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Hier bin ich an diesem Morgen zum zweiten mal
an unserer Zulassungsstelle und werde jetzt den Sachbearbeiter in die
Kälte holen, um ihm die Planeta vorzuführen. |
Alles erledigt, ein DQ-Kennzeichen war noch
frei, die Stempel sind aufgepappt, alles klar für eine kleine
Rundfahrt mit der legalisierten Polja. |
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Raus aus Merlau und ab in Richtung
Kirschgarten. Es ist jämmerlich kalt an diesem Morgen - garantiert
Minusgrade. Dennoch ist die Kälte nicht schlimm, nur das dauernde
Vereisen des Helmvisiers ist schrecklich. In diesem Punkt ist der
Schuberth-Helm richtig schlecht. |
Hier zwischen Kirschgarten und Wettsaasen, hat
die Gegend um diese Jahreszeit irgendwie einen Hauch von Udmurtien, der
Heimat Poljas. |
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Am Schützenhaus lasse ich ein paar
Minuten die Morgensonne auf uns einwirken - hilft aber weder gegen die
Kälte noch gegen das beschlagene Visier. |
Der gesamte Boden ist mit Raureif bedeckt.
Ohne den Zwang zur Vorführung wäre ich jetzt garantiert nicht
unterwegs - aber dann hätte ich auch was versäumt. |
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Die Kupplung muss ich wieder etwas
nachstellen, um die Schaltbarkeit des Getriebes zu verbessern. Und das
Standgas muss runter, auch das hilft beim Schalten und reduziert die
Getriebegeräusche ein wenig. Der K65 Vergaser ist schon recht
schrecklich: miese Einstellmöglichkeiten und starkes
Schieberuckeln sind seine Haupteigenschaften. Bing?
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Ein paar Kilometer wandern wir auf diesen
Wirtschaftswegen und da ist Polja in ihrem Element. Schon bei geringen
Drehzahlen zieht der langhubige Zweitakter kernig durch - das ist die
Motorcharakteristik, die ich schätze. |
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Bald tritt der erste Schaden auf: Der rechte
Spiegel beginnt zu klappern und die Eingeweide wie Glas und DIchtung
halten nur noch so gerade. Warum nur überrascht mich das
überhaupt nicht?
Insegsamt ist das Fahrverhalten wie mit einem Vorkriegs-Oldtimer -
hauptsächlich durch das Getriebe bedingt. Und die Metzeler M22
Reifen sind auf feuchten Strassen wirklich so schlecht, wie es im
Internet häufig nachzulesen ist. Ich denke über leicht
grobstollige Heidenau-Reifen nach: Vielleicht ein K37? |
Immer wieder gelingen mir auch
geräuscharme Schaltvorgänge, aber nicht immer. Bis auf den
defekten Spiegel passiert nichts mehr - Polja bringt mich an diesem
wichtigen Tag ohne wirkliche Panne nach Hause. Instinktiv habe ich
grosses Vertrauen zur Planeta, denn auch heute sind wir ohne jedes
Werkzeug gefahren. Aber ich werde einen Satz aus
LADA-Bordwerkzeugresten zusammenstellen. Aber jetzt heim, die
Kälte wird mir zu unfreundlich. |
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Aber die Zeit mit Polja ist für heute noch
lange nicht vorbei. Nun gehts in die Werkstatt und es beginnt ein
kleiner Wartungs- und Servicedienst. Aber zuerst beginne ich damit,
einen Bordwerkzeugsatz zusammen zu stellen. Sind teilweise
Schlüssel von meinem alten Lada aus dem Jahre 1981: Made in USSR. |
Das Getriebeöl wird gewechselt und die
Planeta bekommt das gute Addinol GL80. Dann Kupplung einstellen,
Speichen nachziehen, Bremshebel einstellen. Zwischendurch immer mal
wieder nach nebenan zu Egon, der an Sammies Rotaxgespann schraubt. |
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Erst um kurz vor 6:00 ist Schluss mit der Schrauberei. War ein langer, aber angenehmer Tag mit Polja. |