Oh Gott, was für ein Dreckswetter heute – November-Tristesse der übelsten Art mit permanentem Nieseldauerregen. Da vergeht mir jede Lust am Fahren – nicht jedoch am Schrauben. Mache mich also in die Werkstatt und der Plan ist, die labbrige Vorderradbremse der Planeta auf Vordermann zu bringen. Aber passend zum miesen Wetter wird das heute eine eine unbefriedigende Schrauberaktion.
Bauen wir erstmal das Vorderad aus. Achsklemmung lösen und dann die Achse aus dem Gewinde drehen. Aber nix geht – die Achse dreht sich keinen Milimeter. Relativ schnell komme ich drauf: Die Achse hat Linksgewinde, also rechtsrum lösen. OK, jetzt klappts. Noch eben das Schutzblech entfernen, macht den Radausbau einfacher und sind nur 4 Schrauben.
Rad ist draussen, Bremstrommel sieht noch ganz OK aus. Jetzt wird klar, was beim Bremsen immer geklackert hat: Der Tachoantrieb hat reichlich Spiel auf der Welle. Die Radlager fühlen sich noch ordentlich an, sind aber Ostblocklager mit 7 Kugeln. Werd schon mal neue bestellen: Normlager 6203-2RS mit den Massen 17-40-12. Aber da muss ich heute nicht dran. Was mir immer weniger gefällt, sind die Metzeler ME22 Reifen. Passen überhaupt nicht zur Planeta. Denke, ich werde sie vor der Zeit auswechseln.
Jetzt an die Bremse. Beläge sind noch sehr gut, also alles gereinigt und alle Gleitstellen mit Kupferpaste bzw. Molybdänfett behandelt. Das war alles trocken. Dann bau ich mir einen neuen Bremszug aus 2,5 mm Seele und Nippeln von Paule56. Der Zusammenbau ist ein wenig sperrig wegen der aussenliegenden Rückzugfeder, aber letztendlich ist alles wieder zusammen. Aber enttäuschend das Ergebnis: Das Bremsverhalten ist noch "weicher" geworden, so, als ob das Russenkrad den Dreck und die Schwergängigkeit geradezu braucht. Mist, aber vielleicht setzt sich ja im echten Fahrbetrieb das ganze noch ein wenig. Oder vielleicht ist zumindest die Bremswirkung besser geworden. Habe aber Zweifel daran. Schluss für Heute, einen Real-Life-Test gibts nicht!