Die Nachbarn sind aus ihrem Kurzurlaub zurück, sie sind ein wenig Motorrad-entwöhnt und schlagen eine gemeinsame Tour vor. Die ersten Planungen sehen vor, dass wir nach Spahl fahren, aber aufgrund des befürchteten Osterverkehrs dort verzichten wir darauf. Als Alternative suchen wir uns wenig befahrene Nebenstrecken aus und starten über das Schlitzerland und das Nüsttal einen Streifzug nach Thüringen.
Um 11:00 starten wir: Ruth mit der 600er Honda, Egon mit der BMW F800 und ich mit der SV 650. Die Fahrzeuge passen leistungsmässig prima zusammen und auch in Sachen Fahrtechnik harmonieren wir recht gut. Zum Eingewöhnen kurven wir über das Feldatal, das Schwalmtal und Lauterbach und sind ungewohnt flott in Schlitz. Richtig schön wird es dann im Nüsttal und im Ulstertal. Unser Ziel ist Kaltennordheim und mit einigen Irr- und Umwegen kommen wir auch dort an.
Die mir bekannte Route nach Kaltennordheim über Tann ist gesperrt, aber wir finden eine sehr gute Alternative über Hilders. Allerdings ist keiner von uns in dieser Gegend wirklich sattelfest und so müssen wir ab und zu halten und einen Blick auf die Karte werfen. Die kleinen Verfahrer stören aber überhaupt nicht und sind heute sogar das Salz in der Suppe.
Angekommen in Kaltennordheim tanken wir hier überraschend günstigen Sprit – natürlich nur relativ betrachtet. Die kleine schwarze Tankstellenkatze im Hintergrund schnappt sich Egon und setzt sie kurzerhand in sein Topcase. Das Kätzchen staunt kurz und springt dann heraus. Vielleicht hätten wir ihr sagen sollen, dass es in den Westen geht ……
In Kaltennordheim fällt uns bei der Durchfahrt keine Lokalität auf, die ein gutes Mittagessen verspricht – dafür aber im nächsten Ort, nämlich in Kaltensundheim. Und der erste gute Eindruck täuscht nicht.
Osterlammkotlett für Ruth und Panna Cotta für Egon und mich. Das Essen ist prima, wir fühlen uns richtig wohl dort und verbringen zwei nette Stunden im Lokal.
Die Rückfahrt soll über Geisa, Eiterfeld und das Haunetal verlaufen – das gelingt auch, aber im Haunetal vefransen wir uns ein wenig. Das führt aber lediglich dazu, dass wir völlig neue und wunderbare Strässchen entdecken. Hier stecken wir irgendwo zwischen Dittlofrod, Kruspis und Stärklos. Oder war es doch in Odensachsen?
Ein paar mal müssen wir uns wieder auf den richtigen Kurs bringen, aber die Serpentinen des Haunetals versüssen uns jeden Umweg. Nach 260 km erreichen wir gegen 17:00 wieder den heimischen Hafen – satt, zufrieden und ein wenig ausgepowert. Die allerjüngsten sind wir schliesslich alle nicht mehr. Jetzt kommen Kaffee und Mohnkuchen gerade recht.