Eine Ausfahrt im Schnee - aber nicht ins Oldtimer Cafe |
Die gute MZ springt wie gewohnt auch nach
längerem Stehen und bei sehr kaltem Wetter sofort an. Der
Gasschieber ist auch nicht festgefroren, ich bin warm angezogen, also
los. Es hat die ganze Nacht geschneit und auch jetzt kommt immer neuer
Schnee herunter. Keine Riesenmengen mehr, aber es reicht, dass die
Strassen weiss sind - und nicht matschig grau. Aber jetzt zeigt sich erneut, dass ich kein professioneller Winterfahrer bin: Bereits beim ersten etwas steileren Berg komme ich auf dem schneeglatten Belag in Schwierigkeiten. Das Hinterrad rutscht und der Antrieb fehlt völlig. Tja, da habe ich die Erfahrungen des letzten Winters erneut vergessen und keinen groben Geländereifen aufgezogen. Bedingt dadurch entschliesse ich mich, auf die Fahrt zum Oldtimer Cafe zu verzichten, denn da gibt es etliche richtige Anhöhen zu bezwingen. Wenn ich da bloss an die Herrchenhainer Höhe denke - niemals wäre ich da hinauf gekommen. Und runter sicher auch nicht so, wie ich mir das vorstelle. Und so kommt es nur zu einer kleinen 1,5-stündigen Ausfahrt durch Schnee und Eis. Hat aber auch Spass gemacht, aber den Geländereifen muss ich jetzt wirklich im Auge behalten. |
Crossroads: Relativ viel Verkehr auf der Strecke nach Königsaasen, fast kein Verkehr auf dem Weg Richtung Windhain. Was meint ihr, welche Route ich genommen habe? | Keine
Frage, ich biege links ab und befahre eine zeitlang jungfräulichen
Boden. Auch dieser kleine Rastplatz hat heute noch keine Besucher
gesehen. Ich aber drifte mit einem Powerslide von der Strasse herunter
auf den Rastplatz. |
Für mich immer wieder erstaunlich, wie gut heutige Motorrad-Bekleidung ist. Auch heute bei ca. -6 Grad friere ich kein bisschen. Nur an der etwas eingeschränkten Bewegungsfreiheit durch die vielen Schichten unter der Jacke spüre ich den Nachteil der Winterkleidung. Und das soll noch besser werden, denn Nachbar Egon und ich wollen uns Thermobekleidung von Art-For-Function aus Arolsen kaufen. | Auf Wegen und Strassen wie hier ist das Fahren natürlich völlig unproblematisch und macht einen Riesenspass. An diesem Ort will ich prüfen, ob mein Gespann zwei oder drei Spuren im Schnee hinterlässt. Habe nämlich das Gefühl, dass durch jahrelangen SW-Betrieb Rahmen und Schwinge nicht mehr gerade sind und die Fuhre deshalb eher dreispurig läuft. Aber der Schnee zeigt: Das ist nicht der Fall. Fast unglaublich! |
Kaum komme ich in die Nähe bewohnter Gebiete, sind die Strassen aber geräumt oder dick mit Salz gepökelt. Das ist ekelhaft und deshalb versuche ich, solche Strassen heute zu vermeiden. Gelingt ganz gut. | Eine Gegend wie in der russischen Taiga: Graslandschaften und ab und zu kleinere Birkenwäldchen. |
Später komme ich von hinten doch noch nach
Königsaasen und vergesse, dass ich einen ziemlich steilen Berg
bezwingen muss, um aus dem Tal herauszukommen. Habe grosse Bedenken,
dass mein Gespann das schafft und sehe mich schon am Haken eines
Schleppers. Aber oh Wunder: Ich komme den steilen und glatten Berg
hinauf. Zwar permanent im 1. Gang und mit immer wieder mal verlorenem
Grip am Hinterrad, aber es klappt. Natürlich auch, weil ich
zwischendurch nicht anhalten muss. Das wäre das Aus gewesen. Puh,
Schwein gehabt. Jetzt wird mir so langsam die Leistung der Fahrer bei
der Bezwingung des Gamssteins klar. Daran würde ich heute
scheitern - mangelnde Erfahrung und schlechte Ausrüstung. Nach anderthalb Stunden bin ich wieder zu Hause. Jetzt erst mal das Gespann trocknen lassen und später noch mal gegen Salzfrass behandeln. |