Kawasaki W650

Vorneweg: Die Kawasaki W650 ist schuld daran, dass ich im Jahre 2005 nach über 15-jähriger Abstinenz zurück in die Motorradszene kam. Hab damals im Internet ein Bild der Kawa gesehen und war hin und weg. Dann das W650-Forum gefunden und mich eingelesen und mir war eigentlich völlig klar, dass der Einstieg in mein zweites Motorradleben nur über eine W650 erfolgen kann.

Aber es kam anders: Nach einer kurzen Liaison mit einer GR650 (toller Motor im gruseligen Fahrwerk) geriet ich auf die 500er Single-Schiene und in den Bann von Ostblock-Motorrädern. Aber dabei habe ich die W650 nie aus den Augen verloren und war auch nahezu jeden Tag mal im W650-Forum – nur zu einer eigenen W kam ich einfach nicht.

Mitte Oktober 2011 jedoch erzählt mir eine guter Motorradfreund davon, dass ein entfernter Verwandter eine 99er W mit knapp 4000 km verkaufen will – und das auch noch in Hessen, nicht wirklich weit entfernt. Nach zwei Telefonaten bin ich überzeugt, diese W zu kaufen und will in einem letzten Gespräch alles klar machen. Hatte sogar schon einen Fahrer nach Nordhessen engagiert, damit ich die W650 gleich zurück fahren kann. Aber in diesem finalen Gespräch macht der Verkäufer plötzlich einen Rückzieher: „Ach nee, die Tochter will jetzt doch die W selber fahren, täte ihm zwar leid, aber der Verkauf findet nicht statt.“

So weit, so schlecht, aber jetzt sitzt der W650-Virus so richtig in mir. Nachdem ich diese Geschichte im Forum erzählt habe, erhalte ich von dort Hinweise auf zu verkaufende W’s – und ausserdem  ein recht konkretes Angebot. Eine W aus dem Forum, dazu in allernächster Nähe und von einem vertrauenswürdigen Verkäufer! Das klingt gut und am 19. Oktober 2011 schaue ich mir das Motorrad an.

Könnt ihr euch vorstellen, was bei diesem Anblick passierte? Richtig, ich habe die W650 gekauft, ohne zu handeln und ich bereue nichts. Es wird vereinbart, dass ich die Maschine Anfang Dezember abhole – so lange muss ich es eben noch ohne aushalten.

Diese silbergraue W ist vom guten 2003er Jahrgang, hat erst 22.000 km gelaufen – und hatte nur einen Vorbesitzer aus Bochum. Nun ist ja Bochum meine Geburtsstadt und irgendwie kann ich seitdem nicht mehr so recht an reine Zufälle glauben. Nicht, dass ich jetzt zum Esoteriker geworden bin, aber irgendwie seltsam und mysteriös ist’s schon. Bochum als Bindeglied , hmmh.

Und so schliesst sich für mich der Kreis nach 6 Jahren! Die Existenz der W650 hat mir 6 Jahre lang etliche Motorräder beschert, von denen ich keines missen möchte. Und erst dann war ich offensichtlich bereit für das direkte W-Erlebnis. Eine lange Zeit der Prüfungen liegt also hinter mir, und hoffentlich eine noch längere mit aktiven W-Erlebnissen vor mir. Es bleibt also spannend!

Ab jetzt werden also meine Fahrten mit der W650 gebloggt – nachzulesen hier.