Nach Thüringen - der Rostbratwurst wegen

Die Wettervorhersage ist gut, das reale Wetter um 9:00 ebenfalls. Packe die Campingtasche von Glesien auf den Seitenwagen, um mehr Ballast zu haben - der Velorex ist einfach zu leicht. Dummerweise bin ich die Ohren- und Kopfschmerzen noch nicht ganz los und besonders in der ersten Stunde verleidet mir das die schöne Fahrt ein wenig. Aber irgendwann wirds doch etwas besser: Gespannfahren als Schmerztherapie.
Auf meiner Route ist für einen Werktag erstaunlich wenig Verkehr - gut so. Komme jedenfalls recht zügig voran, obwohl ich in bester Blümchenpflückermanier an vielen netten Örtlichkeiten anhalte.

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Das sanfte Schlitzerland am Morgen bei schönem Sonnenschein - die Gegend hat beinahe Teletubbie-Qualitäten. Gleich kommen die Viecher über den Hügel gelaufen ..... Die Strasse durch Nüsttal zwischen Hünfeld und Tann/Rhön ist jedesmal aufs neue ein Erlebnis. Und wirklich wenig los dort, so gut wie kein Schwerverkehr. Die Landschaft wird jetzt aber, verglichen mit dem Teletubbieland, schon rauher - ich nähere mich der Rhön.
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Jetzt bereits in Thüringen, auf der Strecke nach Kaltenwestheim, Kaltensundheim und Kaltennordheim. Die Namen bestehen eindeutig zu recht, hier ist es deutlich kälter als noch im Nüsttal. Komme auf über 600 m Höhe, das soll wohl kalt sein. Auf der Bergkuppe ist noch ein ehemaliger DDR-Grenzturm erhalten. In Kaltensundheim lotst mich ein einladendes Schild in die Metzgerei Pfaff. Das war eine gute Wahl, denn hier bekomme ich die bestellten Rostbratwürste und als Mittagessen eine grosse, scharfe und heisse Gulaschsuppe. Lecker lecker!
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Weiter gehts über Dorndorf und Vacha und dann zurück in den "Westen". Hinter Philipstal verlasse ich wieder die Hauptstrassen und ziehe über Schenklengsfeld nach Eiterfeld. Bei Burg Fürstenau gibts eine kleine Rast unter der grossen Burgeiche. Ein idyllisches Plätzchen. Indian Summer in Eiterfeld: Die Gebäude im Burghof sind herrlich bewachsen und schimmern heute in allen Farben des nahen Herbstes.
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Von Eiterfeld aus nehme ich wieder einmal die Route durchs Haunetal. Hier verfahre ich mich ein wenig, was aber eher positiv ist, denn so lerne ich ganz neue Orte kennen. Ab Stärklos weiss ich aber wieder, wo ich bin. Im Haunetal stehen einige grosse, bewaldete Berge, und die Strassen über diese Berge verlaufen nicht gradlinig, sondern in Serpentinen über den Berg. Auf Island werden auf diese Weise auch die Berge befahren und man macht das dort wegen der Feen und Elfen. Vielleicht gibts ja einen ähnlichen Grund für die Serpentinen im Haunetal und hier sinds die Haulemännchen. So idyllisch die Serpentine auf dem vorherigen Bild auch aussieht - die Realität ist auch im Haunetal nicht zu verleugnen. Aus der gleichen Perspektive, nur um 90¡ gedreht, siehst Du die gewaltige ICE-Trasse der Deutschen Bahn mit ihren schnellen Zügen .....
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..... und nochmal kurz gedreht zerschneidet die Autobahn die Landschaft. Ist eben einer der Preise unserer Zivilisation. Jetzt noch 10 km bis Niederaula und ab da gehe ich auf die Bundesstrasse B62, um zügig bis Alsfeld zu kommen. Um 17:00 bin ich wieder zu Hause, der Tacho zeigt fast 400 km mehr an. Ach ja, die Rostbratwürste liefere ich in Alsfeld und im Heimatort aus, die leckeren Teile wandern sofort auf Rost oder Pfanne.


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