|
|
Am
Freitag Vormittag bin ich noch zu Hause und vernehme plötzlich
seltsam bollernde Geräusche. Ich ahne, dass die etwas mit dem
Alten Russentreffen zu tun haben und gehe rüber zu Egon. Und
wahrhaftig ist Egon mit drei weiteren Gespannen vom Russentreffen
angereist, um das etwas marode grüne Familiengespann aus Jena
in seiner perfekten Werkstatt wieder auf Vordermann zu bringen. |
Mit
dabei und zum grossen Teil Verursacher des Viertakt-Gebollers ist Jo,
der Scheppertreiber. Diesmal aber nicht mit der Dnepr, genannt Toter
Oktober, sondern mit dem gleichfalls roten Guzzi-Gespann. |
|
|
Schraubaer
Jürgen hat sich des grünen Gespanns angenommen und
dank seiner Schraubkunst sowie der perfekten Werkstatt von Egon
läuft das Gespann bald wieder 1a. Dazu wurde lediglich
eine elektronische Typ II-Zündung eingebaut und die K68
Vergaser bekamen eine Generalreinigung und eine optimale Einstellung. |
Gegen
Mittag gehts dann wieder zurück nach Windhausen aufs Treffen -
und diesmal bin ich dabei. Zusammen mit den drei Gespannen fahre ich
mit der Planeta ins schöne Feldatal. Den Platz des Treffens
kenne ich natürlich und Egons rote Tula Muravej zeigt mir den
Weg zum Zelt der Nachbarn. |
|
|
Andreas, der
Kahlgryndige, als Organisator und Platzwart. Die eherne Lebensregel,
nach der jeder Motorradfahrer ein Gespann aufbauen, ein Treffen
organisieren und mindestens einen Treffenbericht schreiben muss, hat er jetzt erfüllt. |
Nachbar Egon hat
sich den besten und geschütztesten Platz ausgesucht und dort
das berühmte Partyzelt aufgebaut. Die besondere Bedeutung der
Tula dabei werden wir noch kennenlernen. |
|
|
Auch an die
Kinder der Treffenbesucher ist gedacht: Egons Pocketbike wird
sicher noch etliche Kinderherzen höher schlagen lassen. Aber
was rede ich da: Kinderherzen? |
Reinhard hat die
Ruhe des Treffen offensichtlich bereits verinnerlicht und geniesst das
tolle Wetter und die gute Stimmung. |
|
|
Reinhard ist
zwar kein Russentreiber, aber er hat hubraummässig
aufgestockt: Statt einer 250er Honda-Enduro fährt er seit
vorgestern mit einer 350er. |
Während
ich über den Platz streife sehe ich immer wieder Egon mit der
Tula über die Wiese knattern. Was soll das, ist es das reine
Vergnügen an der russischen Technik oder steckt etwas anderes dahinter? |
|
|
Für die
Verfechter der reinen Lehre undenkbar, aber mittlerweile sehr
häufig anzutreffen sind Ural oder Dnepr mit fremden Herzen.
Meist handelt es sich um BMW-Triebwerke. |
Da freut man
sich schon fast über einen Russenboxer mit originalem
russischen Motor. |
|
|
Das ist jedoch
eine ungewöhnliche Konstellation: Dnepr mit dem Boxermotor des
Lloyd Arabella. |
Eine Gruppe von
Russentreibern aus Wolfenbüttel und Braunschweig. Aus der
Gegend kommt auch Waldemar, der morgen zusammen mit Alex mit zwei
IZH-Motorrädern hier erscheinen wird. Damit könnte
das grösste IZH-Treffen auf westeuropäischem Boden
morgen Wirklichkeit werden. Später stellt sich heraus, dass
die drei Boxerfahrer gute Bekannte von Alex sind und zu hause auch noch
ein paar IZH im Stall haben. |
|
|
Andreas denkt
immer wieder darüber nach, ob seine IZH Jupiter
überhaupt das richtige für ihn ist. Habe das
Gefühl, dass er eigentlich eher zu den einzylindrigen Planetas
tendiert. |
Plötzlich
taucht ein Traktorfahrer auf und verlangt, dass alle Zelte noch einmal
abgebaut werden - er müsse schliesslich die Wiese
mähen. Andreas kann nicht glauben, was er hier hört. |
|
|
Aber dann
erkenne ich: Der Traktorfahrer und Wiesenmäher ist ja
Jörg, Motorradfahrer und Nebenerwerbslandwirt aus
Ruppertenrod. Andreas ist die Erleichterung deutlich anzusehen. |
Für die russischen
Seitenventiler habe ich schon lange eine Schwäche, und die
wird auf diesem Treffen nochmals deutlich verstärkt.
|
|
|
Dazu trägt auch diese Mamuf
bei, die sich Andreas mal kurz "ausgeliehen" hat. Als
Fälschung der Fälschung und als Produkt einer
mongolischen Jurtenfertigung ist sie aber etwas ganz besonderes. Und
der polnische Junak-Seitenwagen steht ihr vorzüglich. |
Schraubaer Jürgen hat sich
in die Ruhe und Abgeschiedenheit des logistischen Zentrums des Treffens
zurückgezogen....
|
|
|
.... in dem allerdings auch diverse
Getränke gelagert sind.
|
Und dann erkenne ich, warum Egon
quasi im Minutentakt mit der Tula über den Platz kurvt: Jedes
Getränk wird einzeln herbei geschafft und dabei hat die Tula
jedesmal ihren umjubelten Auftritt. |
|
|
Ich lerne
Arne aus Mannheim kennen,
der mit einem schicken Solo-SV gekommen ist - klar, mit was auch sonst.
Ein besonderes Schauspiel war übrigens die Abfahrt von Arne, die
ein beredtes Zeugnis von der inneren Ruhe des SV-Treibers im allgemeinen abgibt. |
Überall wo geschraubt
wird, taucht früher oder später Jürgen, der
Schraubaer auf. Der Name ist tatsächlich Programm. |
|
|
Auffällig rotes
Dnepr-Gespann - und es handelt sich nicht um Toter Oktober.
|
Ein weiterer gelungener Umbau:
Dnepr mit dem dreizylindrigen Dieselmotor von Daihatsu. |
|
|
Karl-Otto vom Grünberger
AMC taucht auf - das ist nicht erstaunlich, denn KO ist Russentreiber.
Aber heute ist er nebst Gattin auf zwei einzylindrigen Japanern hier.
Und das ist schon erstaunlich. |
Der Platz füllt sich immer
weiter und laut Andreas kann man bereits von einem ordentlich besuchten
Treffen reden.
|
|
|
Der kleine Martin hat einen Narren
an der Tula gefressen und kann sich stundenlang mit der roten Ameise
beschäftigen. |
Für den morgigen Samstag
ist eine Ausfahrt geplant. Zunächst war eine Fahrt ins
Knüllgebirge angedacht, aber das schien dann für 20
oder mehr Gespanne doch zu weit und zeitintensiv. Und deshalb wirds
morgen zum Oldtimer-Cafe gehen. Hoffentlich warnt irgendjemand Matze, den Wirt.
|
|
|
Am frühen Abend verlasse ich mit der Planeta das Alte Russentreffen und drehe noch eine nette Vogelsbergrunde. |
Als es zu dämmern beginnt, bin ich wieder
zuhause - mit dem festen Vorsatz, die nächste Nacht auf dem
Treffen zu verbringen. Und so mach ich das, weshalb es hier eine Fortsetzung gibt. |
Zurück
oder Zurück
zur Treffenseite
|
|