Ganz klar: In den ersten Wochen des Jahres 2007 mache ich zu wenig an meinem Rotax-Gespann. Das Wetter ist aber auch zu unfreundlich, und Egons Maschinenhalle ist da kein gemütlicher Ort. Wie sehr warte ich auf den Bau meiner eigenen kleinen und beheizbaren Werkstatt. Aber noch ist es nicht so weit, und am 10. Februar begebe ich mich in die Maschinenhalle. Die Gabel soll befüllt werden, Faltenbälge montiert, der Gabelstabi angebaut, neue Bremsflüssigkeit eingefüllt un der Lenker endgültig angebaut werden.
Also ab mit konkreten Plänen in die Werkstatt.
Um 10:00 betrete ich die Werkstatt. Egon ist schon da, muss aber gleich wieder fort. Hab also erstmal die Werkstatt für mich und auch ein bisschen Ruhe. Die geplanten Arbeiten will und werde ich heute zum Abschluss bringen – egal wie lange das dauert. Und es klappt!
230 ccm 15er Gabelöl abgemessen, 5 ccm Molykote Zusatz hinein und ab mit der schwarzen Brühe in die Gabelholme. Anschliessend die Verschlussstopfen mit Hylomar deckend eingeschmiert und eingeschraubt. Nun die Gabel nach System „Hermann“ verspannungsfrei zusammengebaut:
Beim Zusammenbau so vorgehen: ETWAS Hylomar von unten in die Gabelbrücke, dort wo der Rand ist an dem die Holme später anliegen. Die Muttern deckend mit Hylomar einstreichen. Holme einschieben, mit der Klemmung an der unteren Gabelbrücke fixieren. Jetzt erst Öl einfüllen und darauf achten, daß das Gewinde der Holme nicht benetzt wird (Trichter). Muttern eindrehen und leicht anziehen, Klemmung lösen, wieder festziehen und Muttern endgültig mit 120NM anziehen (max 150!). Jetzt die Klemmung nochmals lösen und mit 25NM wieder anziehen. Dann das Rad einbauen, mehrmals durchfedern und die Klemmung der Achse mit 20NM festziehen. JETZT ERST das Schutzblech anbauen! Wenn am Standrohr blanke Stellen zu sehen sind, dann genauso wie vorher (bei blankpoliertem Chrom) oder etwa um 45 – 90 Grad verdreht einbauen (bei sichtbarem Verschleiß). Blanke Stellen sind VORNE OBEN und HINTEN UNTEN.
Hab mich exakt daran gehalten und hoffe, die Gabel spannungsfrei montiert zu haben.
Jetzt den Telefix-Gabelstabilisator ruhig und ebenfalls verspannungsfrei montiert. Die Gabel wirkt doch schon richtig stabil, hoffe, dass sie den Gespannbetrieb vernünftig mitmacht. Die Faltenbälge sind nachgerüstet, normalerweise hat die Silverstar sowas nicht. Die originalen Gummikappen bleiben darunter, mit diesem doppelten Schmutzschutz sollen die Simmerringe lange halten - hoffe ich. Was im vorderen Bereich noch fehlt, ist der Lenkungsdämpfer, aber der ist schon bei ENTE geordert.
Nun kann der Spiegler 0310 Superbike Lenker endgültig montiert werden. Es wird Bremsflüssigkeit eingefüllt, nach 10 Jahren Standzeit dürfte die alte aus reinem Wasser bestehen. Die Lenkerbohrungen für die elektrischen Schalter und den Gasdrehgriff lasse ich weg - das soll durch reine Klemmwirkung halten. Die Kabel sind alle etwas knapp, reichen aber so gerade. Wenn nicht, kann ich hier später immer noch verlängern. Der breite Lenker gibt jedenfalls eine prima Sitzposition.
An der Elektrik komme ich heute nicht weiter, da fehlt mir ein geeigneter Stecker zwischen Maschine und Boot. Auf jeden Fall werde ich Licht, Stoplicht und Blinker über den Sicherungskasten führen, dann den Stecker dazwischen und von dort die Leitung ins Boot führen. Die beiden "dicken" Kabel (Plus und Minus) zur Batterie werden direkt auf die zweck entfremdeten Schwingmetalle als Klemmleiste geführt, dafür muss ein Starterkabel dran glauben.
Ganz wichtig ist diese Verbindung der oberen Rahmenrohre. Die MZ-Werksgespanne bekamen hier ein Flacheisen eingeschweisst, ich will aber ohne Schweissarbeiten auskommen. Angeregt durch G-spann Gerd aus dem Forum werden 2 starke Scheiben aus VA gedreht, an die je ein stabiler 5 mm Winkel geschweisst wird. Die Scheiben werden mit verlängerten Schrauben der oberen Federbeibefestigung am Rahmen verschraubt, wobei 10,9 Schrauben benutzt werden, also mit höherer Festigkeit. Die Scheiben kann ich jetzt schön ausrichten und eine 5 mm VA Strebe links und rechts mit je 2 M6 Schrauben daran anschrauben. Wirkt durchaus vertrauenserweckend und bringt keinerlei Verspannung in den Rahmen.
Hier ist die Rahmenstrebe komplett montiert. Zwischen Strebe und Schutzblech sowie Strebe und Regler kommen noch Gummistücke, im direkte Berührungen der schwingenden Teile zu verhindern. Mal abwarten, obs die gewünschten Effekte bringt.
OK, fertig für heute. Bin ganz zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten, obwohl rein optisch keine spektakulären Ergebnisse sichtbar sind. Bin aber meinem Silverstar-Gespann wieder ein paar Trippelschritte näher gekommen. Aber jetzt gehts ab ins Schützenhaus, habe Schiesswartdienst und will auch selbst ein paar Schüsse mit der 7,65er SIG 210 machen.