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So zeigt sich der Vogelsberg an diesem Sonntag Morgen: Verregnet und
nebelig. Dennoch macht mir das Fahren grossen Spass und
ich bewege das Gespann einfach (noch) etwas langsamer als sonst.
Versuche dabei, meine theoretischen Gespannkenntnisse konsequent
umzusetzen und bei diesem langsamen Tempo klappt das auch prima. Die
AJS-Jacke und die Lederhose halten dicht, nur durch die
Stiefel quetschen sich 2-3 dicke Tropfen. Aber bereits in Höhe
Lauterbach hört der Regen komplett auf.
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Bei Wallenrod
entdecke ich diese gigantische Baustelle. Sieht aus, als würde
da ein Atomkraftwerk von gewaltigen Ausmassen entstehen.
Hab ja mal im Nachbarort gelebt und mache einen Stop an der Baustelle.
Ein Securityman mit Schäferhund kommt an die Absperrung
und wir quatschen ein wenig. Erfahre, dass hier ein Sägewerk
gebaut wird - so gross, wie es der Vogelsberg noch nicht
gesehen hat. Seit dem Sturm Kyrill vor 2 Jahren ist wohl mit Holz im
Vogelsberg wieder ein Geschäft zu machen. Und immerhin
entstehen neue Arbeitsplätze, und dass kann diese Region
unbedingt gebrauchen.
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Letzte Woche in "Wer wird Millionär" wurde die Frage nach
diesem Bauwerk bei Fulda gestellt: Der höchsten
Eisenbahnbrücke Europas.
Der Kandidat hats nicht gewusst, aber ich kenne diese
Riesenbrücke bei Michelsrombach natürlich.
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Hünfeld
wird schnell durchfahren und bei Rasdorf biege ich ab in Richtung
Geisa. Hier sind überall die Point-Alpha Orte zu finden:
Mahn- und Begegnungsstätten, die an die Deutsche Teilung
erinnern. Ich empfehle jedem Besucher, diese Stätten zu
besuchen.
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Diese Strasse führt zu einer Point-Alpha-Stätte,
einem amerikanischem Raketendepot. Das war typisch für solche
Einrichtungen: Die Strassen
dahin gesperrt, keinerlei Hinweisschilder und kilometerlange
Zufahrtsstrecken. Und dann, tief im Wald, hermetisch abgeriegelte
Waffendepots. Gut, dass dieser Bullshit vorbei ist!
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Von Geisa gehts
erstmal nach Bremen - so klein ist die Welt. Hier bin ich bereits im
Biospärenreservat Rhön, einer Gegend von
besonderer Schönheit.
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Es ist jetzt kurz vor 11:00 und der Nebel beginnt, sich zu lichten. Bei
einem kurzen Halt donnert hier eine Truppe Biker aus Celle
vorbei, mindestens 25 Maschinen. Der übernächste Ort
müsste eigentlich schon Oberalba sein.
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Romantische
Einfahrt in ein dichtes Waldstück. Die Strasse geht genau so
weiter, wie man sich das bei diesem Bild vorstellt:
Winzige Strasse in jämmerlichem Zustand durch eine herrliche
Gegend: Wald, Berge, ein Flüsschen und nix los auf der Gasse.
Allerdings ist die Strasse derart schlecht, dass die harten
Hagon-Federbeine meiner Schwinge mir alle Plomben lockern.
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Unglaublich: Angekommen auf der Emberg-Hütte treffe ich meinen
alten Kollegen Horst mit Freundin Christiane und seinem Flying-Brick
Gespann. Da sehe ich Horst 25 Jahre nicht, und dann innerhalb dieses
Jahres bereits zum dritten mal. Die beiden haben eine Woche
Urlaub in Oberhof hinter sich und sind jetzt auf der
Rückfahrt.
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Die
Hütte auf dem Emberg wird vom Rhön-Wanderverein
unterhalten. Von hier hast Du eine tolle Aussicht (wenn nicht gerade
Nebel über
der Rhön liegt) oder Du kannst wandern oder grillen oder dich
einfach nur treffen. Und hier kommt jetzt auch die Sonne richtig durch.
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Heute sind nur eine Handvoll Ostbockfahrer hier, aber das ist eine
nette Truppe. Dabei auch der Initiator des Treffens, Paul, den
ich bisher nur virtuell aus dem Ural-Dnepr-Forum kannte.
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Und gleich zwei
der schönen Seitenventiler, die ich so mag. Besonders die
dunkele Maschine läuft herrlich ruhig und da ist kein
mechanisches Geklapper zu hören. Das bringt mich dann wieder
ins Grübeln, ob so ein SV-Russe nicht doch etwas für
mich wäre.
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Der Fahrer mag seine Maschine, den Drachen, offensichtlich.
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Jetzt weiss ich
zumndest ungefähr, wo ich mich hier befinde.
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Wenn ich mir den Nebel und den diesigen Himmel wegdenke, sehe ich weite
Teile der Rhön und des Thüringer Waldes.
Es wird jetzt immer wärmer, die Sonne zeigt sich
häufiger. Nach ein paar netten Gesprächen mache ich
mich gegen
14:00 auf den Rückweg, den ich über
Tann/Rhön und das Nüsttal antrete.
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Jetzt bin ich
bereits wieder in Schlitz und damit im Vogelsberg. Bei Zöller
schaue ich mir die Schaufenster an. Neben Yamaha gibts hier
seit neuem auch Suzuki, aber mit dieser Marke kann ich im Moment
überhaupt nichts anfangen. Yamaha hat zumindest ein paar
Modelle,
die mir gefallen, insbesondere die MT-Typen.
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Und jetzt wieder quer durch den Vogelsberg zurück. Je weiter
ich westlich komme, umso ungemütlicher und kälter
wird es. Da hat sich bei uns
wohl den ganzen Tag nichts geändert. Wie gut, dass ich nach
Thüringen gefahren bin! Nach 300 km schliesst sich so mein
heutiger
Kreis: Bei Mistwetter gestartet und bei Scheisswetter zurück
gekommen. Aber dazwischen war's klasse!
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