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Der
Versuch, die heutige Killersonne aufs Bild zu bannen, misslingt: Das
Foto gibt die Realität nur unzureichend wieder. Das Fahren ist
auch nicht erbaulich durch das grelle Licht und den ständigen
Wechsel zwischen Licht und Schatten. Und dazu die Kälte - also die
richtige Freude kommt zunächst nicht auf. |
Eine
innere Stimme zwingt mich jedesmal zu einem kurzen Stop am
Riesen-Sägewerk bei Wallenrod. Die Anlage ist weiter gewachsen und
es liegen unglaubliche Holzmengen auf dem Gelände. Ich bin mir
sicher, dass die Holzindustrie unseren Vogelsberg komplett abholzen
wird. Schöne Aussichten ..... |
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Kurz
vor Hechelmannskirchen beginnt der Kiebitzgrund, mein Reiseziel an
diesem Morgen. Eine schöne Gegend, etwas abseits der Hauptroute
nach Fulda oder Hünfeld. |
Durch Hechelmannskirchen und
Grossenmmoor und dann biege ich ab in Richtung Burghaun. Ich weiss
nicht, wann ich zum letzten mal in diesem Städtchen war -
dürfte Jahrzehnte her sein. |
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Auffällig an der gesamten Gegend hier
ist die grosse Anzahl von riesigen Brücken. Sie überspannen
Autobahnen und Zugstrecken. Die bergige Gegend und die vor 25 Jahren
hier gebaute ICE-Trasse sind die Ursachen dafür. Du stehst in
einer total einsamen Gegend und hörst dennoch den Auto- oder
Zugverkehr. Teilweise sind das richtig unheimliche Geräusche und
schwer zuzuordnen.
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Kurz vor Burghaun noch eine Rast auf einem
einsamen Parkplatz. Vielleicht kann ich hier ein wenig Wärme
auftanken - aber die Kraft der Sonne reicht noch nicht dazu aus. |
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Burghaun ist ein recht hübsches
Städtchen mit guter Infrastruktur, leidet aber ganz sicher unter
der Nähe von Hünfeld und Fulda. Als ich den Ort nach einer
kleinen Besichtigung wieder verlasse, kommt mir eine grosse Gruppe
Motorräder entgegen: Oldtimer und Youngtimer. Ich erkenne eine
Honda CB450, den Black Bomber, eine alte Viktoria im typischen grau,
ein Zweizylinder-Adler-Gespann und auch einen englischen Einzylinder.
Wahrscheinlich ein Ausflug der Oldtimerfreunde Hechelmannskirchen, die
für vielfältige Aktivitäten bekannt sind. |
An der Fulda entlang bewege ich mich jetzt
langsam zurück in Richtung Vogelsberg. Zwischen Unterschwarz und
Langenschwarz muss ich einen Stop einlegen, weil es jetzt richtig kalt
geworden ist. Mittlerweile ist es gegen 11:00 und die Sonne hat ein
wenig an Kraft gewonnen - zumindest, wenn ich stehe. |
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Später bei Machtlos schaue ich mir den
grossen Campingplatz an. Hier stehen ausschliesslich feste Wohnwagen
und Hütten und ich frage mich, was der gemeine Camper an so einer
Wohnsiedlung finden kann. Aber die Strecke dort ist hübsch und die
Beweggründe der Camper sollten mir eigentlich egal sein.
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Zurück im Vogelsberg fahre ich bei
Meiches noch kurz auf den Tötenköppel, der im Herbst
besonders morbide und reizvoll ist.
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Und ganz zum Schluss und bereits wenige
Kilometer von zuhause entfernt fahre ich hoch hinaus zur
Schutzhütte in Wettsaasen. Hier bin ich der Sonne recht nahe und
wärme mir eine zeitlang den Pelz. Und das ist auch nötig. |
Ein halbes Stündchen Sonnenbaden, dabei
schöne Ausblicke auf den westlichen Vogelsberg und zwischendurch
kann ich in der Ferne noch die Reitübungen von zwei Damen
beobachten. Dann gehts ab nach Hause und irgendwie bin ich nach den
eigentlich lächerlichen 170 km froh, dass der Ausflug zu Ende ist.
Ein seltsamer Tag! |
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