Schön ist’s auch in der Wetterau

Der Sonntag soll wieder ein Solo-Rotax-Doppelpack-Tag werden: Jürgen und ich wollen die Ronneburg und das schöne Städtchen Büdingen besuchen. Haben wir getan und dabei auch ein bisschen was erlebt. Insgesamt sag ich’s mit dem Checker: „Schön ist’s in der Wetterau.“

Hab ja schon mehrfach erwähnt, dass ich die Wetterau so gut wie überhaupt nicht kenne, und das möchte ich ändern. Die recht bekannte Ronneburg soll den Anfang machen und danach schauen wir uns die berühmte Altstadt von Büdingen an. Anschliessend soll es dann über den südlichen Vogelsberg ins Oldtimer Cafe auf der Herrchenhainer Höhe gehen. Insgesamt keine Riesentour, aber ich kann verraten, dass es dennoch ein netter Tag wurde.
Aufgrund der immer noch strengen Morgenkälte starten wir erst um 10:30, da beginnt es langsam, warm zu werden. Es ist ohnehin schon wärmer als in den letzten Tagen, aber sobald die Sonne bedeckt ist, wird es ruckzuck wieder richtig frisch. Ist schon ein seltsamer Frühling in diesem Jahr.

10:15 in Mücke: Ich bin fertig, die Silverstar auch und in wenigen Minuten wird das Bollern eines Sebring-Auspuffs das Nahen eines weiteren Rotax ankündigigen. Dann gehts über Freienseen und Gonterskirchen in Richtung Nidda - da beginnt die Wetterau.

An derselben Stelle stand ich gestern mit dem ES-Gespann auf dem Weg zum Münchtreffen. Auch heute müssen wir den kleinen Umweg über Ranstadt nehmen, um dann über Glauburg der Ronneburg näher zu kommen.

Unterwegs diese hübsche Bogenschiessanlage, auf der gerade geschossen wird. Jürgen und ich sind beide an diesem Sport interessiert und halten einen Moment an.

Leider machen die Bogenschützen gerade eine Pause zum zweiten Frühstück. Aber wir erkennen sofort, dass diese Hightech-Bögen nichts für uns sind. Wir wollen ursprünglich Bogen schiessen, vielleicht mit englischen Langbögen. Aber das wird eine andere Geschichte.

Nach einer nur kleinen Odyssee finden wir die Ronneburg und fahren den hohen Berg hinauf, auf dem diese Burg liegt. Am Parkplatz empfängt uns bereits der Pranger - angeblich ist er speziell für BMW-Fahrer hier aufgestellt worden.

Eine wirklich schöne Burg ist diese Ronneburg, davon künden auch die vielen Besucher-PKW. Eine kleine Besichtigung werden wir aber auf jeden Fall machen, noch ist die Burg nicht überlaufen von Besuchern.

Ein gewaltiger Blick von der Burgmauer über die gesamte Wetterau bis nach Frankfurt hinein - und auch der Pfau auf der Mauer geniesst diesen grandiosen Blick.

Im Schatten der Burg befindet sich ein Schule für Gleitsegler. Hab ich noch nie gemacht, aber irgendwie sieht das schon recht spannend aus. Auf ein Mittagessen in der Burg verzichten wir und machen uns auf die wenigen Restkilometer nach Büdingen.

In der Büdinger Altstadt ist es selbst für Motorräder nicht ganz einfach, einen regulären Parkplatz zu bekommen. Aber direkt am Schloss haben wir Glück und starten dort unseren Stadtrundgang.

Winklige alte Gassen mit historischen Gebäuden in wunderbarem Zustand - Büdingen ist wirklich wunderschön und hat seine Berühmtheit nicht von ungefähr. Kann nur jedem, der mal in der Nähe ist, diesen Ort ans Herz legen.

Auf der Suche nach einer kleinen Mahlzeit stossen wir in der Nähe des Marktes auf diese schöne R25/3. Der Fahrer sitzt in einem Cafe gegenüber und wir kommen sofort ins Gespräch. Der junge Mann, Martin, erzählt, dass er vorher diverse MZ hatte und da sind wir natürlich mitten im Ostbock-Fachgespräch. Wir beschliessen, zusammen über den südlichen Vogelsberg ins Oldtimer Cafe zu fahren.

Die R25/3 gibt das Temp vor. Zuerst gehts zu Martin nach Hause. Dort steht eine kleine IFA RT 125/3 im Originalzustand, die er abgeben möchte. Ich glaube, nein, ich bin sicher, dass ich die nehmen werde. Dann weiter über die wunderbare Strecke Unter-, Mittel-, und Oberseemen in Richtung Grebenhain. Unterwegs bemerkt Jürgen, dass sein neuer Hinterreifen Luft verliert.

Tatsächlich: Der neue Heidenau ist fast platt. Aber Martin hat doch tatsächlich die Original-BMW-Luftpumpe dabei. Damit bekommen wir genügend Luft für die nächsten Kilometer in den Reifen. Unglaublich: Ein Oldie rettet eine Rotax-MZ.

Angekommen am Oldtimer Cafe. Aufgrund der Kälte ist nicht allzu viel los, aber ein paar interessante Maschinen sind schon da. Und vor allen Dingen bekommen Jürgen und ich hier endlich etwas zu essen: Die berühmte Currywurst mit Pommes.

Eines der wenigen aktuellen Motorräder, mit denen ich mich anfreunden könnte: Eine Triumph. Klassische Optik, guter Sound dank Zubehör-Auspuff und ein zuverlässiger Motor. Vielleicht einen Tick zu schwer.

Wirklich schön gemacht ist diese SR500 - trotz der Gußräder. Alles in sich stimmig. So ähnlich könnte meine alte SR heute auch aussehen - wenn ich sie nicht verkauft hätte.

Jetzt trennen wir uns von Martin und seiner R25/3. Aber wir sehen uns wieder, denn seine RT werde ich wohl nehmen. Aufgrund des Luftverlustes von Jürgens Reifen fahren wir die letzten 50 km recht zurückhaltend. Hier unsere Route von heute, eine sehr empfehlenswerte kleine Reise in die Wetterau von weniger als 200 km.