Abschied vom ES 250/1 Gespann

Der Verkauf meines guten alten Gespannes fällt mir schwer, sehr schwer - noch schwerer als der Verkauf der Junak vor einigen Wochen. Andererseits ist es "alternativlos", denn ich bin kein Sammler sondern ein Fahrer. Und was habe ich schon für unglaubliche Motorräder verkauft in meinem Leben. Darunter waren etliche, die ich nie hätte verkaufen sollen, aber so ist das Leben. Da reiht sich mein ES-Gespann ein in die Liste von Maschinen wie Honda CB 750 K1, Motobi 250 SS, NSU Supermax, Hoffmann Governeur, die Maicos und und und. Aber dennoch war das ES-Gespann etwas anderes: Damit ist meine Gespannleidenschaft wieder erwacht, damit begann meine Liebe zu MZ, damit habe ich die Langsamkeit des Seins wiederentdeckt und damit habe ich meine nähere und weitere Heimat neu entdeckt. Aber Schluss mit dem transusigen Geplänkel, ich bin auf der Welle der Vernunft, es ist alles richtig so und vor allem: "Lebbe geht weidda".
ES 250/1 Gespann ES 250/1 Gespann
Als ich rüber zu Egon gehe und seine Erlebnisse vom MZ-Treffen in Heiligenstadt hören möchte, sehe ich schon die kleine Kreidler des Gespannkäufers - ich ahne das kommende Unheil.
Das ist Marc, der neue Eigentümer des alten Gespannes. Er bekommt erst in diesem Jahr seinen Motorrad-Führerschein und ist trotz seiner jungen Jahre ein begeisterter Oldtimer-Sammler.
ES 250/1 Gespann ES 250/1 Gespann
Ich habe zugesagt, das Gespann zu überführen und so komme ich zu meiner letzten Fahrt mit der ES 250/1. Nachbarin Ruth tröstet mich mit klugen Worten und macht mir die Trennung damit etwas leichter.
Auf den 20 km zum neuen Heimatort des Gespann regnet es erneut und ich werde zum zweiten mal an diesem Tag ordentlich nass. Dann fahre ich das Gespann in seine neue Behausung, die es mit mit einem schönen alten Kreidler Florett teilt. Noch schnell das Kennzeichen abgeschraubt und das war's. Machs gut, meine alte Emme. Du warst eine treue Begleiterin und hast mich in den 6 Jahren nie, ich betone: nie, im Stich gelassen. Schnieff .......


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