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Lich,
Fernwald, Langgöns und dann über Niederkleen und
Cleeberg in
den Taunus. Da ist die Anfahrt erträglich, aber um diese Zeit
ist
es noch überall sehr ruhig auf den Strassen. Bei Albach gibts
einen kleinen Stop, um die ...... |
....
Widder am Strassenrand zu begrüssen. Die sind aber auch noch
träge und lassen sich weder durch mich noch durch meinen Rotax
aus
der Ruhe bringen. Also schnell weiter, damit ich
frühestmöglich in den Taunus komme.
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Für
mich beginnt der Taunus quasi schon bei Niederkleen. Ab Cleeberg wird
die Gegend so richtig Taunus-mässig und als es Richtung
Gräfenwiesbach geht, weiss ich: Das ist der Taunus. Allerdings
scheitert mein Versuch, in Gräfenwiesbach zu tanken: Alle
Tankstellen geschlossen. Halte auf Weilrod zu und hoffe, unterwegs auf
eine geöffnete Tanke zu stossen. |
Aber
zunächst kommt da nix! Hab längst auf Reserve
umgeschaltet
und in den Dörfern sehe ich nur Ex-Tankstellen. Das Netz ist
verdammt dünn geworden, und das macht mich nervös.
Laubach,
Gemünden, Lauken - überall Fehlanzeige. Dazu kommt
meine
Ortsunkenntnis. Dann berichtet ein Einheimischer, dass in Riedelbach
garantiert was ist, und voila, tatsächlich eine
geöffnete
Tankstelle. So leer hab ich den mickrigen Silverstar-Tank noch nie
gefahren. Waren aber immer noch 0,7 l drin. Puh, geschafft. |
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Die
Tankstellen-Lady in
Riedelbach weiss, dass im nächsten Ort, nämlich in
Altweilnau, die Horex-Sternfahrt stattfindet. Sind nur ein paar
Kilometer und richtig: Direkt an der Taunus-Höhenstrasse
stolpere
ich beinahe auf den Platz des Geschehens. Hier ist schon ordentlich was
los! Und es steht eine perfekte Infrastruktur: Wenn die Horex-Leute was
aufziehen, dann richtig. |
Horex
Motorräder -
Gebaut von Motorradfahrern für Motorradfahrer. Und der
Parkplatz
ist voller Reginas, Imperators und Residents. Allein diese Namen!!!
Und dazu natürlich jede Menge Besucher mit allen
möglichen Krafträdern. Das sieht richtig gut aus. |
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Zuerst mache ich
einen Bummel
durchs "Fahrerlager", also durch die Zelt- und Wohnmobilstadt. Viele
Fahrer haben derart grosse Zelte dabei, dass die wertvollen Horexe
zumindest unterm Vorzelt stehen können. |
Jetzt nehme ich mir
vor,
heute nur Motorenbilder aufzunehmen, kein einziges komplettes Motorrad.
Mit dem schönen glattflächigen Max-Motor fange ich
an, aber
wir werden sehen, dass ich dieses Vorhaben nicht einhalten kann. Dazu
sind die Horexe einfach zu schön in ihrer Gesamtheit. |
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Der klassische
Regina-Motor:
Einzylinder- OHV mit Rechtsschaltung und Doppelportauspuff. Links auf
der Kurbelwelle die Gleichstromlichtmaschine unter einem verchromten
Blechdeckel. |
Und das ist
für mich
persönlich die absolut schönste und tollste Horex:
Die 350er
Einzylinder Resident im Vollschwingenfahrwerk. Die ersten Motore waren
wohl noch nicht recht standfest, was später durch
zusätzliche
Ölleitungen besser wurde. Ein Bild von einem Motor! |
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Und bereits hier
gebe ich den
Gedanken auf, nur Motore zu fotografieren. Die Schönheit der
Resident ist zu gross. Wenn also Horex, dann für mich nur eine
Resident. Aber ich glaube, in diesem Leben wird das nix mehr. Die
Dinger sind zu selten und zu teuer. |
Typische
Horex-Modifikation der 50er Jahre: Regina mit Sporttank und kleiner
Verkleidungsscheibe. |
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Bei den
Vorkriegs-Horexen
kenne ich mich überhaupt nicht aus, aber man erkennt, dass
daraus
später die Regina-Motoren wurden. |
Regina mit Steib
S350 Seitenwagen. Dieses Gespann hier ist extrem sauber aufgebaut und
zeigt etliche technische Verbesserungen. |
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Zun Beispiel die
hydraulische
Seitenwagenbremse, wunderbar ausgeführt. Original dagegen die
Seitenwagenfederung mit dem dicken Gummiblock. Das Gespann sieht nicht
nur schön aus, es wird offensichtlich auch gut genutzt. |
Die Imperator hat
es auf
eigenen Rädern zur Sternfahrt in den Taunus geschafft - das
ist
nicht selbstverständlich. Das Kennzeichen sagt uns, dass dazu
etliche Kilometer nötig waren. |
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Die Horex-Motoren
sind
allesamt optisch ungemein ansprechend. Und wie hat schon in den 70er
Jahren der bekannte Klacks gesagt: Daraus hätte mit einer
besseren
Firmenpolitik das werden können, was später von Honda
als CB
450 "Black Bomber" aus Japan zu uns kam. |
Aus jeder
Perspektive eine
Augenweide ist so ein Imperator-Motor. Aber was hat Horex eigentlich
falsch gemacht? Ich weiss es nicht und denke eher, dass der Zeitgeist
damals gegen das Motorrad war. Oder warens wie auch heute wieder die
Bänker? Die sind sowieso an allem schuld. |
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Imperator mit
Münch-Bremse. War wohl damals das beste, was an Bremsen
verfügbar war. |
Natürlich
sind auch
Besucher mit anderen Marken als Horex vertreten. Sehr schön
auch
die Triumph Bonneville. Und sogar öldicht, kein
Tröpfchen
unter dem Motor zu sehen. |
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Hier
bekomm ich die
Startzeremonie der 3-Zylinder BSA Rocket mit: Zweimal den Kickstarter
langsam ohne Zündung durchgetreten und dann mit
Zündung und
Schmackes gekickt. Und schon läuft der Triple. |
Die Zahl 3 zog sich
wie ein
roter Faden durch alle möglichen Elemente der BSA, unter
anderem
auch durch das Auspuffdesign mit den 3 kleinen
Flöten. |
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Was für
eine Gabel, was für ein Motor, was für ein Auspuff:
Einfach nur schön. |
Damals hiessen die
Motoren
noch Columbus und das Fahrzeug wurde entsprechend auch Horex Columbus
genannt. War aber keine Typenbezeichnung, sondern nur allgemeiner
Sprachgebrauch. |
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Wenngleich die
meisten
Reginas in schwarz ausgeliefert wurden, gab es doch auch
schöne
andere Farben. Damit meine ich allerdings nicht die rote Imperator im
Hintergrund. |
Regina 400 aus
Borken, ganz
nahe meiner alten Heimat, dem Ruhrpott. Die Maschine war derart
gepflegt und sauber, dass die bestimmt nicht aus eigener Kraft in den
Taunus getuckert ist. |
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In den 50er und
60er Jahren
habe einige Tuner, u.a. auch Friedel Münch, ja
Horex-Rennmaschinen
aufgebaut und erfolgreich eingesetzt. Ich kann allerdings keinerlei
Nähe zu den Horex-Serienmotoren erkennen. |
Doppelnockentwin
passt noch
am ehesten zur Imperator, aber ob da auch nur ein einziges
Imperatorteilchen dabei ist? Ich denke, nicht. |
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Bei dieser
Rennmaschine hat zumindest der Motorblock eine gewisse
Ähnlichkeit mit der Imperator. |
Manche Regina wurde
in den
60er oder 70er Jahren mit einer Modefarbe wie dieser bös
verschandelt. Das hebt ihnen, wie der Berliner sagt. Aber vielleicht
sind ja auch solche Dinge erhaltenswert als Zeichen ihrer Zeit. |
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Bei jeder
schön aufgebauten Resident sinke ich reflexartig auf die Knie
und packe die Digitalkamera aus. |
Speziell
für SirGuzzi
Thorsten: Den schraubenden Bäckermeister aus Heide, der im
Familienkonvoi mit Horex, Silverstar-Gespann, TS250 und Herkules KS80
gekommen ist, dürfte Thorsten gut kennen. |
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Des
Bäckermeisters Gattin bewegt das Silverstar Gespann. Und nicht
gerade wenig, wie ein Blick auf den Motor verrät. |
Selten: Eine Regina
ohne Chrom, selbst Tank und Felgen sind geschwärzt. Wusste
nicht, dass es einen solche Variante gab. |
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Ost-West-Verbindung
Nummer 1: Die Imperator hat das leichte Duna-Boot aus Ungarn
angeflanscht bekommen. Steht ihr ganz gut.
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Ost-West-Verbindung
Nummer 2:
Der ältere Velorex und das seltsame braun dagegen sind optisch
nicht soooo gelungen. Alles Geschmacksache! |
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Und ich dachte schon, sowas
gäbs heute
nicht mehr: Regina als Chopperumbau. Aber es haben doch ein paar
überlebt. Und im Hintergrund eine blaue Münch 1200,
die
einzige auf dem Treffen. |
Auch der LS 200 passt sehr
schön zu einer
Vollschwingen-Resident. Ich glaube, für eine Solo- und eine
Gespann-Resident twürde ich alles andere abgeben. Oder
vielleicht
doch nicht? |
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Blauer Tank, sportliches
Schutzblech, Alu-Hochschulterfelgen: Also so wirklich sagen mir diese
Modifikationen nicht zu. |
So muss das: Schwarze Horexe mit
roten Stilelementen an Tank, Felgen und Seitenwagen. |
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Sogar zwei Zweitakt-Emmen haben
sich zu den Horexen getraut: Einmal diese TS aus der
Bäckersfamilie aus Heide und .... |
.... dann dieses TS-Gespann mit
gewagter
Farbgebung. Wurde bereits gestern von Nofretete im Forum vorgestellt.
Wie schon mehrfach heute gilt auch hier: Geschmacksache! Und
schliesslich habe ich 1969 meine erste DKW RT175 auch in Rot-Gelb
lackiert. Brrr! |
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Steingraue 400er Resident - sehr
schön.
Diese hier war jedoch auf 600 ccm aufgebohrt, was ein sehr seltener
Umbau ist. 500er gabs ja öfter, aber 600 ist eindeutig die
Obergrenze. Ob das noch hält? Dann wurde der Motor gestartet
und
im Leerlauf bullern lassen. So einen Leerlauf hab ich noch
nie
gehört! Wahrscheinlich tuckert der Motor jetzt noch vor sich
hin. |
Kann ein Auspuff noch
schöner gebaut und montiert werden? Aber dennoch wird dadurch
noch kein Scrambler aus der Regina. |
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Der Resident-Motor wirkt so solide
und
überdimensioniert, dass ich gar nicht glauben kann, dass diese
Maschine nicht standfest gewesen sein soll. |
Die Ost-West-Kombination Imperator
mit Duna hat
eine gewaltige Bremse im Vorderrad - optisch zumindest noch besser als
die Münchbremse. |
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Der letzte Versuch von Horex: Moped
mit
Sachs-Motor und Horexlabel auf dem Tank. Dass damit die Firma nicht zu
retten war, glaube ich gern. |
Zwei Horexe bollern heran: Die
Fahrer in
leichter Bekleidung, die Maschinen wirken alltagserprobt. Vermute zwei
Rentner aus der näheren Umgebung, einer auf Regina ..... |
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... der andere auf Resident. Dieser
Herr trägt wenigstens noch Handschuhe - wenn auch sehr leichte. |
Und dann das: Die beiden kommen aus
Frankreich!
Selbst wenn sie nur aus dem grenznahen Elsass kämen, haben die
beiden einige Kilometer hinter sich. Respekt! |
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Nicht nur schöne
Motorräder gab es
heute in Weilrod zu sehen. Dass die beiden Damen auf Horex angereist
sind, glaube ich aber nicht. |
Zurück zu den
schönen Krädern, die auch deutlich in der
Überzahl waren: Regina Sport. |
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Mal wieder was artfremdes: Zwei
Falcones, begleitet von einer NSU Max und einer englischen Triumph
laufen ein. |
Für die Falcones habe ich
schon seit
Jahrzehnten eine Schwäche, auch wenn der kurzhubige Motor
nicht
das hält, was er optisch verspricht. |
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Aber das Auge fährt bei
mir immer mit und
da ist der Falcone-Motor ganz weit vorn. Allein dieser herrliche
zerklüftete Zylinderkopf. |
Die NSU Supermax in blau kommt ohne
Fehl und
Tadel! Jedesmal, wenn ich so eine Maschine sehe, könnte ich
mich
in den Ar.... beissen, dass ich Anfang der 80er Jahre meine beiden
Supermäxe verkauft habe. Vorbei! |
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Die Mechanik einer Trapezgabel -
faszinierend.
So eine Gabel möchte ich mal aufbauen. Vielleicht klappts ja
irgendwann noch mal bei mir mit der Zündapp DS 350. Da
könnte
ja sogar jemand helfen ..... |
Was ganz seltenes: Eine Velocette!
Die
Engländer haben ja etliche sehr gelungenen Einzylinder auf den
Markt gebracht, aber die Velocette war zweifellos einer der
Meilensteine. |
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Dieser Motor, dieses Getriebe, die
verstellbare
Hinterradfederung, das unglaubliche Fahrwerk. Mit dem Motorrad kannst
Du heute noch so manchen modernen Single abhängen - ich
glaube,
auch eine Rotax-MZ. |
Auch die beiden Franzosen wissen,
was gut ist
und befassen sich ausgiebig mit der Velocette. Leider verstehe ich kein
Wort von dem, was die beiden sich erzählen. |
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Wahre
Worte, dem ist nichts hinzuzufügen! |
So einem Auspuff möchte
ich einmal durch den Taunus hinterherfahren! Denke, der Sound macht
süchtig. Eintopf-Junkies! |
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Langsam wird mir zu warm und ich
möchte
auch noch ein wenig den Taunus geniessen. Und so kurve ich noch etliche
Kilometer durch diesen schönen Landstrich mit dem
ständigen
Auf und Ab. Die Nebenstrassen sind glücklicherweise leer, aber
auf
den grösseren Strassen zischen die Big Bikes nur so um mich
herum. |
Zurück in der
Nähe von
Gräfenwiesbach, wo ich mich jetzt ein wenig auskenne. Hier
donnert
plötzlich eine grosse Zahl, sicher 40 Stück,
japanischer
Sportwagen die Strasse entlang. Ich glaube, es waren alles Nissan.
Langsam ziehts mich auch nach Hause und so ziehe ich über den
Schöffengrund und das Horlofftal zurück in den
Vogelsberg.
Dieser Tag im Taunus hat mir äusserst gut gefallen! |