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Wir haben unsere kleine Eichsfeld-Exkursion komplett in die Woche hinein verlegt, damit uns etwaiger Wochenendtrubel erspart bleibt. Als Schichtarbeiterin, Rentner und Beinahe-Rentner sind wir da schon flexibel.
Am Vortag ist meine Thunderbird startklar: Satteltaschen samt Halter sind angebaut und das wichtigste ist bereits verstaut. Jetzt stelle ich aber fest, wie unpraktisch die Satteltaschen mit ihrer viel zu kleinen Öffnung sind.
Und so kommt es, dass ich am Abreisetag doch noch schnell die Büse-Rolle bepacke und aufschnalle. Hier passt natürlich aller hinein – und es bleibt noch reichlich Raum übrig. Die Packtaschen bekommen nur ein paar Kleinigkeiten verpasst, an die ich unterwegs mal schnell ran muss. So ist’s besser.
Noch schnell vollgetankt und dann ab zu Reinhard, dem Treffpunkt. Hier ist bereits die Packerei von Suses roter Thunderbird im Gange, während Reinhards schwarzer Donnervogel schon fix und fertig dasteht. Aber was sehe ich denn da – was ist mit Suse los?
Tatsächlich, Suse wuselt im Rock herum. OK; sie mag jetzt einwerfen, dass es sich nicht um einen Rock sondern eine praktische Hose handelt, aber für mich ist der Rock-Eindruck dominant. Und das bin ich von Suse einfach nicht gewohnt. Aber gut aussehen tut’s schon. 🙂
Wie geplant kommen wir eine halbe Stunde später weg als angedacht – wurde natürlich einkalkuliert. Unsere kleine Reise beginnt ….. JETZT.
Quer durch den Vogelsberg geht unsere Route und nach einer Stunde sind wir schon im Kiebitzgrund, einer Landschaft, die meinen beiden Reisegefährten bis dato fremd war.
Mittlerweile ist das Wetter richtig gut geworden und der Planet knallt ordentlich vom Himmel. Gut, dass in den Packtaschen ausreichend Flüssigkeit verstaut ist.
Kiebitzgrund, Haunetal, Hessisches Waldland – eine schöne Route bisher. Einen kurzen Aufenthalt gibt es auf Burg Fürsteneck bei Eiterfeld. Diese schöne Burg ist immer ein Päuschen wert.
Über Heringen fahren wir nach Berka, wo bereits Thüringen beginnt. Hier schwenken wir in Richtung Frauensee auf den Thüringer Wald zu. Die Orte und auch die Straßen wirken teilweise wie aus der Vorwendezeit und vermitteln ein Gefühl alter DDR, was mir persönlich sehr zusagt.
Suse und ich überbieten uns gegenseitig in der Anzahl unserer Pinkelpausen. Das nächste mal gibt es dafür eine Strichliste.
Ein ehemaliges Kloster wird in Frauensee als Gemeindeverwaltung genutzt – sehr hübsch.
Wir durchfahren Eisenach und fahren weiter bis Creuzburg, wo wir auf der Burg gleichen Namens unser Mittagessen einnehmen werden.
Ohne jede Absprache bestellen wir alle leichte Salate.
Salat mit Geflügelstreifen, Salat mit Pfifferlingen – egal, hat alles prima geschmeckt.
Weiter durch Thüringen geht die Fahrt, wobei wir dem Thüringer Wald zeitweise ganz nahe sind. Jetzt befinden wir uns aber schon nahe dem Eichsfeld. Wie man sieht, wird nicht nur im Vogelsberg die Landschaft mit Windrädern zugepflastert.
Mittlerweile ist es Nachmittag geworden, das Wetter ist traumhaft schön, ebenso wie die Landschaft des Eichsfeldes. Über ein paar Umleitungen und Umwege kommen wir unserem Ziel Ershausen immer näher.
Und schon sind wir nach 220 Kilometern am Ziel: Wir haben das Gasthaus Diederich erreicht. Hier werden wir die nächsten Tage verbringen. Für Suse und mich ist es ein Wiedersehen mit Clärchen, der Wirtin. Im letzten Jahr haben wir uns hier dermassen wohl gefühlt, dass wir einfach noch einmal hierher mussten.
Dann eine kleine Überraschung: Eine Ape fährt vorbei – etwas, was ich im abgelegenen Ershausen nicht unbedingt erwartet habe. Aber in Sachen Ape werde ich weitere Überraschungen erleben.
Als allererstes brauchen wir alle ein Bier – eiskalt und zischend. Kein Problem, bekommen wir sofort. Prost Clärchen. Dann kapern wir unsere Zimmer – für mich gibt es wie im Vorjahr die Nummer 6 -, entpacken unsere Engländerinnen und …..
….. begeben uns bis zum Abendessen auf einen Spaziergang durch Ershausen. Hier gibt es schöne alte Häuser mit wunderbaren Haustüren, …..
….. perfekt restaurierte Fachwerkhäuser, hier gar ein ganzer Strassenzug davon. Überhaupt sind im Eichsfeld die allermeisten Orte sehr gepflegt und hübsch anzusehen.
Ein kleiner Bach sprudelt munter durch den Ort, …..
….. und sogar einen Park mit Spielplatz leistet sich die Gemeinde.
Reinhard erreicht schwindelerregende Drehzahlen auf dem Karrusell.
Die mutige Suse tänzelt über Bach und Wehre und lernt dabei sogar noch etwas über Stirnräder und Kegelradantriebe.
Manche Dinge ändern sich nicht – und das ist meist auch gut so. Clärchens Küche jedenfalls ist noch mindestens genauso gut wie im letzten Jahr und wir lassen uns das Abendessen entsprechend schmecken. Danach noch ein, zwei Gläschen des guten Aromatique-Likörs, der bekanntlich Wohlbehagen im Magen schafft und ausserdem dazu dient, dem Guten seine Bahn brechen zu lassen. Dieses Getränk werden wir übrigens jeden Abend zu uns nehmen und ausserdem jeder ein Fläschchen nach Hause mitbringen.
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