Vergleich zwischen Planeta und Bullet

Der Vergleich zwischen Planeta und Bullet ist wahrhaftig zulässig: Beide stammen konstruktiv aus den 30er Jahren, beide wurden (werden) ausserhalb ihrer ursprünglichen Entwicklungsstätten gefertigt, beiden haben den langen Hub, beide kein richtiges Fahrwerk - und beiden machen mir eine Menge Spass. Mit dem frischen Eindruck der gestrigen Fahrt mit der Bullet nehme ich die heutige Planetafahrt mit etwas anderen Augen wahr.
Aber als erstes bleibe ich heute beinahe liegen! Recht schnell muss ich auf Reserve schalten - kein Problem, jetzt weiss ich, dass eine Tankfüllung über 300 km reicht. Entschliesse mich, zur Tankstelle nach Ullrichstein zu fahren. Dahin geht es permanent und zum Schluss recht hart bergauf. Da läuft der Restsprit nach hinten und gelangt nicht mehr in den Vergaser. Aber einmal die Planeta ganz schräg gelehnt reicht aus, den teuren Lebenssaft wieder an den Benzinhahn und den Vergaser zu bringen. So komme ich auch die letzten 5 km bis zur Tankstelle, wenn auch so gerade.
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Nach dem Tanken in Ulrichstein komme ich ins Grübeln: Verbrauch von deutlich über 5 Litern, und das bei mehr als moderater Fahrweise. Nicht, dass ich bei einem Spritpreis von über 1,38 knauserig wäre, nein, aber so viel muss ein zahmer 350er nicht schlucken. Ich werde wohl doch einen Bing 84/30/110 ausprobieren. Aber jetzt wird erstmal wieder teurer Sprit verbrannt, und zwar kreuz und quer im Vogelsberg. Und zunächst auf diesen Planetawegen bei Helpershain.
Zum ersten mal seit Jahren gelingt es mir heute, von der Strasse zwischen Kestrich und Köddingen einen Zugang an die Felda zu finden und zu befahren - und das gleich zwei mal. Leider wuseln an beiden Orten zu viele Menschen herum, so dass ich die schönen Orte nicht recht geniessen kann.
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Hier befinde ich mich auf dem Platz unter den ältesten Windmühlen des Vogelsberges bei Windhausen. An diesem Ort wird in ca. 6 Wochen wieder das Vogelsberger Gespanntreffen statt finden, dass vor über 25 Jahren als Russentreffen am Homberg bei Alsfeld begann. Damals haben die Teilnehmer roten Fahnen mit Hammer und Sichel aufgehängt, heute läuft alles sehr gesittet ab. Langweilig!
Noch schnell an diesem Ausläufer des Aral-Sees gestoppt und ein wenig relaxt. Vor einiger Zeit kam ich hier mal ganz früh morgens vorbei und fand ein einsames Zelt und ein Russenboxer-Gespann davor. Kam irgendwie sehr romatisch rüber, so ein bisschen wie "poor lonesome rider".
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So ein Camping-Wochenende ganz alleine, nur mit Polja, der Planeta, an diesem Ort - das kann ich mir auch mal gut vorstellen. Nachts nur die Geräusche des Waldes, keine Menschen, kein Verkehr. Klingt doch verlockend, oder? Denke, das werde ich mal durchziehen. Vielleicht mit einem grossen Bowie-Messer neben mir ..... Noch ein Blick auf die Fischerhütte und dann gehts ab nach Mücke. Das waren wieder richtig nette 100 km, und den direkten Vergleich mit der Bullet braucht meine Polja nicht zu fürchten. Beide Maschinen haben ihren eigenen Reiz und ich bin froh, beide fahren zu können.


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