Schleierwolken …

Schleierwolken begleiten diesen 1. Mai bereits am frühen Morgen – und Schleierwolken bedeuten, dass es sehr schön werden kann oder kühl und regnerisch. Der Wetterbericht weiß auch nicht so recht, was er vorhersagen soll und eiert ganz schön rum. Ich teste erst einmal auf der morgendlichen Hunderunde, wie sich der Tag so anlässt.

Und ich finde, er lässt sich nicht schlecht an. Gemäßigte Temperaturen, mal ein bisschen Sonne, mal gar pralle Sonne und dann auch wieder bewölkt - je nachdem, was die Schleierwolken gerade so treiben. Yellow gefällt dieses Wetter ebenso gut wie mir und er rät mir zu einem Ausritt - natürlich erst, nachdem wir mindestens 1 Stündchen gelaufen sind.

Wieder zu Hause ist alles voller Motorräder: Vorm Haus, auf der Strasse, in der Gaststätte gegenüber. Ich gehe mal kurz rüber und erfahre, dass es sich um eine Gruppe Belgier handelt.

Die Gruppe hat einen mehrtägigen Ausflug in den Thüringer Wald gemacht und ist jetzt wieder auf dem Weg nach Hause, also nach Belgien. Im Vogelsberg hat sie dann der Kaffee-Durst überrascht, der in der Linde gestillt wurde.

Nach dem kurzen Smalltalk mit den Belgiern schnappe ich mir die Matchless, starte sie mit drei Kicks und ziehe über Schotten in Richtung Hoherodskopf. Angesichts der Schleierwolken plane ich nur einen kleinen Kaffee in Doros Büdchen und dann wieder back home. Hier in der Breungeshainer Heide sind die Schleierwolken sehr stark und "verschleiern" gar den Funkturm auf dem Hoherodskopf. Das mit dem Kaffee in Doros Büdchen lass ich aber sein, als ich die PKW-Massen am Hoherodskopf sehe. Statt dessen begebe ich mich lieber in ruhigere Gegenden.

Ruhigere Gegenden finde ich sehr schnell, beispielsweise hier bei Rebgeshain, wo der wohl größte Windpark des Vogelsberges steht.

Alles very british heute: Motorrad von Matchless, Tankrucksack von Oxford und Handschuhe von AJS. In Wahrheit ist das aber alles eher pseudo- oder retro-british.

Jetzt gehts in den Altkreis und zum X-ten mal versuche ich, beim Zweirad-Müller in Heidelbach irgend etwas zu entdecken, was mir gefällt. Misslingt leider wieder und ich denke, jetzt geb ichs auf.

Das schöne Jagdhaus, einsam im Kirtorfer Wald gelegen, ist ein wunderbarer Hintergrund für meinen Retro-Briten.


Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0

Bisher haben die Schleierwolken einen wunderbaren Tag geliefert und so sind gute 135 km zusammen gekommen. Die Fahrten mit der Matchless zeigen mir aber immer, und so auch heute, dass an diesem unperfekten Motorrad einiges zu tun ist. Dinge wie hakelige Armaturen, kratzige Schaltung, schlechte Reifenkombination, sehr mäßige Scheibenbremse und etliche weitere Kleinigkeiten machen so eine Fahrt zwar interessant, aber auch anstrengender als mit meinen W650. Aber als erstes werde ich versuchen, dem unkultivierten Motor mit einem Mikuni-Vergaser bessere Manieren beizubringen.