort für 2600 Euro angeboten wird. 45.000 km auf der Uhr, aber in optisch gutem Zustand. Meine Vernunft schaltet völlig ab und ich bin drauf und dran, das Teil zu kaufen. Zum Glück geht das am Sonntag nicht, und zu Hause werde ich wieder etwas ruhiger. Denk an die diversen Nachteile, Berni, so sage ich mir. Horrende Werkstattkosten, bei 45.000 dürfte der Motor ziemlich hin sein, an dem desmodromischen Ventiltrieb kannste nix selbst machen, wahrscheinlich reissen ständig die Zahnriemen der Nockenwelle, die Ersatzteilpreise sind exorbitant hoch – das sollte reichen, vom Kauf abzusehen. Andererseits: Auf meine alten Tage noch eine Ducati, das wär der Hammer. Grübel …….

Eine der Ecken, wo ich nie zuvor gewesen bin. Die Schönheit der Schwalm erschlägt dich hier beinahe, was durch das Handy-Foto leider nicht rüberkommt.

Im alten Zentrum von Neukirchen. Nettes Städtchen, noch nicht überrestauriert, mit schönen und weniger schönen Ecken. Menschlich eben.

Zwischen Treysa und Neustadt gibt es die Zigeunerfichten.

Etwas später kommt doch noch Regen auf und die Regenklamotten werden übergestreift. Ach ja: Schon bemerkt, dass ich vor ein paar Tagen den verchromten Rammschutz an den Velorex geschraubt habe? Sieht gut aus!