Weblog meiner Polizeimaschine MZ 500 R





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30. Dezember 2007 mit Ergänzung 14. Juni 2008:
Das ganze begann mit einer 175er Jawa aus den 60er Jahren. So ein Maschinchen wollte ich schon lange haben - so quasi als Reminisenz an meine Motorradanfänge. Über die Weihnachtsfeiertage hab ich mir in Osthessen und Thüringen ein paar Jawas angeschaut. Auf dieser Jawa-Erkundungsfahrt hat mich Nachbar Egon begleitet. Auf den vielen Kilometern haben wir natürlich viel über Motorräder geredet und Egon sprach plötzlich davon, für sich und Ruth auch ein MZ Rotax Gespann aufzubauen. Wie das so ist: Ein Wort ergab das andere und irgendwann hab ich meine Polizei-Rotax und meinen Velorex-Rahmen angeboten. Musste ja schliesslich auch daran denken, dass die neue Jawa irgendwo untergebracht werden muss - das alte Platzproblem ist bei mir trotz neuer Werkstatt noch lange nicht gelöst.
Ist das also das Ende von DQ-6? Keinesfalls, eher ein neuer Anfang, aber für mich und diese Webseite wird es der letzte Bericht zur 500R mit dem Kennzeichen DQ-6 sein. Ich werde den Gespannumbau noch begleiten und an dieser Stelle darüber berichten, aber dann wars das. Hier also der Bericht zu DQ-6:
Ein neues und besseres Leben als Gespann.

11. September 2007:
Seit dem letzten Besuch im Motorrad Museum Montabaur habe ich mir vorgenommen, den Westerwald ab und zu mal zu besuchen. Und heute ist ein guter Tag dafür: Regenwahrscheinlichkeit unter 20%, schön bewölkt und etwas kühl - Motorradwetter für meine 500R. Habe neulich bei einem Check festgestellt, dass die Gabelsimmerringe leicht undicht sind, und ich so beschliesse ich, gegen Mittag nach Rennerod im Westerwald zu fahren, und dort Simmerringe zu besorgen. In Rennerod hat der bekannte Meister Uhlig eine MZ Vertretung. Kenne den Namen bereits aus den 70er Jahren aus diversen Geländemeisterschaftsberichten, und heute werde ich ihn kennen lernen. Also ab in den Westerwald, dahin, wo die Leute das "R" so schön rollen.
Hinnerrr Rrrennerrrod rrrechts rrrum.

24. August 2007:
Nachdem vor einigen Wochen im MZ-Forum die Schaltung für eine Ladekontrollleuchte für den Rotax diskutiert wurde und von Lothar ein Schaltungsvorschlag eingestellt war, hat mich der Gedanke daran nicht mehr losgelassen. Ich finde einfach, dass an jedes Motorrad auch eine Ladekontrollleucht (LKL) gehört. Habe dann die Schaltung von Lothar genommen und mit Hilfe eines Entwicklers in der Firma auf SMD-Basis aufbauen lassen. Die Komponenten kamen in eine alte Filmdose, dann kam Giessharz hinein und schon hatten wir eine LKL. Heute nun wurden die Prototypen fertig, einen hab ich in die 500R gebaut und dann gings auf eine Testfahrt für die
Ladekontrollleuchte für den Rotax.

12. August 2007:
Nachbar Egon hatte ein Treffen mit Solveig aus dem F800-Forum ausgemacht. Eine kleine Truppe aus dem Raum Aschaffenburg wollte den Vogelsberg kennen lernen. Und ich soll da mitfahren - mit einer MZ. Das passt doch nie, aber trotzdem hab ich mich breitschlagen lassen. Und ich muss sagen: Klasse, einsame Spitze. So eine gute Tour hab ich lange nicht gahabt. Die Aschaffenburger haben neue Winkel des Vogelsberges kennen gelernt, und die Vogelsberger neue Ecken der Rhön. Es ist doch immer wieder gut, mal über seinen Markentellerrand hinaus zu blicken. So heisst es also heute: Mit der MZ
auf fremden Pfaden oder Fremder unter Fremden.

10. August 2007:
Seit Dienstag Dauerregen in unserer Region, aber am Feitag wirds doch langsam besser. Gegen 18:00 wage ich einen kleinen Ausritt. Will eigentlich nur mal über meine Hausstrecke düsen (Elpenrod, Nieder-Gemünden, Rülfenrod, Ehringshausen, Ermenrod, Hainbach, Otterbach), aber diese 30 km reichen mir nicht und ich beschliesse, den alten Viadukt bei Alsfeld zu suchen, den ich vor 25 Jahren mal auf den schönen Fahrten mit meiner Maico M250B enteckt habe. Ist auch kein Problem, dieses
Wiedersehen mit einem Viadukt.

6. August 2007:
Gutes Motorrad zu verkaufen - so hat der Vorbesitzer seinerzeit die Polizei-500R im SR500-Forum angeboten. Noch nie war mir so klar wie heute, dass das die absolut passende Formulierung ist. Um 17:00 an diesem freien Montag schnapp ich mir meine 500R und wir ziehen über Lauterbach und Schlitz in Richtung Hünfeld. Nun hab ich ja mittlerweile 2 verpatzte Fahrten nach Hünfeld hinter mir: Einmal bin ich in Fulda gelandet, das andere mal in Bad Salzschlirf. Aber heute wird es klappen, da bin ich mir sicher. Gut vorbereitet und mit dem guten Motorrad unterm Hintern heisst die heutige Devise:
Hünfeld - wir kommen.

16. Juli 2007:
Ein freier Montag - Gleitzeitabbau. Kann die Startzeit des gestrigen Sonntags noch toppen: Vor 7:00 brummt die 500 R und wir starten. Der Tank ist voll mit 17 Litern und ich fahre über den Ebsdorfergrund ins Hinterland. Habe kein spezielles Ziel, also:
Wir lassen uns durchs Hinterland treiben.

2. Juli 2007:
Letzten Freitag hatte ich einen neuen Heidenau K36 Hinterreifen für die 500 R bestellt, heute das Rad zum Reifen-Semmler gebracht und nachmittags wieder abgeholt. Zu Hause dann ruckzuck das Rad wieder eingebaut - ihr wisst ja, wie schnell das bei MZ geht. Gestern noch flott die hinteren Bremsbeläge gewechselt, alle Wellen und Achsen schön mit Kupferfett eingekleistert - das sollte wieder für ein paar km reichen. Musste natürlich dann noch den neuen Reifen testen und hab flotte 120 Vogelsberg-Kilometer abgerissen. Dabei noch ein Häuschen in Queckborn angeschaut, das Heidlinde, die beste Ehefrau von allen, am Wochenende im Immobilienmarkt entdeckt hatte.
Neuer Reifen, neues Haus ?.

17. Juni 2007:
An diesem Sonntag muss ich mittags nochmal in die Firma und ein paar Stunden arbeiten. Andererseits ist im Oldtimer Cafe das jährliche Falcone-Treffen - die 500er Dampfhämmer muss ich natürlich auch sehen. Die Lösung: Starte um 7:00 mit der 500 R und schau mir zuerst die wunderbaren Falcones an. DIe Fahrer schlafen noch alle, aus den Zelten dringen die typischen Bierhaltigen Schnarchgeräusche. Ich schaue mir in aller Ruhe die Motorräder an, so ca. 12-15 Falcones in allen möglichen Zuständen. Herrliche Maschinen darunter! Im vorletzten Jahr hätte ich ja fast ein solches Gespann gekauft, Probegefahren bin ich es schon. Habs nur deswegen gelassen, weil mir ein paar Details zu verbastelt waren, insbesondere das Hinterrad mit der ausgebrochenen Kawasaki-Nabe. Hätte ich damals zugeschlagen, würde ich wohl heute liegende Einzylinder fahren, und meine Rotaxe hätte ich vermutlich nicht. Obs richtig war?
Nach der Falcone-Schau gehts weiter über Freiensteinau in den Main-Kinzig-Kreis. Über Steinau und Schlüchtern fahre ich dann weiträumig Richtung Herbstein und über das Schwalmtal und Alsfeld zurück. Noch vor 11:00 bin ich wieder zu Hause und habe ca. 250 km zurückgelegt - leider erneut und in Ermanglung einer Kamera ohne Bilder. So eine Fahrt in den richtig frühen Morgen hat was.

23. Mai 2007:
Nach ein paar verregneten und überheissen Tagen war dieser Mittwoch mal wieder gemässigt und dem mitteleuropäischen Mai angemessen. Das heisst für mich, um 18:00 die 500 R gestartet und auf zu einer kleinen Fahrt. Enschliesse mich spontan, nach Berfa zu fahren und zu schauen, ob Raimund und Regina zuhause sind. Hab die beiden in diesem Jahr noch nicht gesehen. Auf gehts!
In Berfa bei Regina und Raimund.

11. April 2007:
Mittwoch, Resturlaub, Sonne: Eine gute Gelegenheit, die 500 R durch den in diesem Monat fälligen TÜV-Termin zu bringen. Um 10:00 gehts los, erstmal 30 km warmfahren und dann
zum TÜV nach Grünberg.

6. April 2007:
Karfreitag 9:00, noch etwas kühl, aber bereits sonnig. Ich bin bereit, die 500 R auch. Heute soll es Richtung Nordhessen gehen, zunächst über Oberaula und Neuenstein nach Rothenburg/Fulda. Ab da werde ich mich treiben lassen. Geplant sind so etwa 300 km, das ist ziemlich genau die Entfernung zum MZ-Forumstreffen im August bei Leipzig. Und es klappt, recht präzise sogar:
300 km durch Nordhessen.

25. März 2007:
Nach dem überraschenden Wintereinbruch der letzten Woche mit Kälte und Schnee wurde es ab diesem Sonntag wieder frühlingshaft schön. Dennoch kann ich nicht morgens auf Tour gehen, da der Landesdelegiertentag des BDMP im Gasthaus Gärtner in Flensungen stattfindet. Das ist ein wichtiger Tag für mich, da ich meinen Landesrechner-Posten aufgebe. Und tatsächlich klappt das auch: Um 12:00 bin ich nach 4 Jahren diesen wirklich schrecklichen Job los. Könnt ihr euch meine gute Laune vorstellen? Noch kurz eine Portion Tafelspitz verputzt und dann ab nach Hause. Bin kaum da, als Nachbar Egon anruft, der auch gerade heimgekommen ist und zu einer kleinen Tour einlädt. Logisch, und so geht es um 14:00 zusammen mit Ruth und Egon in den Vogelsberg.
Eine beschwingte Fahrt ins Oldtimercafe.

4. März 2007:
Der Wetterbericht hat es bereits angekündigt, und um 8:00 scheint es sich zu bestätigen: Heute soll ein sonniger Tag werden mit einer sehr geringen Regenwahrscheinlichkeit. Da kann ich wohl die fällige Probefahrt mit der 500 R machen. Mal sehen, ob die Elektrik jetzt stimmt und der Drehzahlmesser korrekt anzeigt. Aber erst noch ein kleiner Spaziergang, dann den Velorex-Rahmen nochmal mit Rostumwandler behandelt, aber dann, kurz nach 9:00 kanns losgehen. Leider nicht ganz: Egon hat seine F 800 direkt vor meiner MZ-Ecke abgestellt und die Möhre auch noch abgeschlossen. Komm ich so einfach nicht vorbei, erst den Kompressor zur Seite räumen, dann die 500 R messerscharf zwischen F 800 und ES 250/1 Gespann vorbei zirkeln. Knapp, aber passt. Aber es zeigt, dass ich unbdingt meine eigene Werkstatt brauch: Der Anbau zwischen den Häusern muss jetzt kommen. Aber jetzt erstmal
in den Kreis Waldeck/Frankenberg.

3. März 2007:
Es schifft heute wie aus Kübeln, und das nonstop. Meine Nachbarn sind das ganze Wochenende unterwegs, also habe ich die Schrauberhalle für mich. Hab noch ein Problem an der 500 R zu lösen, also gleich um 9:00 ab in die Werkstatt.
Trübes Wetter = Schrauberwetter.

24. Februar 2007:
Heute sollte es in die Werkstatt gehen: Arbeiten am Silverstar-Gespann und eine Durchsicht des Eisenschwein-Gespanns waren geplant. Aber um 10:00 schien dermassen schön die Sonne, dass alle Gedanken an Werkstattaktionen verflogen. Statt dessen schnell in die Klamotten und die 500 R gesattelt. Das Ziel: Durch den Marburger Raum in den Kreis Waldeck/Frankenberg. Der Wetterbericht sagte eine Regenwahrscheinlichkeit von 57 Prozent voraus, und so ergab sich heute
... die erste Regenfahrt 2007.

17. Februar 2007:
Am Tag zuvor wurde das Gespann bewegt, heute soll es die Solo-500R sein. Das Wetter ist noch schöner als gestern, deshalb kommt nur die Lederjeans unter die Thermohose. Vormittags erst mal nach der Batterie gesehen und Luft auf die Reifen gepumpt, und kurz nach 15:00 kann es losgehen. Es soll ein wenig ziellos durch Vogelsberg und Wetterau gehen.
Die erste Solofahrt 2007.

18. Dezember 2006:
Nach der gestrigen gelungenen Fahrt mit dem ES-Gespann überkommt mich heute der Wunsch nach einem kleinen Solo-Trip. Hab einen freien Montag und ab 14:00 sind alle notwendigen Dinge erledigt und ich habe Zeit für eine Ausfahrt. Die Ex-Polizeimaschine habe ich jetzt 4 Wochen nicht bewegt, sie ist also fällig. Deshalb:
Eine kurze Fahrt mit Stulpen.

16. November 2006:
Die grüne 500 R steht jetzt schon einige Zeit ungenutzt - zu lange, wie ich finde. An diesem Donnerstag im November ist hier ein Wetter zum Anbeissen - Sonne, blauer Himmel, 20 Grad. Da gibts nur eins: Die Gleitzeit ausnutzen und eine Runde mit der MZ. Hab mir das Antrifttal als Ziel vorgenommen. Gegen 15:00 gehts los, die Maschine springt sofort an.
Dank Gleitzeit zum Stausee ins Antrifttal.

4. Oktober 2006:
Schon von Anfang an war mir der Zustand der Krümmerstehbolzen und Muttern an der 500 R ein Dorn im Auge: Vergammelt und verrostet ohne Ende. Auch der Krümmer selbst war nicht mehr wirklich gut. Und so entschloss ich mich, an einem freien Tag dieses Problem anzugehen - bevor in dem Bereich irgend etwas passiert und ich dann gezwungen bin, aktiv zu werden. Hatte mir den 4.10 dafür freigehalten. An diesem Tag sollten auch meine beiden Suzuki GR 650 abgeholt werden und gleichzeitig ein Seitenwagen angeliefert werden - ein ereignisreicher Tag also.
Neuer Krümmer und der Velorex

3. Oktober 2006:
Eigentlich wollte ich an diesem Feiertag den neuen Bing-Vergaser in die ES 250/1 einbauen. Aber das Gespann läuft gerade so schön, dass ich mich nicht recht rantraue. "Never change a running system" heisst es doch. Als Alternativ-Bastelei gings dann an die 500 R, um den Sicherungskasten mit Torpedo-Sicherungen gegen einen mit Flachsicherungen auszutauschen.
Weg mit den Torpedo-Sicherungen

26. August 2006:
Hatte mich schon länger auf das MZ-Treffen im Motorrad Museum in Montabaur gefreut. Aber je näher der Termin rückte, um so schlechter wurden die Wetterprognosen. Hatte mir ein paar Tage vorher schon mal prophylaktisch Regenklamotten zugelegt, und es sah ganz danach aus, als würde ich sie brauchen. Trotzdem - dieses Treffen wollte ich auf keinen Fall verpassen. Das Motorrad der Wahl war meine Polizei-500 R, und zwar wegen der Gepackkoffer. Regenzeug musste rein, und von Hermann aus dem Forum sollte ich einen ETZ-Einzelsitz bekommen. Transportmässig kam also nur die 500 R in Frage.
Zum MZ-Treffen im Motorrad-Museum Montabaur.

23. August 2006:
Nachdem an diesem Tag die Silverstar anstandslos die TÜV-Hürde passiert hatte, gab noch einen kleinen Wartungsdienst für die Polizei-500 R. Dabei noch einen kleinen Defekt entdeckt, mir einen Zweit-Helm und Regenklamotten gegönnt und 200 km abgerissen.
Ein kleiner Service für die 500 R.

29. Juli 2006:
An diesem Wochenende fand das 2. MZ Treffen der MZ-Freunde Mandeln statt - das durfte ich auf keinen Fall verpassen. Hatte mir schon Tage vorher von Jens den geheimen Treffpunkt mitteilen lassen und den Zettel ausgedruckt. Als es dann am Samstag Morgen losgehen sollte, war der Zettel verschwunden - ich hatte ihn verschludert. Was ich noch wusste, war, dass der Treffpunkt in einem Ortsteil von Breitenbach lag. Also ohne genaue Info los, irgendwie würde ich das Treffen schon finden. Die 500 R noch schnell vollgetankt, und dann gings durch den Ebsdorfer Grund über das Marburger Land und Gladenbach ins Hinterland. In Breitenbach angekommen sah ich die Hinweisschilder nach Niederdieten - und da fiels mir wieder ein: Der Treffpunkt war in Oberdieten. Gleich am Ortseingang wies ein Schild auf die Schutzhütte und das MZ-Treffen hin. Uff - gefunden.
Bilderbogen vom MZ-Treffen auf der Schutzhütte Oberdieten.

24.-28. Juli 2006:
In dieser extrem heissen Juli-Woche gab es einige kleinere Arbeiten an der 500 R - die entscheidenste war wohl der Umbau vom Del'Orto auf den Bing Vergaser. Zum Fahren war es zu heiss, die Silverstar stand ohne Tank da, also ging es an die 500 R. Details dazu gibts hier.

15/16. Juli 2006:
Das Wochenende 15/16.7.2006 gehöre meiner Polizei-MZ, der 500R. Die Silverstar stand ohne Tank da, der war zum Entrosten und Versiegeln, das ES-Gespann ölte zu stark, also blieb die 500R. Seltsam, dass mir meine GR 650 gar nicht mehr in den Sinn kommt - ich bin endgültig zum MZ-Fahrer mutiert.
Am Samstag gings auf, eine BSA B 31 zu besichtigen, am Sonntag Morgen wurde die MZ Richtung Montabaur getrieben.
Bilder vom Wochenende gibts hier.

MZJuni 2006:
Diese ehemalige Polizeimaschine der Polizeidirektion Leipzig und später Dresden bekam ich durch einen Hinweis im MZ-Forum. Den hatte das Forumsmitglied Andreas, der Motorang, aus dem SR500-Forum dort cross-gepostet. Nach einigen email Kontakten mit dem damaligen Besitzer waren wir einig und zusammen mit meinen Nachbarn Ruth und Egon ging es am 24.6.2006 morgens um 7:00 auf den Weg nach Coesfeld im Münsterland. Ich sass als Beifahrer auf der Kawasaki von Egon. Nach fast 5 Stunden Fahrt hatten wir die 300 km hinter uns gebracht und waren in Coesfeld. Nach einer Probefahrt von ca. 40 km und einer gemeinsamen Pizza in Reken war mir klar: Diese MZ wird gekauft. Und so wechselte die ehemalige Polizeimaschine für 500 Euro den Besitzer. Dazu gabs noch ein paar Ersatzteile wie Seilzüge und Ölfilter. Torsten vom Coesfelder Motoren Center war der erste "zivile" Besitzer nach den Polizeidirektionen Leipzig und Dresden - er fuhr die MZ seit 1999 als Alltagsfahrzeug.
Gegen 16:00 machten wir uns auf den Rückweg nach Hessen, diesmal fuhr ich die MZ. Wir hatten vereinbart, für diese Fahrt jede Autobahn zu vermeiden und nur Landstrassen zu benutzen. Das haben wir nicht ganz eingehalten, weil die Zuckelei durch Städte wie Lüdinghausen und Hamm sehr nervig war und wir mit Werl, Arnsberg und Meschede noch einige solcher Brocken vor der Brust hatten. Deshalb ging es von Werl bis Diemelstadt für knapp 70 km auf die A44. Danach allerdings fuhren wir sehr schöne Abschnitte über Frankenau und Löhlbach bis zu unserem Heimatort Mücke. Die MZ 500 R hat alles klaglos mitgemacht. Bei einem Tempo zwischen 100 und 120 km/h liess ich sie nie am Limit laufen. Auf diesen ca. 330 km mit Landstassen, Stadtverkehr, Autobahn und kleinsten Strässchen lernte ich die 500 R sehr gut kennen. Mit den fast neuen Heidenaureifen fuhr sie sehr gut, die längeren Federwege gegenüber meiner Silverstar lernte ich auf einigen Teilstücken zu schätzen. Mit einem Verbrauch von unter 5 l war ich durchaus zufrieden. Vor allem war sehr erfreulich, dass die Maschine keinerlei Mucken zeigte und mich brav bis nach Hause brachte.
MZMeine ersten Überlegungen zur MZ 500 R kreisten um die Möglichkeiten, die Maschine massiv umzubauen. Vom Gespann bis zum Cafe Racer gingen die Gedanken. Aber als ich dann vor der MZ stand und vor allem nach der erfolgreichen Rückfahrt war mir klar: Diese MZ bleibt ein Polizeimotorrad. Vielleicht irgendwann einmal mit Seitenwagen, aber auch damit wird der Charakter beibehalten. Die kleinen Seitentaschen, die putzige Lampenverkleidung und die praltischen Handschützer lernte ich sofort schätzen. Und auch die Farbkombination in Grün/Weiss bleibt wie sie ist. Verschwinden wird nur das Radio aus dem Seitenkoffer und das Bedienelement dafür.
MZDer Vorbesitzer hatte mir bereits gesagt, dass bei warmem Motor der Leerlauf nur mit viel Geschick einzulegen ist. Das hat sich bestätigt, ist mir aber im Laufe der Fahrt immer besser gelungen. Im Gegensatz zu meiner Silverstar mit Bing-Vergaser hat die 500 R einen Del'Orto-Vergaser. Und in der Tat wirkt das Motorrad damit kerniger, kräftiger und agiler - allerdings auch ein bisschen unkultivierter. Aber wirklich kultiviert ist so ein Eintopf eigentlich nie - egal mit welchem Vergaser.
MZEins war mir allerdings shr schnell klar: Mit dieser Sitzbank werde ich nicht glücklich. Nach der 300 km-Rückfahrt tat mir dermassen der Ar... weh, wie ich es noch nie erlebt hatte. Aber von MZ gab es ja etliche schöne Einzelsitze, das werde ich bestimmt was passendes finden.
MZJetzt wird die 500 R erstmal umgemeldet und dann werde ich ihr eine kleine Inspaktion verpassen. Die Pflege des Vorbesitzers als Motorenspezialist war möglicherweise vorbildlich und professioneller, als ich es je leisten kann. Dennoch werde ich ein paar Dinge anders machen. Beispielsweise wurde die MZ vom VB ohne Deko angelassen und abgestellt. Das mache ich dank der Hinweise aus dem MZ-Forum auf jeden Fall nicht so. Und vielleicht kann ja ein hochwertiges Motoröl die Leerlaufprobleme etwas lindern. Die MZ hat auch immer Normalbenzin bekommen - bei mir gibts ab sofort Super.

Zusammengefasst:
MZ 500 R, Baujahr 1992.
Garantierte Kilometerleistung: 16000 km.
Gesamtzustand: Ordentlich bis gut mit kleinen Schönheitsfehlern - eben eine Gebrauchsmaschine.
Nächster TÜV: Juli 2007.
Zubehör: GFK-Koffer, Sturzbügel, Handprotektoren, Stahlfelx-Bremsleitung, Tarozzi-Gabelstabi, Seitenständer an der Schwinge.
Genannte Mängel: Leerlauf hakelig zu finden, Loch in einem Seitenkoffer, kleine Macke an rechter Schaltereinheit, Riss im Drehzahlmesserglas.
Verschleissteile: Neue Heidenaureifen vorne und hinten, Kette und Kettenräder noch OK. Ölwechsel mit Filter Anfang des Jahres gemacht.


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