Trotz der Bullenhitze schlafen wir alle sehr gut im Hostel und werden auch frühzeitig wach. Beim Frühstück sehen wir dann zum ersten mal leibhaftige Menschen, die das Frühstück bereiten. Auch die Morgenmahlzeit ist OK – bis auf die etwas glibberigen Frühstückseier. Aber insgesamt passt das Preis-Leistungsverhältnis im Hostel und wir können die Herberge durchaus empfehlen.

Wir packen unser Zeug zusammen und verstauen alles auf den Rollern. Dann verabschieden wir uns von unseren urigen Zimmern.

Aber nur für wenige Minuten. Dann parken wir unsere Maschinchen direkt gegenüber den beiden Museen, die wir jetzt besuchen werden.

Das Kraftfahrzeug-Museum interessiert mich wesentlich mehr als das Waffen-Museum – dabei gab es Zeiten in meinem Leben, da war es genau umgekehrt. Eine Fotosession der Museen würde den Rahmen dieses Blog sprengen, weshalb hier nur ganz wenige Bilder zu sehen sind. Vor der weißen Mars stehen wir alle andächtig und würdigen diesen Meilenstein der Zweiradtechnik.

Für die beiden Museen brauchen wir mehrere Stunden, von der sich aber jede einzelne gelohnt hat. Mit einem Ritterbild mit vertauschten Rollen verabschieden wir uns von Suhl und seinen Museen und tauchen jetzt noch tiefer ein in den Thüringer Wald.

In regelmäßigen Abständen fahren wir Supermärkte an, um unseren Getränkevorrat neu aufzufrischen. In diesem Markt erklärt Jürgen der Kassiererin, dass er sich auf eine im Laden ausgehängte Stellenanzeige als Verkäuferin bewerben wird. Die Dame freut sich schon darauf.

Von hier aus nehmen wir Ziel auf das Schwarzatal, das wir über Schmiedefeld, Neustadt und Herschdorf anfahren. Eine Wahnsinnsroute mit dem winzigen Manko, dass wir nicht oft anhalten können. Diese Strecke bin ich ca. 1995 schon mal mit meinem damaligen Arbeitskollegen Reinhold abgefahren.

Dieses Vorhaben gestaltet sich als nicht ganz einfach und die Universal-Fachkraft muss etliche male durch das sehr große Gebäude eilen, um zu checken, welche Zimmer frei sind. Dazu ist noch ihr Handy verschwunden und unsere Apperate finden hier kein Netz. Aber letztlich finden wir hier zwei gewaltige Doppelzimmer mit herrlich altmodischer Einrichtung.

Aber wir können es hier prima aushalten. Und Doppelzimmer sind Jürgen und ich ja mittlerweile gewohnt.
Weil uns die Menüvorschläge für das Abendessen nicht völlig überzeugen, verzichten wir und fahren lieber noch einmal 12 Kilometer weiter an der Schwarza entlang bis Bad Blankenburg. Hier sind wir sicher, eine Gaststätte mit mehr Auswahl zu finden. Das hätten wir vielleicht doch nicht tun sollen.

Unsere Versuchen nach hübschen Lokalen mit toller Speisekarte geben wir nach vielen Kilometern vergeblicher Suche in einer Stadt, die irgendwie ihre Identität verloren hat, auf und landen am Sultan Grill, dem 1. Döner- und Pizza-Haus am Platze. Aber OK, selber schuld, und immerhin werden wir alle satt. Und wir sind uns ganz sicher, dass der Sultan unsere vergebliche Suche beobachtet und Wetten abgeschlossen hat, dass wir am Ende bei ihm landen.