Eine fast leere Scheune, ein Schlaflabor und ein Unwetter

Obs am Wetter liegt oder an einem kleinen Hoch im Biorythmus: Das Gespannfahren geht mir heute ganz besonders leicht und gut von der Hand. Der Rotax und ich swingen um die Kurven, der ruppige Einzylinder dreht leichtfüssig hoch und ich geniesse diese Fahrt sehr. Am Horizont tauchen zwar immer wieder mal dicke schwarze Wolken auf, aber die ignoriere ich - und anfangs auch mit Erfolg. Gegen Ende der kleine Fahrt jedoch habe ich mein Glück einen Tick zu lange versucht, und das rächt sich mit klatschnassen Klamotten. Aber ehrlich: Wen stört das schon?
Gespann Gespann
Zunächst in "meine" Scheune im Ebsdorfergrund. Vor zwei Tagen habe ich sämtliche Jawateile verkauft ......
..... und so stellt sich die Scheune tatsächlich ziemlich leer dar. Vor drei Monaten stand hier noch alles brechend voll mit Ostböcken. Ich kann aber sagen, dass mich der Verkauf sehr erleichtert, ich fühle mich ein bisschen freier.
Gespann Gespann
Da kommt schon beinahe so etwas wie Abschiedsstimmung auf, aber ganz so weit ist es noch  nicht. Wenn aber Jens die restlichen Jupiterteile abholt und ich dann noch die 175er DKW verkaufe, dann, ja dann könnte ich die Scheune tatsächlich in absehbarer Zeit aufgeben.
Weiter gehts nach Londorf zu meinem Termin. Aber vorher gibts erneut einen Blick auf das Häuschen in Londorf, dass mir immer noch ausnehmend gut gefällt. Nur ob ich nach Londorf will, dass weiss ich noch immer nicht.
Gespann Gespann
Das ist mein Londorfer Termin: Das Schlaflabor. Ja, es ist so, ich schlafe schlecht und hier wird versucht, dass zu ändern. Nicht, dass es mir noch irgendwann so geht wie in dem Neue-Deutsche-Welle-Lied aus den 80ern: "Ich kann nicht schlafen, kann nicht mehr schlafen, mein Kopf wird zum Vampir". Wer weiss noch, von wem dieser Text stammt?
Nach meinem Termin im Schlaflabor steht die gesamte weibliche Belegschaft um mein Gespann herum - die Ladies finden das Dreirad recht cool. Anfangs glaubte ich beinahe, dass dies kein Schlaflabor sondern eine Model-Agentur sei - so gut sehen die Mädels aus, und zwar ausnahmslos alle.
Gespann Gespann
Auf der Rückfahrt durch die Rabenau wird der Wind noch stärker und treibt die dunkelen Wolkenfetzen immer schneller über den grau-blauen Himmel. Ist aber immer noch ein Wetterchen nach  meinem Geschmack.
Noch mal ein Blick auf das unscheinbare Häuschen im Grünberger Umland - es fängt an, mir zu gefallen. Ist es vielleicht der Reiz des Einfachen, des Schlichten?
Gespann Gespann
Arbeitspferde am Erzweg. Und dann kommt mit Macht der Regen und bringt Donner und Blitz mit. Nach wenigen Kilometern hat der Regen Handschuhe, Stiefel, Jacke und Hose erobert und ab da ist es dann sowieso egal. Trotzdem oder gerade deshalb waren das ganz klasse 120 km heute.


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