Angeregt durch eine Frage im Enfield-Forum und das freundliche Angebot von Atomo, sich das Problem einmal live anzuschauen, bin ich an diesem Mittwoch gegen Mittag nach Kirchhain gefahren. Kirchhain liegt gerade mal 25 km entfernt, aber der bekannte Enfield-Effekt liess mich daraus knappe 100 km machen. Vor Ort liess sich auch alles ganz gut an, aber dann wurde plötzlich aus einem schnellen Kontrollblick eine mittlere Schrauberaktion.
In meiner näheren Umgebung ist mir bisher kein Enfield-Benziner-Fahrer bekannt. Zwar einige wenige Dieselfahrer, aber das ist wieder ein ganz andere Kategorie. Umso schöner, dass sich mit Dirk (Atomo) jemand aus der unmittelbaren Nähe meldet. Klar, dass ich da sofort hindüse. Hab ja auch noch einen freien Tag.
Umwege, um nach Kirchhain zu gelagen, sind mit der Bullet ein Muss. Hier am Gleenbach kurz vor Niederklein lockt mich etwas ganz bestimmtes von der Strasse …..
…. und zwar diese wunderschönen Blümchen am Bachlauf.
Am Arbeitsplatz von Dirk, dem verabredeten Treffpunkt, weiss ich sofort, dass ich hier richtig bin: Das grüne Dnepr-Gespann weist mir den Weg.
Dann geht es kurz durch den Ort zu eine unglaublichen Halle, in und vor der allerlei höchst interessante Fahrzeuge stehen. Allerdings gilt mein Hauptinteresse natürlich Dirks Enfield – einer 2005er Bullet.
Schaue mir zunächst einige interessante Umbauten an Dirks Bullet an. Besonders hat es mir der Vergaserumbau auf einen 30er OKO angetan. Super Anspringen und extrem konstanter Leerlauf zeichnen dieses preisgünstige Bauteil aus – jedenfalls an Dirks Enfield..
Ein hübsches Pärchen sind unsere beiden Enfields.
Wenn Du weißt, wo Du hinschauen musst, gibt es zwischen Dirks 2005er und meiner 1995er doch einige Unterschiede. Ganz unbemerkt geht ein Jahrzehnt auch am indischen Maschinenbau nicht vorbei.
In der Halle finden sich einige spannende Maschinen, von denen mir besonders diese KTM gefällt. Dann verabschieden sich Dirk und die anderen Schrauber, die Halle wird zugesperrt und ich schaue mich noch kurz auf dem Hof um, um dann ebenfalls zu starten.
Aber mein Start geht schief! Die Enfield springt ums Verrecken nicht mehr an. Funke da, Sprit da – aber da kommt nichts. Nach ein bisschen Ursachenforschung entdecke ich, dass der Gasschieber bei Vollgas hängen bleibt. Mittlerweile ist auch Dirk auf meinen Hilferuf hin zurück gekommen und gibt mir sofort einen neuen Gaszug. Aber der löst das Problem nicht: Es ist wirklich der Schieber, der im Gehäuse klemmt. Aber auch das ist lösbar! Dirk fährt nach Hause und besorgt einen gebrauchten Schieber – und der gleitet perfekt im Vergaser. Und so komme ich gegen 17:30 doch noch auf eigener Achse nach Hause. Herzlichen Danke, Dirk, das war perfekter Support. Und mich bestärkt es in meinen OKO-Vergaser-Überlegungen.