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Im
Vergleich zu Gestern ist es deutlich wärmer, fast schon zu
warm für meinen Geschmack. Durchs Horlofftal mit seinen dichten
Wäldern ist das kein Problem, aber jetzt geht die Landschaft
so langsam in den Wetteraukreis über, und da sind
Waldstücke eher rar. |
Kurz
vor Ulfa sehe ich linker Hand den Ort Stornfels, hoch auf einer der
letzten Bergkuppen des Vogelsberges gelegen. Sehr malerisch! Auf der
Rückfahrt werde ich den Ort mal wieder anfahren und die
Aussicht geniessen.
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In
Harb mache ich den Tank des Gespann noch einmal voll, um anschliessend
die letzten 5 km bis Oberschmitten unter die 3 Räder zu
nehmen. Im Ort angekommen folge ich einem blassblauen Karo, der mich
direkt zum Platz des Treffens in der Nähe des
Dorfgemeinschaftshauses führt. Erwartungsgemäss sind
die meistem Karos unterwegs auf einer gemeinsamen Ausfahrt.
Auffällig die hohe Zahl nobler Wohnmobile, mit denen viele der
Karo-Eigner angereist sind. Die exklusiven Messerschmitten sind
offensichtlich nur mit viel Geld zu bekommen und am Leben zu erhalten.
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Als
erstes fällt mir diese wunderbare Adler MB250 Sport mit den
hochgelegten Schalldämpfern auf. Perfekt (zu perfekt?)
restauriert, besser als damals aus dem Laden. Der Besitzer hat noch
einen Messerschmitt, der im gleichen Farbton wie die Adler gehalten
ist. Der ist allerdings gerade unterwegs auf dem alten Schottenring, wo
heute das Training für das morgige Bergrennen stattfindet.
Eventuell ein Ereignis, dass ich morgen mal besuchen könnte. |
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Drei Lastenmopeds aus Harsewinkel in Niedersachsen,
die doch tatsächlich auf eigenen Rädern angereist
sind. Das ist eine echte Leistung, denn mehr als 40-50 km/h
dürfte mit den Dreirädern nichtmöglich sein.
Respekt! Das blaue Moped war übrigens zu verkaufen: VB 2500
€. |
Ein Teilehändler packt aus
und neben jeder Menge Messerschmitteile holt er diesen PAV40 aus seinem
LKW. Klar, sowas passt gut zu einem Messerschmitt Karo, aber
natürlich noch besser zu einem Ostbock mit
Seitenwagen. Überlege kurz, ob ich in Verhandlungen eintreten
soll, aber dann lass ichs doch bleiben. |
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Jetzt komme ich zum ersten Karo, der
vermutlich wegen leerer Batterie nicht an der Ausfahrt teilnimmt. Sind
schon schnuckelige Kisten, aber eben sehr rar und teuer. Angeblich
werden für restaurierungsbedürftige Kabinenroller
schon um die 20.000 € hingelegt, für die
vierrädrigen 500er Tiger sogar das doppelte. Das ist nicht
meine Welt! |
Für ein Kind der 50er
Jahre ist so ein Karo innwendig gar nicht mal so spartanisch. Neben dem
Tacho ist immerhin eine Uhr vorhanden und jede Menge
Kontrolllämpchen. Das Lenkrad zeigt deutlich, wo der Karo
herkommt: Aus dem Flugzeugbau. |
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Ein weiterer knallroter
Messerschmitt aus Essen, dessen Besitzer im Schatten ihres Wohnmobils
sitzen und sich bereits ein kühles Bierchen schmecken lassen. |
Jetzt auf den Zeltplatz. Da stehen
immerhin noch ein paar Karos herum. Insgesamt sind zu diesem Treffen
138 Messerschmitten angereist, eine stolze Zahl. Darunter
übrigens 4 Tiger. Von denen sind aber alle unterwegs. |
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Plötzlich höre
ich meinen Namen rufen und was sehe ich: Mein Schützenbruder
Michael nebst Gattin Simone sind auf dem Platz. Die beiden habe ich
lange nicht gesehen und so plaudern wir erst mal ein
Stündchen. Dass Michael und Simone in Oberschmitten wohnen,
wusste ich gar nicht. Nette Überraschung. |
Ein besonders schön
restaurierter Karo in eleganter Farbgebung und mit jeder Menge
zeitgenössischen Utensilien ausgestattet: Spritzlappen,
Gepäckträger, Nebelschlussleuchte ......... |
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...... Fuchsschwanz, Doppelspiegel
und Lampenschirmchen (Schlafaugen). Schöner kann ein
Kabinenroller nicht aussehen. Am frühen Nachmittag verlasse
ich den Platz wieder und werde noch ein paar Zusatzkilometer abeissen.
Auf die Rückkehr der anderen 130 Karos will ich nicht warten,
obwohl so eine Riesenherde sicher imposant daher kommt. |
Am Ortsausgang von Oberschmitten
steht diese NSU Maxi in einem Vorgarten und soll verkauft werden. 4500
€ ist der Preis, was zwar viel Geld ist, aber angesichts des
Zustandes seine Berechtigung hat. Aber nix für mich, ich ringe
gerade wegen eines Awo-Sortiments mit mir. |
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Fahre zunächst eine
Nebenstrecke zurück nach Ulfa und von dort aus suche ich einen
Weg nach Stornfels. Tatsächlich gibt es einen sehr
schönen direkten Weg und so schraube ich das Rotax-Gespann
höher und höher bis in den Ort hinein. |
Mit
meinem Eisenschwein, dem ES 250/1-Gespann war ich schon ein paar mal
hier oben und der kleine Zweitakter hat sich ordentlich dabei
quälen müssen. Der Rotax hingegen nimmt die doch
erhebliche Steigung kaum wahr. |
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Von Stornfels fahre ich durch den
Wald abwärts nach Einartshausen, dass am Fusse des Berges
liegt. Vor Ortbeginn gibts diesen Panoramablick und den geniesse ich
einen Augenblick lang. |
Stornfels und Einartshausen sind
für mich die am schönsten gelegenen Orte des
Vogelsberges. Insbesondere das hoch gelegen Stornfels hat einen
besonderen Reiz für mich, kommt mir vor wie ein gut
geschützter Adlerhorst. |
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Der Panoramablick hats wirklich in
sich, was dieses Foto nicht so recht rüber bringt. Man sieht
förmlich die Gletscher der Urzeit, die sich ihren Weg hier
gebahnt und dabei dieses Tal erzeugt haben. Aber jetzt gehts weiter
über Schotten zum alten Schottenring. Mal sehen, wo morgen das
Bergrennen stattfindet. |
Die Strecke ist aber schon
abgesperrt und so zirkle ich ab in Richtung Altenhain. Fahre noch kurz
in das Tal mit dem Petershainer Hof (bekannt für seine
gewaltige Ziegenherde) und dem Jugendfreizeitheim. Dann noch 30 km
planlos über Ullrichstein und das Feldatal gefahren und das
war's für heute. Let's call it a day. |