Jetzt schon der dritte Tag in Folge in diesem November mit allerfeinstem Wetter. Ab 13:00 hält mich nichts mehr: Schön dick angezogen und dannrauf aufs Rotaxgespann. Möglicherweise ist das die letzte Möglichkeit dieses Novembers, und da will ich noch mal das Gespannfahren so richtig auskosten. Bis ca. 17:00 absolviere ich so knappe 150 km durch Vogelsberg, Knüllwald und Schwalm.
Bei strahlender Sonne und angenehmen 12 Grad starte ich in RIchtung Antrifttal. Habe zunächst überhaupt kein konkretes Ziel, ausser dass ich im Altkreis Alsfeld irgendwo den Vogelsberg verlassen will. Letztendlich fahre ich dann einige meiner gut bekannten Ziele und Strecken an – immer den Gedanken im Hinterkopf, dass ich davon womöglich einige Monate zehren muss. Denn es gab hier schon Winter, da war ab Anfang November mit dem Fahren Schluss – zumindest mit dem Rotaxgespann. Denn dieses wunderbare Gespann werde ich keinesfalls dem bescheuerten deutschen Salzwinter aussetzen.
Das Antrifttal durchfahre ich bis auf diesen kurzen Stop bei Ohmes direkt. Man könnte doch glatt glauben, das wäre eine Fahrt im April, nicht im November. Und ich friere keine bisschen - seitdem ich die Jacke mit dem speziellen Bändel auch noch vorn befestige, ziehts auch nicht mehr im Rücken.
Auch der Altkreis Alsfeld wird heute nur flott durchfahren und erst hier am Kalkwerk bei Weissenborn halte ich mal wieder an - und jetzt bin ich schon am Rande des Knüllgebirges.
Die typischen Anlaufpunkte im Knüllwald wie Knüllköpfchen, Schwarzenborn oder Gschwenda lasse ich heute links liegen und fahre nur die weniger markanten Punkte an. Anschliessend nehme ich Ziel auf die Schwalm und bin hier bereits an der Nahtstelle zwischen Knüll und Schwalm bei Holzburg.
So ganz langsam verliert die Novembersonne ihre Kraft und es wird spürbar kühler, wobei es immer noch angenehm ist. Der Baum hier an der Nahtstelle von Knüll und Schwalm zeigt mir auf jeden Fall sehr deutlich, dass es wirklich November ist.
Die Sonne sinkt immer tiefer, es wird langsam dämmrig und ich halte jetzt wieder auf den Vogelsberg zu - nicht ohne noch einen Halt am See im Kirtorfer Wald einzulegen.
Meine Versuche, den Sonnenuntergang am See fotografisch festzuhalten, scheitern leider - wie so oft. Deshalb muss die Motek-Schwinge als Motiv das Bild rausreissen.
Und den allerletzten Halt für heute gibts an meiner geliebten Schutzhütte bei Ehringshausen. Hier sehen wir den mit Blättern dichtgedeckten Waldboden .....
..... und hier die wunderhübsche kleine Schutzhütte. Deutlich zu erkennen, wie es jetzt schnell dunkel wird. Aber ich habs ja nicht mehr weit.
Zuhause angekommen fahre ich kurz zu Nachbar Egon auf den Hof, denn hier hat sich für das Wochenende eine Schraubertruppe angesagt. Und die rote Zora aus Neuwied von Hermann ist auch schon da - nach 3 Stunden Fahrt und mit ausgefallener Vorderradbremse.
Aber was treiben die beiden gestandenen Schrauber da? Statt die Rotaxgespann-Bremse zu reparieren oder den Vergaser von Jürgens kleiner ES zu überholen versuchen die beiden, einen Soundkartentreiber für Windows 7 zu installieren. Unglaublich, hier fehlt jeder Sinn für die richtigen Prioritäten! Ich aber bin mit meinen 150 km heute äusserst zufrieden - ein guter Ausklang dieses Tages.