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Seit dem letzten Besuch im Motorrad Museum Montabaur habe ich mir vorgenommen, den Westerwald ab und zu mal zu besuchen. Und heute ist ein guter Tag dafür: Regenwahrscheinlichkeit unter 20%, schön bewölkt und etwas kühl – Motorradwetter für meine 500R. Habe neulich bei einem Check festgestellt, dass die Gabelsimmerringe leicht undicht sind, und ich so beschliesse ich, gegen Mittag nach Rennerod im Westerwald zu fahren, und dort Simmerringe zu besorgen. In Rennerod hat der bekannte Meister Uhlig eine MZ Vertretung. Kenne den Namen bereits aus den 70er Jahren aus diversen Geländemeisterschaftsberichten, und heute werde ich ihn kennen lernen. Also ab in den Westerwald, dahin, wo die Leute das „R“ so schön rollen.

Nehme in etwa die gleiche Route wie vor 3 Wochen nach Montabaur, nur dass mir heute doch schon einiges bekannter erscheint. Und flotter als mit dem Gespann bin ich mit der 500R natürlich auch. Obwohl – so richtig liegt die Kiste mir heute nicht. Habe das Gefühl, dass neben der Gabelundichtigkeit auch das Lenkkopflager mal überprüft werden muss. Jedenfalls klappts mit den Kurven bei weitem nicht so gut wie sonst mit der 500R. Dennoch gehts flott voran. In Rennerod frage ich mich nach der Adresse von Meister Uhlig durch und mitten in einem Neubaugebiet finde ich seine kleine Werkstatt.

Kleine Pause bei Ehringshausen, exakt an der gleichen Stelle wie auf der Gespannfahrt nach Montabaur. Der Ort vorher heisst übrigens Kölschhausen.

Bei Driedorf mache ich nur ein Foto dieses schönen grossen Sees. Ein Stückchen vorher hats auch die Krombachtalsperre, an der ich heute aber nicht vorbei komme.

Am Rand von Driedorf steht die Firma EOS. Was das soll? Nun, vor 15 Jahren hatte ich zusammen mit einem Kollegen eine eigene kleine Computerfirma, die ebenfalls EOS hiess.

In Rennerod angekommen frage ich mich ruckzuck nach der Adresse "Auf dem Berg" durch und finde sie in diesem Neubaugebiet. Keine Schaufenster, keine Leuchtreklame, aber dieses MZ-Schild zeigt: Hier bist Du richtig.

Meister Uhlig schraubt in seiner properen kleinen Werkstatt und begrüsst mich mit den Worten: "Was kann ich für Sie tun, junger Mann." OK, so hat man mich schon lange nicht mehr genannt, aber der Meister ist noch ein paar Jährchen älter als ich. Gerade wird an einer MZ Skorpion geschraubt, mit der Meister Uhlig kleine Sonntag-Morgen-Touren fahren möchte.

Im Nebenraum werden zwei weitere Geländemaschinen hergerichtet. Sind beide aus den 80er Jahren.

Vorn in der Hauptwerkstatt stehen die Erfolgs-Maschinen aus den 60er Jahren, dazu der Prototyp der MZ ETZ 175 und eine 500er Saxon mit Rotaxmotor.

Und auf einem Regal über den anderen Maschinen diese kleine DKW R3. Jetzt ein paar Simmerringe für die Gabel gekauft, aber immer wieder kommen wir auf interessante MZ-Themen zurück. Macht einen Riesenspass, mit Meister Uhlig fachzusimpeln.

Oha, schon fast 5:00. Jetzt aber los, denn die Rückfahrt wird auch ihre Zeit dauern. Nehme aber jetzt die Bundesstrasse 255 bis kurz vor Gladenbach, um dann über das Biebertal in Richtung Giessen zu schwenken. Langsam wirds auch deutlich kälter und ich merke, dass ich vergessen habe, zu essen und zu trinken. Das wird kurz in Frankenbach nachgeholt und dann via Krofdorf-Gleiberg und die Rabenau zurück. Zuhause angekommen sehe ich, dass auch die Nachbarn Ruth und Egon aus ihrem Kurzurlaub von der Nordsee wieder zurück sind. Brauche also ab heute die Ferkel im Stall nicht mehr zu füttern.