Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an Black und Jeannie, die beiden Australian Shepard Ladies, die im Sommer einige Wochen bei Reinhard im Asyl gelebt haben. Beide sind ja längst wieder in ihrem alten Zuhause und bereits seit einiger Zeit planen Reinhard und ich einen Besuch im westfälischen Anröchte. Und damit das auch mal was wird, haben wir den heutigen Freitag als Reisetag gewählt.
Ich fahre früh morgens mit der Thunderbird ins Büro und Reinhard holt mich um 10:00 dort ab. Dann beginnt die Reise, die uns durch das Sauerland und den Arnsberger Wald in die Soester Börde führen wird.
Der Beginn der Fahrt führt über die B252, die hässlichste und unsympathischte Bundesstrasse Hessens. Wir sehen zu, dass wir schnell voran kommen und halten nur ein einziges mal auf diesem widerlichen Rastplatz, auf dem sogar das Toilettenhäuschen umgeworfen wurde.
Später im Sauerland ist die Gegend wesentlich angenehmer, allerdings sind die langen Täler um Winterberg noch dermassen kalt, dass es kaum auszuhalten ist. Hier jedoch, bereits in der Soester Börde, ist die Luft wieder angenehm warm. Allerdings sind wir gerade ein wenig in der ländlichen Umgebung verloren und müssen uns wieder einnorden.
Kurz vor Anröchte gönnen wir uns noch eben einen gewaltigen Dönerteller, bevor …..
….. wir kurz darauf unser Ziel erreichen. In diesem sehr hübschen Haus leben Claudia und Shelton mir ihren Kindern und Tieren, darunter auch Black und Jeannie.
Das Haus mit dem großen Garten wirkt auf den ersten Blick zwar hübsch und interessant, aber die vielen Überraschungen, die es bietet, erschließen sich erst später. Da ist beispielsweise ein wunderbar umgebauter Wagen, der ein Büro beherbergt. Und davor befindet sich ein mystischer Baum mit einer besonderen Aura.
Black und Jeannie erkennen uns noch und begrüßen uns wie alte Bekannte. Tolle Hunde!
Altweibersommer
Besuch auf der Weide bei den …….
….. beiden Pferden.
Gegen 16:00 wollen wir eigentlich wieder aufbrechen, aber ich spüre, dass Reinhard noch bleiben möchte. So mache ich mich allein auf den Rückweg, für den ich eine völlig andere Route wähle: Zuerst runde 50 km über die A44, dann in Diemelstadt runter von der Bahn und über Korbach, den Edersee, Frankenau, Gemünden und Kirchhain in Richtung Vogelsberg.
Ausser einem Tankstop bei Diemelstadt halte ich nur ganz kurz am Informationszentrum Edersee. Obwohl es später Nachmittag ist, sind die Temperaturen deutlich angenehmer als heute Morgen und es kommt keinerlei Fröstelei auf. Das ist der Vorteil, wenn man das Sauerland meidet.
Gegen 18:000 gerate ich in das traumhafte Licht eines späten Herbsttages: Sanft und weich wie eine Decke. Wirkt meine britische Lady nicht wie weich gezeichnet? Und selbst die rostige Mülltonne mit den Einschusslöchern hat etwas Weiches.
Mit dem letzten Büchsenlicht der untergehenden Sonne erreiche ich den heimischen Vogelsberg. Der Rückweg über den Edersee war deutlich länger als die Hinreise durchs Sauerland, dafür war’s aber wärmer und sonniger als in den dunkelen und kalten Tälern rund um Winterberg.