Rotaxe im Doppelpack in der Rhön

Ursprünglich wollen wir in die thüringische Rhön, aber kurz vor dem Start wird umdisponiert: Wir werden uns Royal Enfields ansehen. Dieses Vorhaben führt uns zwar auch in die Rhön, aber in die hessische. Und wie es danach weitergeht, steht jetzt beim Start noch in den Sternen. Aber wie auch immer: Die Rhön ist auf jeden Fall einen Ausflug wert.
Ganz anders als in den letzten Tagen ist es heute bereits recht früh ausgesprochen warm und ich denke ernsthaft darüber nach, das Futter aus der Jacke zu entfernen. Und ob ich die Thermounterwäsche heute wirklich gebraucht habe, ist auch nicht sicher. Jedenfalls gerate ich einigemale ganz schön ins Schwitzen.

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Erste Pause bei Hauswurz, hier fängt die Rhönlandschaft so ganz langsam an. Das Wetter ist unglaublich - offensichtlich hat sich die Lavawolke des isländischen Vulkans erst mal verzogen. Weiter nach Neuhof, dort getankt und von dort bis Mittelkalbach ist es nicht mehr weit. Am Motorradladen angekommen, sehe ich zwei ungewöhnliche Dinge: 1. Ist ein Schaufenster, in dem sonst Motorräder standen, voller Möbel und 2. parkt am Laden ein fetter schwarzer Mustang.
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Am Motorradladen prangt auch das MZ-Schild, kenne ich aber schon, denn hier war ich schon ein paar mal. Aber heute ist alles anders: Autos parken in der Einfahrt und es sind Zelte aufgesachlagen. Wir erfahren, dass hier gestern eine kleine Ausstellung stattgefunden hat. Heute wird nur noch aufgeräumt, aber wir dürfen uns in Ruhe und ohne Besuchergewimmel alles ansehen - zum Beispiel diese schöne Royal Enfield 500.
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Der Meister trinkt Mineralwasser und erzählt uns ein bisschen was zu den Enfields. Nebenbei ist er noch Bison Werksfahrer und fährt u.a. in Schotten mit. Aber was ist ein Bison? Da ist es: Ein 2 Liter Einzylinder-Motorrad mit dem Zylinder eines Panzers. 400 kg Gewicht und ca. 80 PS Leistung - für mich eine unfahrbare Bestie.
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Sind ein paar richtig schöne Maschinen ausgestellt, wie diese nagelneue Triumph Bonneville. Das wäre was für Vaters Sohn. Ganz im Gegensatz zu diesem 1800ccm Suzuki Chopper. Auch wenn ich so aussehe, als wäre dieser Eisenhaufen die Erfüllung meiner heimlichen Träume - so ist es wirklich nicht.
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Diese Royal Enfield mit Zubehör, gut gebraucht und zum faien Preis von 2990,- ist schon eher mein Fall - und auch Jürgen fühlt sich darauf sichtbar wohl. Noch schöner allerdings der Scrambler, vom Meister selbst gebaut. Ein Traum in Stahl und Aluminium.
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Nachdem wir uns an den Enfields genug Appetit geholt haben, fahren wir auf einen schönen Parkplatz bei Büchenberg und entscheiden uns für eine Route, die uns zuerst in Richtung Wasserkuppe, dann nach Dippertz, weiter durch das Nüstetal, in den Kiebitzgrund und über den Schwalm-Eder-Kreis zurück führen soll. In der herrlichen Rhöngegend um Poppenhausen verfahren wir uns ein wenig, um dann aber doch auf die richtige Nebenstrecke in Richtung Dippertz zu kommen. Später bei Fraurombach gönnen wir uns die einzige Mahlzeit des Tages: Eine Bockwurst im Brötchen an einer Tankstelle.
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Das wunderbar kurvige Nüstetal ist flott durchquert und hier sind wir kurz vor Schlitz in Richtung Kiebitzgrund und Langenschwarz abgebogen. Ein paar Kilometer folgen wir dem Lauf der Fulda durch das sanfte Schlitzerland. Bei Solms kommen wir an malerischer Strecke zu dieser sozialen Einrichtung mit Demeter-Landwirtschaft. Schöne alte Gebäude in einer herrlichen Umgebung.
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Die wunderbare Strasse schlängelt sich noch etliche km durch den Wald und führt uns bis fast an die B62 heran. Die nehmen wir aber nur ein kurzes Stück, um dann schnell in Richtung Oberaula auf Nebenstrecken auszuweichen. Bis Immichenhain lassen wir uns durch die schöne Schwalmgegend treiben. Für Jürgen ist diese Gegend völlig fremd, ich hingegen habe hier schon einige Touren gefahren.
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In Immichenhain zeige ich Jürgen die private Sammlung von Porsche Traktoren und die alte Klosterkirche auf dem Gelände der Staatsdomäne. Einen letzten Halt machen wir bei untergehender Sonne am dunkelen See im Kirtorfer Wald. Zum ersten mal sind wir hier nicht alleine: Ein junges Pärchen mit einer Suzuki LS650 badet nackt im See. Wir stören die beiden natürlich nicht und setzen uns diskret abseits zu einer halbstündigen Plauderei. Um 18:00 sind wir dann nach 270 km wieder zuhause.
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