150 km an einem kalten Karfreitag

Das Masseproblem, dass auf der letzten Fahrt für einen Totalausfall der Elektrik gesorgt hat, ist behoben - alles funktioniert wieder. Am Vortag habe ich noch die Kupplung neu eingestellt. Habe zwar das Gefühl, dass die Kupplung eigentlich einer Grundüberholung bedarf, aber mit dem Einstellen gehts zunächst mal wieder.
Ich möchte ein wenig den Altkreis Alsfeld durchstreifen und auch die Grenze zum Schwalm-Eder-Kreis überschreiten. Keine Riesenreise also, aber 150 km kommen doch zusammen.
Izh Izh
Nach wenigen km gehts wieder los mit der Elektrik. Glaube erst an einen erneuten Totalausfall, aber heute fällt nur die Blinkkontrollleuchte aus. Bin wohl doch etwas übersensibel seit der letzten Fahrt. Auch wenn also die Planeta-Elektrik nicht völlig marode ist: Ich werde die Verkabelung erneuern. Nicht dass sonst eines Tages doch noch alles zusammen bricht - wie die Schutzhütte im Hintergrund. Fahre natürlich trotz der ausgefallenen Kontrolleuchte weiter - Peanuts. Etliche km verläuft die Landesstrasse dicht an der Schwalm, die sich hier wunderschön durch die Wiesen schlängelt. Die Planeta läuft prima, aber es ist doch empfindlich kalt. Hätte mich natürlich auch dicker anziehen können.
Izh Izh
Im Schwalmtal zwischen Brauerschwend und Rainrod gehts kurz rechts ran in den Steinbruch. Dabei fahre ich über die LKW-Waage, die auch unser Gewicht anzeigt: 0,5 t. Naja, weniger kann die Waage wohl nicht anzeigen. Obwohl der Steinbruch heute nicht besetzt ist, plärrt jetzt eine laute Hupe los, die den Wiegemeister herbeirufen soll. Ich mach mich ob der lauten Töne vom Acker. Nun gehts ein wenig durch den Altkreis Alsfeld. Hier bei Berfa bin ich ganz dicht an der Autobahn, der A5. Dort herrscht übler Stop-and-Go-Verkehr, aber das ist an Ostern leider normal. Im Moment wirkt der Verkehr zwar nicht sooo schlimm, aber das ist nur eine winzige Unterbrechung des zähen Flusses.
Izh Izh
Kurz darauf verlasse ich den Vogelsbergkreis und bin bei Ottrau im Schwalm-Eder-Kreis. In Immichenhain fahre ich mal wieder zur alten Klosterkirche, die auf dem Gelände eines grossen Hofgutes liegt. Die Klosterkirche wird nicht renoviert, aber im jetzigen Zustand erhalten. Das hat durchaus seinen Reiz.
Izh Izh
Angelockt durch das Motorengeräusch der Planeta erscheint der Pächter des Hofgutes und wir plaudern eine geschlagene Stunde lang über Gott und die Welt. Ich erfahre, dass das Hofgut eine Staatsdomäne ist, die er seit fast 25 Jahren gepachtet hat. Seine vorzügliche Idee, in der alten Klosterkirche eine Weinstube einzurichten, hat der Staat als Besitzer leider abgelehnt. Zurück im Vogelsberg, genauer in Heidelbach, schaue ich mir mal wieder den Motorradladen an. Hier gibts aber nur noch Aprilias, Hyosungs und alle Sorten von Rollern. Und Quads, die ich überhaupt nicht mag. Also schnell weiter.
Izh Izh
Der Rückweg führt mich über das Antrifttal, wo der Stausee heute sehr stark frequentiert ist: Alles voller Autowagen. Deshalb nur ein Foto und weiter gehts. Im Kirtorfer Wald wärme ich mich ein wenig bei der kleinen Schutzhütte auf. Es ist wirklich saukalt beim Fahren und nur, wenn ich direkt in der Sonne stehe, kommt ein Gefühl von Wärme auf.
Izh
Den letzten Stop für Heute mache ich in Gross-Eichen am ehemaligen Sparkassengebäude. Ist jetzt nicht mehr zu verkaufen, sondern zu vermieten. Aber obwohl das Rot der Fenster gut zur Farbe meiner Russin passt, ist dieses Haus keine Option für uns. Jetzt reichts mir auch mir der Kälte und es geht zurück in die Heimat. Waren trotz der Temperaturen nette 150 km. In der Werkstatt wechsele ich noch eben die Blinkerkontrollleuchte aus und beschliesse, morgen den russischen Lichtschalter auszutauschen.


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