Nach wunderbarer erholsamer Nacht und einem perfekten Frühstück ist unser Trauma vom Sultan und seinen Dönern und Schnitzeln überwunden. Wir beschließen, nach dem Frühstück zunächst das Unterdorf von Schwarzburg anzufahren, weil das von oben ganz interessant ausgesehen hat. Und dann werden wir ein paar Kilometer in die falsche Richtung fahren, um zu sehen, wohin uns die kleine Bergstraße bringen wird.
Aus dem Fenster des Hotels sehen wir dabei zu, wie die Morgennebel durch die Täler ziehen und bald ganz verschwunden sind.
Nur wenig später brennt die Sonne wieder wie in den letzten Tagen. Wir satteln auf und bewegen uns ins Unterdorf.
Der untere Teil von Schwarzburg liegt direkt an der Schwarza und wir kommen so doch noch nahe an den Fluß heran.
Ruth traut sich und gönnt den Füßen ein eiskaltes Bad. Es wird aber nicht lange vorhalten.
Unsere Reise soll uns nun an die Saale und den Hohenwartestausee bringen. Dazu nehmen wir einen sehr schönen Weg über Unterpreillip und Unterwellenborn, der uns weiträumig genug an Saalfeld selbst vorbei führt.
Geschafft – wir sind an der Saale und der ersten Stufe des Stausees angekommen.
Auch hier bin ich schon in den 90ern gewesen, aber ehrlich gesagt erkenne ich wenig wieder. Hier hat sich zu viel verändert.
Laufwasser-Kraftwerke – was es nicht alles gibt.
Und wieder: Neulich in Ontario. Die Bezeichnung Thüringisches Meer ist absolut treffend.
Hier die Rohrleitungen, über die das Wasser aus der Saale hoch ins Speicherbecken gepumpt wird.
Es wird wieder Zeit für kalte Getränke, die wir direkt an einem der Stauseen einnehmen.
Eine Dampferfahrt verkneifen wir uns.
Aber hier kann man es schon einen Moment aushalten.
Nun fahren wir viele Kilometer so nahe wie möglich an der Saale entlang. Erst bei Drögnitz verlassen wir die Saale und halten über Liebengrün und Remptendorf auf Bad Lobenstein zu. Diesen Ort haben wir uns für die kommende Übernachtung ausgesucht – auch deshalb, weil ich aus der Erinnerung wusste, dass es hier ein Biker-Hotel gibt (oder zumindest gab).
Bad Lobenstein entpuppt sich als der hübsche Ort, wie ich ihn in Erinnerung habe. Beim Durchfahren sehen wir das Hotel Schwarzer Adler, was Jürgen und ich mit positiven Erinnerungen verbinden: In Puchberg in Österreich haben wir einmal 10 Tage in einem Schwarzen Adler gewohnt. Die Tourist-Information in Lobenstein besorgt uns auch dann wie gewünscht Zimmer dort.
Beim Einquartieren im Schwarzen Adler stellt sich heraus, dass der Wirt und Betreiber ein Hesse aus Darmstadt ist, den es vor 25 Jahren nach Lobenstein verschlagen hat. Ein guter Typ und ein prima Hotel. Wir parken unsere Roller, und dann gehen Jürgen und ich auf einen Stadtbummel, während Ruth und Hartmut ins Waldschwimmbad fahren, um sich zu erfrischen.
Bad Lobenstein ist eine sehr, sehr schöne Stadt geworden und, wie der Name sagt, sogar ein Badeort. Am Marktplatz finden wir ausschließlich hübsch renovierte Häuser.
Mitten in der Stadt liegt der große Löschteich, der neben der nützlichen Funktion auch von Anglern und Ruhesuchenden genutzt wird.
Das Abendessen und die Absacker nehmen wir im Hotel zu uns, wo uns Charly, der Wirt, aufs Beste unterhält. Nach womöglich einem Bierchen zuviel fallen wir in die Betten.