Eschbacher Klippen – bis heute nie was davon gehört. Aber an diesem sonnigen und warmen Herbstsonntag entdecke ich sie. Und zwar mit der Enfield im Taunus!
Ja, am frühen Nachmittag mache ich mich mit meiner guten Bullet auf, den Taunus etwas zu erkunden. Man erinnere sich: Im Taunus könnte ich mich glatt verfahren, so schlecht kenne ich diese schöne Gegend. Also muss das besser werden mit meiner Ortskenntnis.
Kaum aus meinem Wohnort heraus und auf dem Weg nach Freienseen kommt mir wahrhaftig eine Enfield entgegen! Ist eine Bulllet EFI in dieser wunderbaren Zweifarbenlackierung beige und braun. Schon wieder ein Enfieldfahrer, den ich nicht kenne!
Laubach, Lich, Butzbach, Weisel – und schon bin ich im Taunus. Hier kenne ich mich noch aus und fahre auf einer der schönen Nebenstrecken von Brandoberndorf über Hasselborn in Richtung Grävenwiesbach. Fahrt sich prima durch den dichten Taunuswald und vorbei an Bächen und Tümpeln. Erstaunlicherweise ist die Strecke trotz des Sonntags heute frei von Zweiradrasern.
Fast die gesamte Strecke stellt sich dar wie auf diesem Foto: Leer und frei von Verkehrsteilnehmern. Die Strasse gehört uns.
Nun geht es auf einer Nebenstrecke nach Usingen, ich passiere das Haus von Heike und Mario mit den MZ, den Berliner Rollern und den Käfern und sehe zu, dass ich durch den Ort komme. Kurz vor Usingen finde ich einen Platz, von dem aus ein toller Taunusblick einschliesslich der beiden Feldberge geboten wird.
Und kurz hinter Usingen komme ich zu den Eschbacher Klippen, einem Naturschutzgebiet mit geologischen Besonderheiten und einer Heidelandschaft. Hier allerdings stosse ich auf echte Menschenmassen, so dass ich mir den Besuch für heute schenke. Die Eschbacher Klippen werde ich an einem Wochentag besuchen – und dabei gleich den Großen Feldberg mit.
Noch ein paar Kilometer weit sieht die Landschaft am Wegesrand ein wenig nach Heide aus.
Langsam nehme ich Kurs in Richtung Butzbach, um den Taunus wieder zu verlassen. Das gelingt auch prima und führt sogar über recht hübsche Strassen. Butzbach selbst aber lasse ich links liegen und biege statt dessen ab in Richtung Rockenberg und Münzenberg. Bin also jetzt wieder in der Wetterau. In Rockenberg fahre ich in den Ort hinein zu diesem ehemaligen Zisterzienser-Kloster mit dem Namen Marienschloss.
Im Hof des Klosters steht diese herrliche Weide und das Anwesen strahlt eine seltsame Ruhe aus. Ich habe das Gefühl, dass kein Laut aus der Welt da draussen hierhin dringt.
Von Rockenberg und aus der klösterlichen Stille fahre ich am Münzenberger Tintenfass vorbei und kurz durch die Altstadt des hübschen Ortes.
Über Wohnbach geht es in das Schäferland, die Hungener Seenplatte. Die Ortsstrasse nach Bellersheim mit ihrem Kopfsteinpflaster passt vorzüglich zu einem alten Motorrad.
Noch eben ein gemeinsames Foto am Ufer der Horloff und dann bin ich auch schon beinahe wieder daheim. Wie immer mit der Enfield waren das fast 200 Qualitätskilometer.