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Und das ist Burg Staufenberg, nur rund 30 km entfernt. Dennoch kenne
ich die Burg kaum. Heute fahre ich einfach in den
Burghof hinein, alle Schilder missachtend. Ein paar Gestalten laufen
dort schon herum, aber niemand kümmert sich um
mich. Auffällig: Etliche seltsame Holzschilder, die in allen
Ecken herumstehen.
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Burg Staufenberg
ist nicht riesig, hat aber diesen netten Turm und ist umgeben von
Fachwerkhäusern, die wie
Schwalbennester an der Burgmauer kleben. |
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Jetzt sehe ich auch den Grund für die seltsamen Holzschilder:
Da werden Zelte und Buden für ein mittelalterliches
Spektakulum aufgebaut, der erste Ritter wühlt schon in der
Mülltonne. Schnell weiter, bevor das Spektakulum beginnt.
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Jetzt wird
Krofdorf-Gleiberg mit Burg Gleiberg avisiert. Hier mein Gespann vor
einem Busch mit roten Ginsterbeeren.
So etwas würde ich ohne die Pinkelpausen auf meinen Fahrten
überhaupt nicht wahrnehmen. Wie schon auf der Fahrt nach
Montabaur
liegt die Strecke zwischen Wissmar und Wettenberg in dichtem Nebel, der
sich aber jetzt auflöst.
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Burg Gleiberg liegt noch höher als Staufenberg. Auch hier
durchfahre ich alle offenen Tore und dieses Verhalten
bewährt sich heute überall. Ab in den Burghof.
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Nicht nur
höher gelegen, auch deutlich grösser ist der Burghof
in Krofdorf-Gleiberg. Die Sonne kommt jetzt gewaltig und
legt die Gemäuer in gleissendes Licht - sieht grandios aus!
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Treppauf - treppab, hier kannst Du ordentlich Meter machen, aber es
lohnt sich.
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Restaurant und
Bierzelt deuten darauf hin, dass die Betreiber heute viele
Gäste erwarten.
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Jetzt auf den höchsten Punkt und die Aussicht über
das Gleiberger Land geniessen..
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Und die ist
trotz leichter Diesigkeit fantastisch! Direkter Blick auf die
Nachbarburg Vetzberg, die ich deshalb nicht
gesondert anfahren werden - vielleicht beim nächsten mal.
Etwas weiter rechts der Dünsberg mit der Keltensiedlung und
dem
markanten Funkturm, und ansonsten jede Menge Wald. Klasse Gegend!
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Weiter gehts, jetzt tief in den Lahn-Dill-Kreis, der hier besonders
schön ist. Vor Ehringshausen (bekannt von der Autobahnabfahrt
auf der A45) komme ich durch diesen Ort. Das Bild ist speziell einem MZ
OT Partisanen gewidmet, der ein bestimmtes
Kölner Getränk zu einem Lebensinhalt gemacht hat.
Prost!
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Hinter
Katzenfurt biege ich rechts ab in Richtung Greifenstein und
Greifenthal. Schraube mich durch eine wunderbare
Waldgegend hoch bis Greifenstein und blicke hier in Richtung Nordwesten
auf riesige Wälder.
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Die Burg Greifenstein erhebt sich gewaltig über dem kleinen
Ort und scheint der zentrale Punkt dieser Gegend zu sein.
Das ist eine Burg nach meinem Geschmack: Schon der Name:
"Greifenstein". Nicht diese tuntigen Schlösschen und
Spieltürmchen, nein, das ist eine echte Burg. Waren bestimmt
mal Raubritter drin.
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Am Hinweisschild
auf die Burgruine und den Fröderkreis parke ich das Gespann
und gehe die letzten Meter den Berg hinauf.
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Diese Türme, der blanke Wahnsinn.
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Wie eine Ruine
sieht Greifenstein wahrhaftig nicht aus.
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Die Besichtigung kostet lausige 3 Euro Eintritt, damit wird der Erhalt
der Burg gefördert. Diese Burg ist jeden Cent wert.
Als erstes ein Blick auf das Gefängnis mit Folterkammer.
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Eine eigene
Glockengiesserei hat Greifenstein auch.
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Diese Kanone neben der Glockengiesserei ist äusserst
verdächtig. Wahrscheinlich haben die von und zu Greifensteins
heimlich
Kanonen gegossen und damit durch die Gegend geballert. War ja damals
auch nötig.
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Das gepflegte
Restaurant in der Burg bietet Drachenwurst und Ritterknochen. Hab aber
nix gegessen, es ist noch zu früh für mich.
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Trotz Beschilderung und Rundgang-Hinweisen kannst Du dich auf der Burg
leicht verlaufen. Aber Achtung: Manche Türen und Tore
werden um 18:00 geschlossen und verriegelt. Dann bist Du nachts allein
mit den Geistern der Ritter und Burgfrauen.
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Ganz
schön alt, die Türmem auf Greyfenstein. Diese
Schreibweise dürfte einigen Russentreibern gut gefallen.
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Wahre Worte, die dieser Pranger uns erzählt: "Blick erst auf
dich, dann richte mich". Sollte man sich ab und zu mal vor Augen
halten - und zwar jeder von uns.
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Jetzt
zurück zum Gespann, dass ich am "Drachen" geparkt habe. Jeder
Teil der Burg hat einen historischen Namen, und hier ist der
"Drache". Warum weiss ich allerdings nicht. Vielleicht wegen der
zugemauerten Höhle?
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Von Greifenstein fahre ich nach Beilstein. Glaube, dort beim letzten
mal eine Burg gesehen zu haben. Ist aber nur ein ehemaliges
Schlösschen, das später als Amtshaus genutzt wurde.
Nett, aber keine Burg.
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Nun nach
Mengerskirchen und von dort nach Merenberg. Unterwegs dieser
hübsche See. In Merenberg finde ich zwar keine Burg, aber
einen historischen Ortskern, der mich mit seinen Wachtürmen,
Mauern und Fachwerkhäusern unwahrscheinlich an das "Alte Dorf"
in Westerholt erinnert. Also so was von Ähnlichkeit.
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Mein nächstes Ziel ist Braunfels. Nehme für ein paar
Kilometer sogar die schreckliche B49 - und glaubt mir, die ist zwischen
Merenberg und Braunfels besonders grausam. Dafür
entschädigen die waldreichen Kurven nach Braunfels hinauf.
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Die Stadt
Braunfels wirkt auf mich wie ein Kurort, überall Kliniken,
aber auch Immobilienhinweise auf Häuser, die zu
verkaufen sind. Sehr auffällig, und das deckt sich mit den
vielen Verkaufanzeigen in unserer Tageszeitung. Braunfels vor
dem Ausverkauf? Kaum, ist doch eigentlich eine schöne Stadt.
Und die vielen Kliniken und Arztpraxen haben ihren Ursprung sicher im
Kräutergarten des Otto von Brunfels.
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Die Stadt Braunfels ist nett, die Burg Braunfels ist nett - trotzdem
halte ich mich nicht lange auf und verschwinde
wieder. Hier ist mir einfach viel zu viel Trubel. Etwas später
kommen mir zwei MZ RT 125 entgegen - eine schwarze und eine
dunkelrote. Begrüssen uns heftig winkend.
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Auf der
Weiterfahrt gerate ich auf die grausigen Strecken zwischen Wetzlar und
Giessen - eine mittlere Katastrophe. Und ein
Verkehr - Wahnsinn. BMW- und Audi-Fahrer schieben mich quasi vor sich
her. Erst ab Dudenhofen fällt mir eine vernünftige
Route ein. Hier raste ich an einer herrlichen Obstwiese nahe
Kleinlinden. Fahre jetzt nach Grossenlinden in den Burger
King und verdrücke einen gewaltigen Burger. Es ist
mittlerweile 14:00 und die Mahlzeit ist dringend nötig.
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Burger-gestärkt jetzt nach Lich und Reiskirchen. In
Reiskirchen entdecke ich in diesem ehemaligen Holzladen einen BMW
Oldiehändler. Drinnen etliche historische Kühe und 2
Steib Seitenwagen. Möchte nicht wissen, wie hier die Preise
sind.
Da fällt mir ein, dass mein alter Kumpel Spock sein R50/2
Gespann mit Jupiterboot verkaufen will. Soll aber um die
10.000 kosten. Aber BMW ist nicht meine Welt.
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Crossroads
zwischen Climbach und Allendorf. Der Leibhaftige taucht jedoch nicht
auf, um mir im Tausch gegen meine Seele
alle Motorradfreuden dieser Welt anzubieten. Ob ich angenommen
hätte? Hmmh ....
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Letzte Burg für heute ist Burg Nordeck - Internat und
Schullandheim. Hier schicken Geldmöpse aus ganz Europa ihren
Nachwuchs hin. Hab die Burg trotz ihrer Nähe bisher nie
besucht.
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Schicke
Wendeltreppe zu den Zimmern in diesem Gebäude.
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Putziger Innenhof - verglichen mit Greyfenstein. Aber hat auch seinen
Reiz.
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Burgmauer und
Turm von Burg Nordeck sind durchaus imposant.
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Wie jede vernünftige Burg auch hier eine eigene Kapelle. Die
Kirche war schon immer sehr präsent.
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Beim Abfahren
verliere ich noch meine angeklettete kleine Uhr - Mist. Muss sofort
eine neue bestellen, hab mich an die
Zeit vor Augen gewöhnt. Jetzt noch die letzten km nach Hause
und den historisch angehauchten Taq Revue passieren lassen.
War mal was anderes für mich und die Aktion lässt
Raum für Wiederholungen. Habe schliesslich etliche Burgen auf
dem
Weg ausgelassen: Burg Vetzberg, die Moritzburg, Burg Hohensolms - um
nur einige zu nennen. Da geht also noch was.
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