Eine sehr russische Ausfahrt in den Vogelsberg

Bei angenehmen Temperaturen und sogar etwas Sonnenschein starte ich und ziehe los in Richtung Hoher Vogelsberg. Das ist ja heute meine erste richtige Fahrt mit der Planeta seit dem Umbau auf die Powerdynamo-Anlage. Anspringen: Super, Standgas: Klasse - fängt also alles  sehr gut an. Aber nach knapp 20 km habe ich einen Totalausfall der elektrischen Anlage - bis auf die Zündung: Dank Powerdynamo läuft die Planeta prima weiter, aber sonst geht wirklich nix. Keine Blinker, kein Licht, lediglich bei laufenden Motor funktioniert die Leerlaufanzeige und die Hupe schnarrt ein wenig. Da die Maschine anspringt und gut läuft, schaue ich nur halbherzig nach Sicherungen und lockeren Kabeln, kann aber auf die Schnelle nichts finden und beschliesse, so weiter zu fahren. Klappt auch soweit und im Vogelsberg kannst Du am Sonntag Nachmittag auch mal ohne Beleuchtung fahren.
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Auf der Anhöhe vor Engelrod schaue ich kurz nach der Elektrik, aber ohne Erfolg. Hui, wie pfeifft der Wind Im Vogelsberg, an manchen Stellen weht es mich ganz ordentlich aus der Spur. Hinter Engelrod schlage ich mich zurück auf die Nebenstrecken und halte auf Helpershain und Meiches zu. Gerade bei Helpershain stürmt es gewaltig und nicht ohne Grund stehen in dieser Gegend unglaubliche Mengen von Windrädern.
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Aber auch hier in Hessisch-Sibirien meldet sich der Frühling ganz langsam und vorsichtig an. Licht- und Blinkerlos gehts weiter nach Romrod und am restaurierten Schloß parke ich mein Arbeiter- und Bauernmotorrad frech direkt am ehemaligen Adelssitz.
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Kurz hinter Romrod beginnt es zunächst leicht zu regnen und ab dem Schellnhäuser Berg gerate ich in einen richtig fetten Regenguss. Ist mir aber wurscht und auf dem Waldstück Richtung Ehringshausen halte ich nur, um den schicken Widder im Hintergrund aufs Bild zu bekommen. Handschuhe, Jacke, Hose, Stiefel und Tankrucksack halten dicht und das einzige, was mich am Regen wirklich stört, ist das Verhalten der Metzeler ME77 Reifen auf der Planeta. Wobei das sicher eine reine Kopfsache ist: Sooo schlimm sind die Pellen auch wieder nicht.
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Die Rosselmühle direkt an der Felda bei Niedergemünden wird sich über die Wassermengen sicher freuen. Das Mühlrad dreht jedenfalls äusserst munter. Sowohl die Felda an dieser Stelle als auch die Mühle selber sind wirklich sehenswert und wenn mal mehr Zeit ist, werde ich mir die Anlage in Ruhe ansehen. Der Himmel wird zwar wieder heller, aber der Regen begleitet mich bis nach Hause. Nach knapp 120 km ist die Fahrt beendet. Die Powerdynamo-Anlage hat sich bestens bewährt - wie erwartet. In der Werkstatt finde ich schnell die Ursache für den Totalausfall der Elektrik: Ein abvibrierter Steckkontakt - den ich selber aufgesteckt habe. Banal! Aber der Ausrückmechanismus der Kupplung zickt schon wieder rum, trotz neuer Schnecke und Ausrückstange. Schätze, die Kupplung muss ich mir mal richtig vornehmen. Aber heute nicht mehr.


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