Langsam fällt selbst mir auf, dass ich dieses Jahr noch keinen Meter mit der Solo-Silverstar gefahren bin. Grund dafür sind die völlig wahnsinnigen Salzmengen, die bei jedem Kältepups hier auf die Strassen geworfen werden. Und dazu der unglaublich schlechte Chrom der italienischen Felgen und Speichen – kurz: Ich hätte meine schöne Silverstar durch Winterfahrten ganz sicher optisch ruiniert. Schlimm genug, wie der Winter meinem ES 250/1 Gespann zugesetzt hat.
Aber heute gibts eine Solofahrt! Die Wetteraussichten für diesen Samstag sind gut und so stehe ich um 9:00 in meiner Werkstatt und teste, ob meine Silverstar anspringt. Tut sie, und zwar sofort und völlig problemlos. Noch schnell etwas Öl auf die Kette und etwas Luft auf die Reifen und dann ab in den doch recht kühlen Morgen. Unterwegs rufe ich noch Bruder Jürgen vom Edersee an und wir verabreden, uns in Frankenau zu treffen. Das gibt also heute eine richtige Familienausfahrt mit zwei Eintöpfen.
Hab ja an anderer Stelle schon mal berichtet, dass Bruder Jürgen sich eine 125er Hyosung gekauft hat. Auf den Strassen, die ich gemeinhin bevorzuge, sollten die Fahrleistungen einer 125er und meiner 500er nicht sehr weit auseinander liegen. Mit meinem Blümchenpflücker Fahrstil klappt das schon. Im tiefen Wald bei Lischeid rufe ich Jürgen an und mit seiner Frau Ellen verabrede ich, dass wir uns in Haina treffen.
Bin viel schneller als erwartet in Haina und fahre deshalb einfach weiter in Jürgens Richtung. Erst nach Löhlbach und dann weiter nach Frankenau. Rufe nochmals an und wir verabreden uns an der Wurstbude beim Elefanten in Frankenau. Hier bin ich nur noch wenige Kilometer von Frankenau entfernt.
An der Wurstbude bestelle ich erstmal eine schöne Currywurst mit Pommes. Erst als die verzehrt ist, kommt die blaue Hyosung mit Jürgen. Natürlich muss er jetzt auch noch einmal Curry rotweiss verdrücken. Das sind unsere Ruhrgebiets-Gene, die verlangen nach solchen Nahrungsmitteln.
Die beiden Eintöpfe passen ganz gut zusammen. Die Hyosung hat viele Teile der älteren Suzuki GN-Reihe. Ist jedenfalls auch irgendwie schon ein klassisch aussehendes kleines Motorrad. Und schon in den 70er Jahren war es immer wieder erstaunlich, wie gut 125er mit deutlich grösseren Maschinen mit kamen. Natürlich nicht auf der Autobahn.
Dann nehmen wir herrliche Nebenstrassen in Richtung Bergfreiheit, Kurven über Kurven und fast kein Verkehr. Und immer entlang der Urff.
Danach gehts in die Schwalm mit Boxenstop beim Honda-Völker in Bischhausen. Ist aber nix interessantes zu sehen. Also weiter nach Treysa und an der Abzweigung nach Flörshain trennen sich unsere Wege. Jürgen macht sich wieder in Richtung Edersee und ich peile den Vogelsberg an. Ich glaube, solche gemeinsamen Ausfahrten werden wir öfter machen.
Zuhause angekommen sehe ich, dass Nachbar Egon Besuch hat: Andreas von den Büdinger Gespannfreunden ist mit seinem ETZ-Gespann da und die beiden schrauben seit 10:00 an der Gabel, den Rädern und dem Telefix-Stabi. Jetzt scheint aber alles zu passen und rund zu laufen.