Das Biosphärenreservat Rhön

Dann aber wird die Aktion zickig: Zuerst springt die Silverstar schlecht an, die Batterie ist auch nicht mehr die beste, und ich muss den Motor mühsam auf Drehzahl halten. Dann fahr ich los, um nach 300 m liegen zu bleiben: Sprit aus, zu langsam auf Reserve gestellt. Jetzt den Berg runtergerollt, in den 2. Gang und die Silverstar läuft. Vollgetankt, und dann kann ich wirklich los. Ab jetzt klappt auch alles, keine weitere Zickerei mehr. Aber grundsätzlich muss ich wegen der Anspringerei doch mal ran, wahrscheinlich an den Vergaser. Meine anderen beiden Rotaxe springen wesentlich besser an!

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Erster, ganz kurzer Halt an der Burg in Lauterbach. Ist noch vor 10:00 und entsprechend wenig ist auf den Strassen und in der Stadt los. Die nächste Burg wird in Schlitz angefahren. Schlitz hat mehrere Burgen, und das hier ist die grösste davon.
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Die Schlitzer Altstadt ist wirklich extrem schön restauriert. Halte für das Foto direkt am Bender-Haus - genauso heisst auch mein Brötchengeber. Zufall! Traditionell muss nach 40-60 km die erste Pinkelpause einlegen. Heute schaff ich es gerade zu diesem schönen Fleck bei Hechelmannshausen. Liegts an meiner Prostata (in meinem Alter eigentlich kein Wunder), oder an der Primanerblase in Verbindung mit zu viel Frühstückskaffee?
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Hinter Eiterfeld entdecke ich die riesige und herrlich restaurierte Burg Fürsteneck mit der gewaltigen Eiche vor dem Tor. Ein paar Kilometer weiter befinde ich mich urplötzlich im Wartburgkreis, also schon in den neuen Bundesländern. In Bad Salzungen gibts eine Rast an dieser typischen Garagenanlage. Hatten wir bis in die 60er Jahre im Ruhrpott auch, und die Atmosphäre da hat mich immer fasziniert. Auch die hier hat ihren eigenen nostalgischen Reiz mit sozialistischem Flair, dem ich mich nicht entziehen kann. Vor dem geistigen Auge sehe ich hinter den Holztoren alte MZ, AWOs, Jawas und BKs. Dann kommt ein älterer Herr und öffnet seine Garage. Heraus kommt zu meiner Enttäuschung aber nur ein SEAT!
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Von Bad Salzungen fahre ich eine herrliche Nebenstrecke nach Stadtlengsfeld und von dort Richtung Geisa. Hinter Stadtlengsfeld geniesse ich die eigenartige Schönheit der Rhön. So etwa stelle ich mir die schottischen Highlands vor. Über die Thüringische Rhön erreiche ich Tann/Rhön, ein wunderbares Touristenstädtchen. Zum letzten mal war ich vor fast 30 Jahren hier, da lag das Städtchen direkt an der deutsch/deutschen Grenze.
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Auf dem historischen Marktplatz von Tann leiste ich dem Freiherrn von und zu Tann entwas Gesellschaft und verdrücke ein Stückchen Kirschtorte aus der "Kaffeebohne" gegenüber. Ab Tann lasse ich Fulda südlich liegen und peile die Richtung Hünfeld an. Von dort aus soll sich der Kreis in Schlitz wieder schliessen. Auf diesem Parkplatz im Nüsttal sehe ich eine grosse Gruppe (mindestens 30) Motorradfahrer vorbeiziehen.
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Hinter Schlitz biege ich ab ins "Gründchen", also in die Grebenauer Gegend. Hier gibts sehr viel Wasser und entsprechend finden sich jede Menge Fischzuchten, meist Forellen. Hier eine kleine Anlage bei Udenhausen. Im Kirtorfer Wald noch ein kurzer Boxenstop, dann nimmt die Silverstar die letzten 20 km unter die Räder. Wir haben heute 300 km gefahren und hatten viel Spass dabei.


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