Die Hitze war nächtens gut auszuhalten, entsprechend sind wir gut ausgeschlafen und genießen ein prima Frühstück.
Der Wirt verabschiedet uns angemessen und wir machen uns auf den Weg. Recht schnell haben wir Thüringen verlassen und sind auf dem Weg nach Unterfranken.
Nun rollern wir durch den Frankenwald, eine Gegend, in der sich niemand von uns gut auskennt. So bleibt es nicht aus, dass wir ab und zu halten und auf die Karte schauen müssen. Manchmal halten wir aber auch nur an, weil die Landschaft so schön ist.
Nahe Nordhalben folgen wir einem Hinweisschild zur Ködelberg-Talsperre. Allerdings erweist sich der Weg als sehr Roller-unfreundlich, so dass wir das Vorhaben wieder aufgeben.
Auch die Karte ist uns keine Hilfe bei der Suche nach der Ködelberg-Talsperre.
Aber eigentlich macht das nichts, denn die Landschaft ist auch ohne Talsperre wunderschön.
Päuschen am Waldrand.
Postkarten-Idylle! Der Frankenwald zeigt sich von seiner schönsten und sanftesten Seiten.
In der Nähe von Birnbaum stoßen wir auf diesen Aussichtsturm gleichen Namens – eine prima Gelegenheit für eine etwas ausgiebigere Pause.
Ruth, Jürgen und ich besteigen den Turm, während Hartmut nach einer überschlägigen Berechnung über die Anzahl der Stufen unten bleibt.
Aber der Aufstieg erweist sich trotz vieler Stufen und großer Hitze als gar nicht so schlimm. Belohnt werden wir mit grandiosen Aussichten.
Der Blick nach Südwest …..
….. nach Nordwest …..
….. oder nach Nordost – alles gleichermassen beeindruckend.
In Kronach möchten wir ein wenig Sightseeing betreiben und parken die Roller am Rande der Altstadt.
Eine schöne Stadt, dieses Kronach, und ich kann mich nicht erinnern, jemals hier gewesen zu sein.
Für eine echte Besichtigung jedoch ist die Hitze zu groß. Ausserdem erscheint es uns nicht angebracht, die Roller mit ihrem Gepäck und unserer Bekleidung zu lange allein zu lassen.
Als wir von dem kurzen Gang zurück kommen, hat sich eine weitere Vespa dazu gesellt, eine ET4.
Unser nächstes Ziel ist Sesslach, wo wir von Bekannten von Ruth, Hartmut und Jürgen erwartet werden. Der Weg dahin ist rundum reizvoll und macht uns viel Vergnügen. Jedenfalls steht für uns bereits jetzt fest: Thüringer Wald und Frankenwald – wir kommen wieder.
Noch vor den Toren von Seßlach werden wir von Ursula erwartet. Wir sind eingeladen zu einem feinen Begrüßungssnack und einem Sektle.
Der Rote Ochse ist das Quartier von Jürgen und mir. Hier findet auch am Abend ein Hoffest statt, zu dem wir von der Familie Schoder eingeladen wird. Das verspricht einen äusserst angenehmen Abend.
Vorher aber bekommen wir in einem Crashkurs den Ort Seßlach und die Feinbäckerei gezeigt, die von Adolf und Ursula Schoder betrieben wird. Der alte Ortskern von Seßlach ist komplett von der alten Stadtmauer umgeben und durchaus mit Rothenburg vergleichbar. Aufgrund diverser Festlichkeiten an diesem Wochenende ist der gesamte Ortskern für Kraftfahrzeuge gesperrt. Mit unseren Rollern aber schleichen wir uns hinein und können die Fahrzeuge im Hof von freundlichen Mitbürgern sicher abstellen.
Nach der interessanten Besichtigung im Schnelldurchlauf begeben wir uns in den Biergarten unseres Hotels, des Roten Ochsen. Hier erleben wir einen vorzüglichen und kurzweiligen Abend. Und über das fränkische Essen und Trinken brauche ich wohl keine Worte zu verlieren – das ist einfach vorzüglich.
Es ist überhaupt kein Problem, mit fremden Unterfranken in ein intensives Gespräch zu kommen. Wir haben alle viel Spaß an diesem Abend – der auch entsprechend lange dauert.
In tiefer Nacht bummeln Jürgen und ich dann noch ein wenig durch Seßlach – und die frische Luft mit Bewegung tut richtig gut.