Am Dienstag nach Elbe war ich ja schon einmal kurz im Knüll – aber nur schnell hin und zurück – der Weg war das Ziel. Heute wollte ich das Knüllgebirge nach vielen Jahren Pause mal wieder richtig durchfahren. Das Wetter war fantastisch: Leicht bewölkt, aber trocken, nicht zu heiss, nicht zu kalt – einfach ideal. Kurz nach 9:00 also in die Werkstatt und auf die Silverstar. Ruth und Egon wollten ebenfalls los, aber etwas später. Warten wollte ich nicht, ausserdem stand mir der Sinn nach einer einsamen Fahrt a la „Lonesome wolf“.
Das Knüllgebirge muss man einfach kennen! Eine herrliche Gegend mit vielen Sehenswürdigkeiten. Ich wollte heute aber mehr: Nach dem Knüll ging es durch die Grossgemeine Knüllwald in Richtung Rothenburg – natürlich nicht „Ob der Tauber“, sondern nach Rothenburg/Fulda. Von da aus grossräumig über Melsungen und Spangenberg zurück in den Raum Homberg/Borken/Wabern und dann über die Schwalm zurück. Summa summarum ergab das knapp 300 km.
Schon die Anfahrt in den Knüll ist ein Erlebnis: Entweder durchs Antrifttal über Willingshausen nach Neukirchen oder über Alsfeld und Ottrau oder aber über Bad Hersfeld. Ich wählte heute die Route Alsfeld/Ottrau und hab in den dichten Wäldern um Ottrau den ersten Boxenstop eingelegt.
Auf dem Knüllköpfchen war noch nichts los, die Knüll Jause war sogar noch geschlossen. Mannoman, hier war ich zuletzt in den 80er Jahren mit meiner ollen Maico M250B. Hat sich aber nicht viel verändert hier oben - nur die riesige BW-Anlage wirkte etwas vereinsamt - nur noch sehr wenige Soldaten.
Ein Relikt aus dem kalten Krieg? Die Satelitenanlage auf dem Knüllköpfchen scheint aber nach wie vor in Berieb zu sein und zeigt deutlich Richtung Osten. Haben wir hier vielleicht irgendwas vergessen?
Vom Knüllköpfchen dann in den Wildpark Knüll. Hier war ich noch nie! Nette Anlage, habs aber nur von aussen betrachtet. Heute heisst das Motto "Fahren".
Den Besuch des Parks hebe ich mir für später auf - wenn die Bären und Wölfe hier eingezogen sind. Das sind Tiere nach meinem Geschmack.
Zwischen Rothenburg und der weiträumigen Gemeinde Knüllwald diese Servicezufahrt der Bahn zu einem der ICE-Tunnel entdeckt. Doch beruhigend, dass solche Anlagen existieren.
In einem Nest zwischen Borken und Wabern diesen riesigen Gutshof angefahren. Verlassen, nicht mehr in Betrieb, völlig leer! Die wunderschönen Wirtschafts- und Wohngebäude zeigen deutliche Spuren des Verfalls.
Dieser Verfall macht mich immer etwas traurig und depressiv. Was man sich hier für Nutzungsmöglichkeiten vorstellen könnte - ich darf garnicht darüber nachdenken.
Zurück in der Schwalm beim Autohaus Völker gehalten - ist ein sehr grosser Honda-Händler, der auch Sonntags geöffnet hat. Die aktuellen Honda-Modelle sind aber allesamt nix für mich, und auch unter den gebrauchten Maschinen hat mir nichts gefallen. Hab länger mit einem 125-Rollerfahrer gesprochen. Der hat mir erzählt, dass er trotz Krebsoperation und kaputter Niere mit Dialyse mit seinem Roller Fahrten durch ganz Europa unternimmt - bewundernswert.
Kurz vor zuhause auf den schönen Nebenstrecken zwischen Schwalmstadt und Neustadt.