Das Ostbocktreffen an der Emberghütte

Welch ein Wetter an diesem Ostersonntag, fast zu schön, um wahr zu sein. Die Nachbarn wollen zum Hessenpark, das ist mir nix, also entscheide ich mich für eine lonesome cowboy Fahrt. Das Jahr 2009 soll generell ein wenig im Zeichen Thüringens stehen und heute mache ich den Anfang damit. Ein gutes Ziel einmal im Monat ist das Ostbocktreffen an der Emberghütte.

Im letzten Jahr war ich ja bereits einmal auf diesem Sonntag-Morgen-Treffen. OK, es war Spätherbst und entsprechend wenig war damals dort los. Das müsste heute anders sein. Die Reise führt mich über Lauterbach, Schlitz, Hünfeld und Rasdorf nach Oberalba. Am Vorabend hatte ich mir die Route kurz angesehen und bin überzeugt, dort locker hinzufinden. Ein wenig anders kommt es aber doch.

Bis zur ersten Pause trägt mich die Silverstar komplett durch den Vogelsberg bis in den Landkreis Fulda. Erst hier, an Europas höchster Eisenbahnbrücke bei Fraurombach, fordert der Frühstückskaffee seinen Tribut.

Das erste mal verfahre ich mich in Hünfeld, aber das ist schnell passiert. Aber der zweite Verfahrer bei Buttlar ist nur auf schlampige Vorbereitung zurückzuführen. Also doch mal auf die Karte geschaut und dann auf der lausigen B84 die paar km bis Rasdorf zurück und dann abgebogen in Richtung Geisa. Dann stimmts wieder.

Leider wurden kurz vor Oberalba einige schöne alte DDR-Strassen völlig stillgelegt und durch etwas langweiligere neue ersetzt. Finde die Abfahrt zur Hütte dann trotzdem. Man sieht, wie beliebt der Ort als Treffpunkt für Biker, Wanderer, Griller und Motorradfahrer ist.

Soll hier ein gewaltiges Osterfeuer die Rhön erhellen? Sieht so aus. Komme ins Gespräch mit einem netten älteren Ehepaar, die früher einen 175er Jawa hatten. So kann ich ein wenig von meiner Jawa-Baustelle erzählen.

Und das sind die heutigen Ostbockfahrer: 4 Motorräder, und 2 davon sind noch Japaner. Habe wie schon im letzten Jahr das Gefühl, dass es sich bei der Truppe um eine verschworene Gemeinschaft handelt, die lieber unter sich bleiben will. Vielleicht passe ich auch nicht dazu.

Nach 30 Minuten gehts weiter. Will über Rasdorf, Eiterfeld und das Haunetal zurückfahren. Nahe der alten Grenze steht noch der ehemalige Wachturm.

Im Haunetal fährt sichs immer wieder schön. Seit neuestem gehört das Gebiet auch zum Unescu Reservat Rhön, obwohl es bereits ausserhalb der Rhön liegt. Hier, zwischen Unter- und Oberstoppel, gibts einen "Rhönblick" und die Kuppige Rhön ist trotz des etwas diesigen Wetters gut zu sehen. Nun nur noch das Knüllgebirge links liegen lassen und durch den Altkreis Alsfeld nach Mücke. Waren bei herrlichstem Wetter lockere 350 km heute.