Nach dem nicht wirklich erfolgreichen gestrigen Schraubereinsatz steht natürlich am nächsten Tag, also heute, ein neuer Versuch an. So schnell gebe ich nämlich nicht auf und ausserdem habe ich im Enfield-Forum äusserst nützliche Hinweise bekommen. Aber zunächst geht es auf den obligatorischen Sonntag-Morgen-Spaziergang und danach versuche ich mich erneut am Zentrieren der Lichtmaschine.
Nachdem ich kürzlich einen 1-wöchigen Lehrgang zum Thema digitale Fotografie auf Burg Fürsteneck mitgemacht habe, trage ich meine kleine Kamera immer öfter mit mir herum – so auch heute auf meinem obligatorischen Spaziergang. Vielleicht bekomme ich doch etwas mehr Routine beim Fotografieren und bleibe nicht bis an mein Lebensende der schlechteste Fotograf der Welt. Aber viel Hoffnung habe ich da nicht …….
Hoch über dem Ort ein Foto von Nieder-Ohmen. Mit 2500 Einwohnern ist es das grösste Dorf im Vogelsberg und vereint so trefflich die Nachteile von Stadt und Land miteinander: Mässige Infrastruktur, hohe Verkehrsdichte, viel Lärm, zersiedelter Ortskern, seltsam gemischte Bevölkerung usw.
The way to nowhere – dieser Pfad führt direkt auf den Nieder-Ohmener Friedhof.
Etliche Häuser in Nieder-Ohmen sind aus rohen Natursteinen gebaut – Bastalt- und Lungsteine. Unser eigenes Häuschen besteht daraus, aber auch die Friedhofshalle.
Auf der anderen Seite der Ohm komme ich langsam wieder in Richtung unseres Häuschens.
Zuhause schaue ich zunächst in die Motorradhalle und betrachte meine Planetas. Aus diesem Motorrad soll, zusammen mit einem Lastenseitenwagen, ein weiteres Gespann entstehen.
Dann suche ich alle Tankrucksäcke, Seitenwagen und Werkzeugfächer durch, denn ich benötige einen Korkenzieher. In jedem Motorrad findet sich mindestens ein Universalwerkzeug, aber keines davon hat einen Korkenzieher. Erst später werde ich in meinem Jimny fündig.
Jetzt entferne ich die Lackreste vom gestern grundgereinigten Tachoantrieb der Planeta und poliere das Alu ein wenig. Eine äusserst nutzlose Tätigkeit, aber wieder mal ein kleiner Schritt.
Dann nehm ich mir noch einmal die Lichtmaschine der Enfield vor. Mit den gestern erhaltenen Hinweisen gelingt es mir tatsächlich, Stator und Rotor korrekt zu zentrieren. Eine gute Hilfe ist dabei die Kunststofflehre von Hitchcocks. Der Trick beim Zentrieren ist, nicht zu zögerlich zu sein, der Stator benötigt schon etwas kräftiger Schläge mit dem Gummihammer. Mit meinem tuntigen Geschiebe und Gewackel von gestern habe ich nichts erreicht.
Aber jetzt passt alles. Die drei Befestigungsschrauben des Stators dürfen nur leicht angezogen und dann mit mittelschweren Gummihammerschlägen in die entsprechende RIchtung geklopft werden – und schon läuft der Rotor herrlich mittig. Wieder ein kleiner Schritt …..