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Gewaschen,
gekämmt (symbolisch zu betrachten), gefrühstückt - jetzt
noch schnell in die Werkstatt und dort in die Motorradklamotten
geschlüpft. Und dann ums Haus in die Motorradhalle, wo nach dem
zweiten Kick das brave Eisenschwein anspringt. Noch eben den Tank voll
gemacht und dann geradewegs in Richtung Süden.
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Über
das schöne Tal der Horloff schraube ich mich hoch nach
Einartshausen, was die ES im 2. Gang schafft. Den noch steileren
Aufstieg nach Stornfels erspare ich uns aber und halte mich weiten
Richtung Süden - dort soll das Wetter noch besser sein, was aber
kaum möglich ist.
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Zu dieser frühen Stunde
sind die Temperaturen bereits unglaublich: Gefühlte 15 Grad. Die
Sonne knallt aber auch gleissend vom Himmel und trocknet die letzten
nassen Strassenabschnitte ruckzuck durch. Mittlerweile bedauere ich,
den Integralhelm aufgesetzt zu haben - mit dem Schuberth J1 wär's
jetzt viel angenehmer.
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Inzwischen bin ich in der Wetterau
angekommen und fahre hier die schöne, von knorrigen Eichen
gesäumte Zufahrtsstrasse ins Heilbad Bad Salzhausen bei Nidda.
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Bad Salzhausen ist ein richtiges Kurbad mit
alten (und neuen) Kurkliniken und einer schönen Salztherme. Jetzt
bin ich in dem Alter, in dem ich zum ersten mal ernsthaft über
eine Kur nachdenke - und wenn schon, warum dann nicht in Bad Salzhausen? |
Die "Seenplatte" um Hungen wollte ich mir
sowieso mal in Ruhe anschauen und ich beginne mit dem alten
Wasserkraftwerk der OVAG in Inheiden. Weiter entfernt sehe ich auch den
Inheidener See, aber die Zufahrten sind komplett gesperrt. Überall
zeigen Ver- und Gebotsschilder, dass hier alles auf Dauercamper und
Wohnmobile zugeschnitten ist. Eine durchaus unsymphatische Szene -
jedenfalls nix für mich.
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Dennoch verweile ich ein wenig im Hungener
Seenland und das Wasser ist hier allenthalben present: Ein
Hochbehälter bei Obbornhofen.
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Dem Obbornhofener See komme ich immerhin recht
nahe - zwar nicht ganz ans Ufer, aber wenn ich die paar Schritte zu
Fuss machen würde ..........
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Allmählich halte ich wieder auf den
Vogelsberg zu und komme in Reinhardshain an dieser verfallenen
Wohnsiedlung vorbei. Zuerst sollten hier teure Nobel-Wohnungen
entstehen, dann wurde ein Asylantenheim daraus und jetzt zerfällt
der Billigbau. Vermutlich ein reines Abschreibungsobjekt - möge es
schnellstmöglich wieder verschwinden. |
In Richtung Rabenau sieht die Gegend ein wenig
aus wie die Niedrigalmgebiete der Teichalm in der Steiermark - eine
erstaunliche Ähnlichkeit oder nur ein Dejavu? |
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In den Waldstücken der Rabenau sind alle
Zeichen des Indian Summer verflogen und finden sich als zentimeterdicke
Laubschicht auf dem Boden wieder.
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Die letzten Kilometer bis an den Rand des Vogelsberges nutze ich Wald- und Wirtschaftswege. |
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Kurz vor dem heimatlichen Hafen ein letztes
Päuschen. In der letzten Stunde ist es richtig stürmisch
geworden - ein paar mal hat es mein leichtes Gespann ordentlich
versetzt. Den heute morgen gefüllten Tank habe ich quasi komplett
wieder geleert - sind heut gute 130 km geworden. Aber diese Fahrt
musste sein und ich glaube nicht, dass es in diesem Jahr noch einmal so
schön wird wie heute. |