Der zweite Anlauf für den Einbau der Powerdynamo-Anlage

Edgar und seine Leute von Powerdynamo haben ja anhand meines Rumpfmotors Mass genommen und eine exakt passende Anlage für die Planeta 5 erstellt. Die habe ich mittlerweile auch erhalten und sie wartet schon ein paar Tage auf den Einbau. Da kommt so ein verregneter Sonntag doch gerade recht. Da es der erste Einbau in eine Planeta 5 ist, werde ich den Einbau von A bis Z komplett dokumentieren. Aber zunächst gehts auf den Sonntag Morgen Spaziergang.
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Bevor ich loslege noch eben die emails abgerufen. Darunter eine von Waldemar, meinem wichtigsten Teilelieferanten für IZH. Er macht regelmässig Trips nach Litauen und bringt "frische" Ware mit. Im Moment liegt der Schwerpunkt eindeutig auf Seitenwagen. Kein Wunder: Die Sputnik-Boote sind einfach, robust, preisgünstig und leicht anzubauen. Hier ein Blick in eine von Waldemars Garagen: Das norddeutsche IZH-Lager. Und noch ein Bild von Waldemar: Diesen Planeta-Motor möchte ich haben und um die neue Kexel-Kurbelwelle herum komplett neu aufbauen. Mal sehen, ob wir handelseinig werden. Glaube aber schon, bisher hats immer geklappt.
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Und jetzt gehts los! Ab in die Werkstatt, das Rotax-Gespann wird heraus geschoben und die Planeta kommt mitten in die Werkstatt, wo ich ein bisschen Platz zum Schrauben habe. Lichtmaschinendeckel runter, die 6 Kabel der Lichtmaschine abgeklemmt und die drei Befestigungsschrauben der Lima werden entfernt.  Dann den alten Rotor mithilfe einer Schraube M10x100 abgezogen. Der Keil bleibt auf dem Wellenstumpf, der wird gebraucht.
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Draussen fängts mittlerweile gewaltig an zu regnen. Gut, dass ich heute auf eine Ausfahrt verzichtet habe und statt dessen dem Schrauben fröne. Jetzt ziehe ich das alte Anschlusskabel der Lima aus dem Gehäuseschacht. Das klebt ein wenig durch Jahre alten Schmutz, ist aber natürlich kein wirkliches Problem.
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Jetzt ist es an der Zeit, die Montageanleitung des Powerdynamo-Systems zur Hand zu nehmen. Dass es sich dabei um eine vorläufige Beschreibung handeln soll, ist nicht zu merken. Die Beschreibung ist völlig klar und lässt keine Fragen offen. Die einzig notwenige mechanische Änderung am Motorgehäuse ist dieser kleine Ausschnitt für die Anschlussleitungen des neuen Stators. Ein Rechteck von ca. 20 mm Breite und 5 mm Tiefe reicht aus.
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Der kleine Ausschnitt kann natürlich mit einem Dremel oder einem ähnlichen Werkzeug hergestellt werden. Ich aber bevorzuge die klassische Variante und benutze kleine Feilen. Dauert zwar ein wenig, aber ist dafür eine schonende Methode. Nun wird der neue Stator aufgesetzt. Das rote "Z" zeigt in Richtung des Zylinders. Die Anschlussleitung des neuen Stators wird jetzt durch die Kabelführung des Motorgehäuses geschoben. Dazu umwickele ich die offenen Enden der Drähte mit Isolierband. Die Leitung passt locker durch die Führung und ist ausreichend lang. Die Gummitülle muss zurecht geschnippelt werden.
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Die Befestigung des Stators erfolgt mit drei M5-Schrauben mit Sicherungsscheibe. Die Schrauben liegen lediglich an offenen Langlöchern. Daher auf ordentliche Befestigung achten. Werde in der Anfangszeit öfter prüfen, ob die Schrauben sich nicht lockern - falls sie das tun, kommt Schraubensicherung dran. Ich setze den Stator so genau wie möglich in der Mitte der Langlöcher, das ergibt einen Zündzeitpunkt von 2,5 mm oder 17 Grad vor OT. Mit diesem Wert läuft die Planeta sehr gut. Hier ist das rote "Z" gut zu sehen. Beim Aufsetzen des Rotors auf die Welle ist nur darauf zu achten, dass der kleine Keil nicht herausfällt, der Rotor muss korrekt auf dem Keil sitzen. Durch diese Befestigung muss an diesem Punkt nichts weiter beachtet werden. Jetzt noch den Rotor mit der zentralen Befestigungsschraube M7 mit Scheibe und Sicherungsring befestigen und gut anziehen. Nun drehe ich den Motor mal vorsichtig durch: Alles in Ordnung, nichts schleift, nichts knirscht.
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Die Kontrollmarke der Zündung befindet sich am Stator unten. Schneidet die Makierung des Rotors diese Kontrollmarke, zündet das System. An diesem Punkt kann der Zündzeitpunkt also mit einem Stroboskop abgeblitzt werden. Dazu muss man dann mal auf die Knie. Als nächstes baue ich die alte Regler/Gleichrichtereinheit aus. Die wird nicht mehr benötigt. Am alten Einbauort unter der Sitzbank gibt es dadurch Platz für den neuen Regler.
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Auch die alte Zündspule unterm Tank wird entfernt und die neue Spule wird direkt angeschraubt. Die Befestigungslöcher passen ohne Änderung. Ein neues Zündkabel liegt dem Powerdynamo-System ohnehin bei und bei der Gelegenheit schraube ich auch einen neuen Kerzenstecker ein - wasserdichte Gummiausführung von Bremi ohne Entstörwiderstand. Der neue Regler/Gleichrichter kommt an den Platz der alten Einheit. Eine Befestigungsbohrung kann ich direkt nehmen, das zweite Loch muss gebohrt werden. In diesem Rahmendreieck ist schön viel Platz für alle Leitungen und Stecker. Entsprehend dem Anschlussplan bestücke ich jetzt den Stecker und schliesse alles an. Auf das Relais verzichte ich, da das Zündschloss zwei Anschlüsse hat, mit denen die Anlage kurzgeschlossen und abgeschaltet werden kann.
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Neben die Batterie baue ich einen Sicherungskasten mit Flachsicherungen. Der Sicherungskasten bekommt einmal über das Zündschloss geschaltetes Plus für die "normalen" Verbraucher und ein ungeschaltetes Plus direkt von der Batterie für die Powerdynamo-Anlage. Solche Zündungen sollen nämlich keinesfalls Spannungsspitzen durch die Einschaltvorgänge des Zündschlosses abbekommen. Die Anschlussleitung der Ladekontrollleuchte muss ich in der Instrumentenkonsole ändern und von der gemeinsamen Masse nehmen. Ich lege eine separate Leitung von der Ladekontrollleuchte bis zum Zentralstecker des neuen Reglers und verbinde sie mit der grün-roten Leitung des Steckers. Dann der erste Test: Alle Kontrolleuchten, auch die LKL, funktionieren.
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Der zweite Test: Es gibt einen Funken an der Kerze. Aber Obacht: Dazu muss kräftig gekickt werden und in einer hell erleuchteten Werkstatt kann der kleine blaue Funke schwer zu sehen sein. Bin auch zuerst drauf reingefallen, aber es funkt. Der Tank wird wieder angebaut und angeschlossen. Choke betätigt, aufs Tupfen verzichte ich, dann ein Tritt und die Planeta läuft. Ganz ruhiger Leerlauf, die gewohnte Rauchentwicklung dank 1:33, perfekte Gasannahme. Nachdem ich auch das blaue Kabel von der Zündspule an den Kurzschlusskontakt des Zündschlosses gelegt habe, kann ich den Motor auch wieder ausschalten.
Perfekt, alles bestens, so muss ein System funktionieren. Das ist jetzt mittlerweile mein fünftes Powerdynamo-System und genau wie an meinen MZ und der Jawa klappt alles wie am Schnürchen. Bin sehr zufrieden mit dem System und mit mir. Schluss für heute, let's call it a day.


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